Haie

Zebrahai

Zebrahai (Stegostoma fasciatum) im Seaquarium Grau-du-Roii Zebrahai (Stegostoma fasciatum) im Seaquarium Grau-du-Roii
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
Überordnung: Galeomorphii
Ordnung:  Ammenhaiartige (Orectolobiformes)
Unterordnung: Orectoloboidei
Familie:  Zebrahaie (Stegostomatidae)

D EN 650

EEPZebrahai

Stegostoma fasciatum (= tigrinum) • The Zebra Shark • Le requin zèbre

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Zebrahai (Stegostomas fasciatum) im Seaquarium Grau-du-Roi © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Zebrahais (Stegostomas fasciatum)

 

 

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Zebrahai (Stegostomas fasciatum) im Seaquarium Grau-du-Roi © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Zebrahai (Stegostomas fasciatum) im Seaquarium Grau-du-Roi © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Illustration zur Originalbeschreibung "Squalus tygrinus" von Abbé BONNATERRE, 1788

 

 

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Der Zebrahai ist eine attraktiv gemusterte, mittelgroße Haiart, die relativ oft in europäischen Zoos und Aquarien zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Zebrahai kann eine Länge von 350 cm erreichen, wird aber selten mehr als 250 cm lang. Davon entfällt ein erheblicher Teil auf die extrem lange Schwanzflosse, die beinahe gerade verläuft und unten einen parallel zur Wirbelsäule verlaufenden Flossensaum hat. Die Geschlechtsreife erreichen Männchen mit 147-183 cm, Weibchen mit 169-171 cm. Junge Zebrahaie haben eine deutliche Sattelbindenzeichnung, die sich allmählich in Flecken auflöst, weshalb die Art gelegentlich auch Leopardenhai genannt wird [1; 4; 7].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Von der Afrikanischen Küste und den Inseln im Indischen Ozean bis nach Südjapan, den Philippinen, Neukaledonien und den Westpazifischen Inseln [2; 6].

Lebensraum und Lebensweise

Zebrahaie sind dämmerungs- und nachtaktiv und ruhen tagsüber am Boden. Nachts suchen sie den Meeresboden nach Fressbarem ab, hauptsächlich nach Krebsen und Weichtieren. Die Art ist ovipar, die hornigen Eikapseln werden mit ihren bartartigen langen Fäden am Untergrund befestigt. Wie im Hery Doorley Zoo festgestellt wurde, beträgt die Inkubationszeit im Mittel 152 (126-178) Tage und die frischgeschlüpften Junghaie sind 29-31 cm lang und 92 (78-106) g schwer [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Als Folge von Überfischung und Lebensraumzerstörung haben die Bestände in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen. Die Art gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 seit 2016 als stark gefährdet [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Im Jahr 2020 haben Mitgliedinstitutionen des amerikanischen Zoo- und Aquarienverbands AZA im Rahmen des SAFE Species-Programms 48'000 USD für ein in situ-Schutzprojekt für den Zebrahai aufgewendet. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Der Zebrahai ist für den Menschen harmlos [4]. Von angelandeten Tieren werden Flossen, Fleisch, Haut und Knorpel verwertet [2].

Haltung

Der Zebrahai wurde bereits vor längerer Zeit in Aquarien gezüchtet, so z.B. ab 1998 im Henry Doorley Zoo, Omaha. Es gibt ein Europäisches Zuchtbuch, das am Aquarium Genua geführt wird [7].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 60 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Die Zucht ist schon wiederholt gelungen, so z.B. im Océanopolis Brest, Aquarium Vannes und Trocadéro Aquarium Paris. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1759 von dem niederländischen Apotheker und Zoologen Albertus SEBA als "Squalus varius" und 1783 von dem elsässischen Naturforscher Johann HERMANN in seinem Werk "Tabula affinitatum animalium olim academico specimine edita" als "Squalus fasciatus" beschrieben. 1837 wurde für sie die Gattung Stegostoma geschaffen. Es handelt sich um die einzige Art dieser Gattung und der Familie Stegostomatidae. Es gibt verschiedene Synonyme, so wurden anfänglich die Jungtiere als eigene Art angesehen und z.B. vom Abbé Pierre Joseph BONNATERRE wegen ihrer Querstreifung als "Squalus tygrinus" bezeichnet [3]. In einer 2019 erschienenen Veröffentlichung wurde Stegostoma tigrinum (FORSTER, 1781) als gültiger Name vorgeschlagen. Dies wurde im Rahmen der Roten Liste von der IUCN übernommen [2; 8].

Literatur und Internetquellen

  1. COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005) 
  2. DUDGEON, C.L., SIMPFENDORFER, C. & PILLANS, R.D. (2019). Stegostoma fasciatum (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T41878A161303882. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-3.RLTS.T41878A161303882.en . Downloaded on 19 December 2020.
  3. FISH BASE
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. KUNZE, K. & SIMMONS, L. (2004)
  6. SHARK REFERENCES
  7. VILCINSKAS, A. (2011)
  8. BECKMANN-DAHL, R. (2019)

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Gelesen 15504 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 03 Februar 2022 09:02
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