Haie

Arabischer Bambushai

Junger Arabischer Bambushai (Chiloscyllium arabicum) im Zoo Osnabrück, wo es 2009 erstmals zu einer Nachzucht kam Junger Arabischer Bambushai (Chiloscyllium arabicum) im Zoo Osnabrück, wo es 2009 erstmals zu einer Nachzucht kam
Zoo Osnabrück

Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
OÜberordnung: Galeomorphii
Ordnung:  Ammenhaiartige (Orectolobiformes)
Unterordnung: Orectoloboidei
Familie: Lippenhaie (Hemiscyllidae)

D NT 650

Arabischer Bambushai

Chiloscyllium arabicum • TheArabian Carpet Shark • Le requin-chabot carnot

Arabischer Bambushai (Chiloscyllium arabicum) im Zoo Osnabrück © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Arabischer Bambushai (Chiloscyllium arabicum) im Zoo Osnabrück © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Arabischen Bambushais (Chiloscyllium arabicum)

 

 

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Der kleine und schlanke, als potenziell gefährdet geltende Arabische Baumbushai ist eine Art der Lippenhaie, die in Europa nicht häufig gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Bambushaie haben einen schlanken Körper mit einer konischen Schnauze und zwei fast gleich großen Rückenflossen ohne Stachelstrahlen. Die Wirbelsäule geht fast gerade in den oberen Lappen der Schwanzflosse über. Die Tiere werden mit einer Länge von 45-54 cm geschlechtsreif und können eine Länge von 70 cm erreichen [1; 4; 5].

Verbreitung

Indischer Ozean: Golfregion zwischen dem Iran und der Arabischen Halbinsel sowie Arabisches Meer vor Pakistan und Indien [2].

Lebensraum und Lebensweise

Am Boden lebend in einer Tiefe von etwa 3 - 100 m. Bambushaie ernähren sich von kleinen Fischen, Krabben und anderen wirbellosen Organismen. Sie sind ovipar, d.h. die Embryonen entwickeln sich in mehr oder weniger durchscheinenden Eikapseln im freien Wasser. Die Jungtiere sind beim Schlupf etwa 10 cm lang [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Der Arabische Bambushai wird nicht gezielt gefischt, ist aber ein häufiger Beifang in der Schleppnetzfischerei. Ferner leidet er in seinem ganzen Verbreitungsgebiet unter dem Verlust seiner Lebensräume, der Korallenriffe. Gegenwärtig ist er noch nicht gefährdet, wird aber aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 als potenziell gefährdet beurteilt [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Arabische Bambushaie haben einen geringen Marktwert. Tiere, die als Beifang in Netzen landen, werden meist auf See wieder entsorgt [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 europäischen Einrichtungen gezeigt, ab 2001 auch im Zoo Osnabrück. Die Zucht ist schon öfter gelungen, so z.B. in Osnabrück, Amsterdam, Arnheim, Emmen, Rotterdam, Warschau und Breslau. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Becken von mindestens 5'000 l und für jedes weitere Tier 500 l mehr. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich.

Taxonomie und Nomenklatur

Chiloscyllium arabicum wurde erst 1980 von dem russischen Ichthyologen Ye. P. GUBANOV beschrieben [2].

Literatur und Internetquellen

  1. COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
  2. FISH BASE
  3. MOORE, A. (2017). Chiloscyllium arabicum. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T161426A109902537. http://www.iucnredlist.org/details/161426/0. Downloaded on 25 January 2018.
  4. SHARK REFERENCES
  5. VILCINSKAS, A. (2011)

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Gelesen 10307 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 15 Mai 2019 14:26
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx