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Spinnen und Hüftmünder (Chelicerata)

Vogelspinnen - Acanthoscurria

Weißknie-Vogelspinne (Acanthoscurria brocklehursti) in der Pet Factory Hülsede Weißknie-Vogelspinne (Acanthoscurria brocklehursti) in der Pet Factory Hülsede
© Klaus Rudloff, Berlin

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Eigentliche Vogelspinnen (Theraphosinae)

D NB 650

Weißknie-Vogelspinne

Acanthoscurria geniculata • The Giant Brazilian White-knee • La mygale à genoux blancs

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Weissknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Lokalisation des Vorkommens der Weissknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata)

 

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Weissknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata) im Exotarium Oberhof © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weissknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata) im Exotarium Oberhof © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weissknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata) in ihrer Wohnhöhle im Zoo Basel © Zoo Basel

 

Weitere Bilder auf BioLib

Verbreitung

Südamerika: Nördliches Brasilien [1].

Biologie

Weißknie-Vogelspinnen können ein Gewicht von bis zu 170 Gramm erreichen [1].

Die Weißknie-Vogelspinne lebt vorwiegend am Boden des Tiefland-Regenwaldes, wo sie sich am liebsten in kleinen Höhlungen unter Wurzeln oder Steinen versteckt. Bei der Nahrung ist sie nicht wählerisch und frisst alles, was sie überwältigen kann. Meist sind das Insekten, selten aber auch Jungvögel, kleine Nagetiere oder Schlangen. Die Beutetiere werden mit den giftigen Kieferklauen (Chelizeren) geschlagen [PM Zoo Basel].

Die Chelizeren der Vogelspinnen bestehen aus zwei Gliedern: Grundglied und Giftklaue. Die Giftklaue wird nur bei Bedarf ausgefahren. Sie enthält einen kanülenartigen Giftkanal. Die Spinne kann die Giftmenge dosieren. Mit dem Chelizeren-Grundglied wird die Nahrung aufgenommen. Hier werden die Verdauungsenzyme in die Beute eingebracht und verflüssigen sie. Dies ist notwendig, weil die Vogelspinnen nur eine sehr enge Speiseröhre haben [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Weißknie-Vogelspinnen sind in der Regel friedlich. Kommt es ganz selten doch einmal zu einem Biss, so ist das Gift nicht gefährlich, lediglich schmerzhaft. Wenn sich die Spinnen bedroht fühlen, schleudern sie mit den Hinterbeinen so genannte Brenn- oder Reizhaare, die auf dem Hinterleib wachsen, auf ihre Gegner. Gelangen solche Haare in die Augen oder auf Haut und Schleimhäute, verursachen sie bisweilen schmerzhafte, entzündliche Reaktionen [PM Zoo Basel].

Die Weißknie-Vogelspinne ist ein beliebtes Terrarientier und ist regelmäßig im Heimtierhandel zu finden. Angebote in den USA und in Großbitannien liegen bei 18-20 USD bzw. 18 UKP [Online-Inserate 2017].

Haltung

Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen.

Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Weißknievogelspinne wurde 1841 von dem Entomologen und Arachnologen Carl Ludwig KOCH, der Kreisforstrat in Regensburg war, als "Mygale geniculata" beschrieben. Ihren heutigen Gattungsnamen trägt sie seit 1871. Er wurde von dem aus Bozen stammenden Entomologen und Arachnologen Anton AUSSERER aufgestellt. Die Gattung Acanthoscurria umfasst 18 Arten [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BELKER, N. (2010)
  2. WORLD SPIDER CATALOGUE

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Gelesen 11369 mal Letzte Änderung am Montag, 28 August 2023 12:15