Krebstiere (Crustacea)

Winkerkrabben (Ocypodidae)

Winkerkrabbe (Uca sp.) im Zoo-Aquarium Berlin Winkerkrabbe (Uca sp.) im Zoo-Aquarium Berlin
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Krabben (Brachyura)
Familie: Mangrovenkrabben (Ocypodidae)

D NB 650

Winkerkrabben

Uca spp. The Fiddler Crabs • Les crabes violinistes

C uca pugilator BER KR1
Sand-Winkerkrabbe (Uca pugilator) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

C uca map
Approximative Verbreitung der Winkerkrabben (Uca. spp.)

 

 

C Uca sp koeln RS
Winkerkrabbe (Uca. sp.) im Kölner Zoo © Rolf Schlosser, Kölner Zoo

 

 

C uca pugilator BER KR2
Sand-Winkerkrabbe (Uca pugilator) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

C uca gelasimus BREHM
"Winkerkrabbe (Gelasimus)". Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

 

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Verbreitung

Tropische subtropische und zum Teil gemäßigte Bereiche der Küsten aller Kontinente. An der amerikanischen Atlantikküste von Massachusetts bis Patagonien, an der Pazifikküste von Kalifornien bis Peru, in Europa nur auf der Iberischen Halbinsel, in Afrika an geeigneten Stellen von Ägypten bis Südafrika, in Asien nordwärts bis Japan und Korea, in Australien an der Nord- und Ostküste. Ferner auf zahlreichen Inseln des Atlantiks und Indopazifiks. [5].

Biologie

Die gegen 100 Arten der Gattung Uca besiedeln schlammige Küstenbereiche, Sandstrände und Mangrovenwälder hauptsächlich der Tropen und Subtropen. Die Weibchen besitzen zwei gleich große Fressscheren, mit denen sie ihre Schlicknahrung zu den sortierenden Mundwerkzeigen führen und die nicht genießbaren Teilchen von den Ansatzstellen der Mundwerkzeuge wieder wegnehmen und am Boden deponieren. Die Männchen haben nur eine Fressschere, die zweite ist zu einer übergroßen Winkerschere mutiert, mit der von Art zu Art unterschiedliche Balzgesten ausgeführt werden und die auch dazu dient, die Wohnhöhle zu verschließen. Manche Art können sich sehr lange außerhalb des Wassers aufhalten, weil sie eine Portion Wasser in ihrer Kiemenhöhle mit aufs Land nehmen. Statt dass dieses, aus der Kiemenhöhle austretend, abfließt, verbreitet sich die austretende Wasserwelle in einem feinen Haarnetz des Panzers und wird durch angestrengte Bewegungen des in der Eingangsspalte spielenden Anhanges der äußeren Kieferfüße der Kiemenhöhle wieder zugeführt [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Winkerkrabben werden oft als Köder in de Angelfischerei verwendet. Sie spielen eine gewisse Rolle in der Terraristik und sind deshalb im Heimtierhandel anzutreffen. Die Preise variieren je nach Art.

UCA ist auch die Abkürzung für die französische, seit 1987 bestehende Union des Conservateurs d’Aquariums, der 22 Aquarien in Frankreich, auf Guadelupe und in Monaco angehören und die logischerwise die Winkerkrabbe als Logo benutzt. [0].

Haltung

Winkerkrabben werden typischer Weise in mit Mangroven bepflanzten Uferanlagen mit Sandboden und Brackwasser gehalten, oft vergesellschaftet mit Schlammspringern (Periophthalmus spp.) oder Vieraugenfischen (Anableps spp.). Eine detaiilerte Beschreibung einer Anlage wird von JES (1972) gegeben [4].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattungsbezeichnung Uca wurde von dem englischen Zoologen und Meeresbiologen William Elford LEACH 1814 eingeführt. Sie umfasst heute etwa 100 Arten, die auf 9 Untergattungen verteilt werden [6].

Literatur und Internetquellen

  1. BREHM, A. E. (1882-1887)
  2. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. JES, H. (1972)
  5. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  6. WoRMS

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Gelesen 18065 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 19 August 2020 14:16
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx