Gespenstschrecken (Phasmatodea)

Gespenstschrecken - Pseudophasmatidae

Peru-Stabschrecke (Peruphasma schultei) im Tiergarten Schönbrunn Peru-Stabschrecke (Peruphasma schultei) im Tiergarten Schönbrunn
© Petra Urbanek / TG Schönbrunn

Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Unterordnung: Verophasmatodea
Teilordnung: Areolatae
Familie: Pseudophasmatidae
Unterfamilie: Pseudophasmatinae

D NB 650

Peru-Stabschrecke, Samtschrecke

Peruphasma schultei • The Black Beauty Stick Insect • Le phasme péruvien de Schulte

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Peru-Stabschrecken (Peruphasma schultei) bei der Paarung im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Vorkommen der Peru-Stabschrecke (Peruphasma schultei)

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Peru-Stabschrecke (Peruphasma schultei) im Tiergarten Schönbrunn © Josef Gelernter / TG Schönbrunn

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Peru-Stabschrecken (Peruphasma schultei) im Vivarium du Moulin, Lautenbach-Zell © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Peru-Stabschrecken (Peruphasma schultei) im Zoo Magdeburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Peru-Stabschrecke (Peruphasma schultei) im Tierpark Gotha © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung 

Südamerika: Peru (Cordillera del Cóndor im Norden des Landes) [3].

Biologie

Samtschrecken sind verhältnismäßig große Vertreter ihrer Gattung. Die dickeren Weibchen erreichen eine Länge von 43-55(-70) mm, die schlankeren Männchen von 38-43(-60) mm. Auffälligstes Merkmal sind die gelben bis hell-orangen Augen, die sich stark von der mattschwarzen, Färbung von Kopf, Körper und Beinen abheben. Der Kopf ist eher groß, oben abgeflacht und mit langen, dicken Fühlern versehen. Diese sind an der Basis schwarz, werden weiter oben rotbraun und haben eine weiße Spitze. Die Mundpartie ist meistens leuchtend rot, kann gelegentlich aber auch gelb sein. Die Beine sind verhältnismäßig lang, kräftig und mit kurzen Borsten besetzt. Anders als bei den anderen Arten der Gattung sind die Vorderflügel in beiden Geschlechtern als rudimentäre, ledrige Deckflügel (Tegmina) ausgebildet. Diese werden bei Bedrohung oder während der Balz aufgestellt. Die Hinterflügel sind sehr kurz und hinten rot gefärbt, bei Exemplaren mit gelbem Maul rosa. Die Nymphen sehen aus wie kleine Erwachsene, abgesehen davon dass sie noch keine Flügel haben [1; 3; 4].

Samtschrecken sind überwiegend dämmerungsaktiv. Sie sind flugunfähig und benutzen ihre roten Flügelchen, die sie bei Gefahr aufstellen, als Warnsignale. Sie sind außerdem in der Lage ein weißliches Wehrsekret abzugeben, welches bei Kontakt mit Schleimhäuten leichtes Brennen verursachen soll. Sie ernähren sich von Blättern von Pfefferbäumen, wie z.B. des Peruanischen Pfefferbaums (Schinus molle). 14 Tage nach der Imaginalhäutung beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Die Eier werden fallen gelassen oder auf ein Sustrat abgelegt. Das Nymphenstadium dauert 5 Monate, danach leben die Männchen im Mittel noch 9 Monate, die Weibchen noch ein Jahr [4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Samtschrecken lassen sich in Menschenobhut leicht vermehren und haben sich innert kürzester Zeit zu einem beliebten Terrarientier entwickelt, das im Handel um wenig Geld (1-5 € zu haben ist (Online-Inserate 2018).

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Peruphasma wurde erst 2002 aufgestellt und P. schultei erst 2005 beschrieben, beides von den deutschen Autoren Oskar V. CONLE und Frank H. HENNEMANN von der Zoologischen Staatssammlung München. Benannt wurde sie nach dem Diplombiologen Rainer SCHULTE, der die ersten Exemplare gesammelt hatte [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. ARKIVE
  2. CATALOGUE OF LIFE
  3. CONLE, O. V. & HENNEMANN, F. H. (2005)
  4. ESCH, A. (2013)
  5. PHASMIDENPARADIES

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx