Spinnen und Hüftmünder (Chelicerata)

Skorpione - Buthidae

Feldskorpion (Buthus occitanus) Feldskorpion (Buthus occitanus)
© Álvaro Rodríguez Alberich. Bild auf Flickr. Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)

Ordnung: Skorpione (Scorpiones)
Unterordnung: Eigentliche  Geißelspinnen (Euamblypygi)
Familie: Buthidae

D NB 650

Feldskorpion

Buthus occitanus • The Common Yellow Scorpion Le ccorpion languedocien

A buthus occitanus
Feldskorpion (Buthus occitanus) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Verbreitung

Südwesteuropa und Nordafrika: Trockene Regionen Portugals, Spaniens und Südfrankreichs; Marokko, Tunesien. Verbreitungsangaben, die sich auf Südosteuropa, Israel, Jordanien, Irak und nördliches Afrika von Senegal bis Somalia beziehen, dürften andere Buthus-Arten betreffen [1, 2; 4].

Biologie

Auf den ersten Blick ähneln die Skorpione Zehnfußkrebsen, aber der Schein trügt. Was aussieht wie Krebsscheren, bei denen es sich um das umgewandelte erste Paar der Schreitfüße handelt, sind mächtig vergrößerte Kiefertaster (Pedipalpen). Ebenfalls im Unterschied zu den Krebsen verfügen die Skorpione am Ende des Hinterleibs über einen Giftstachel, den sie zum Töten widerspenstiger Beute oder zur Selbstverteidigung einsetzen [3].

Der Feldskorpion erreicht von der Spitze der Scheren bis zum Stachel eine Länge von etwa 80 mm. Die Grundfarbe ist sandgelb mit dunkleren Schattierungen auf dem Rücken. Einige Körnerreihen der Granulation des vorderen Carapax bilden ein für die Gattung typisches leierförmiges Muster. Die Scheren sind kompakt, aber recht dünn und verjüngen sich nach vorne. Im Verhältnis zum Schwanz ist die Giftblase recht groß. Die einzelnen Schwanzglieder sind gleichmäßig dick [4].

Feldskorpione besiedeln Gebiete mit spärlichem Pflanzenwuchs wie Steinsteppen, aber auch Macchia, Garrigue und lockere Wälder bis auf über 1'000 m Höhe, und werden im Siedlungsgebiet, selbst in Häusern, angetroffen. Sie sind nachtaktiv. Tagsüber verbergen sie sich unter Steinen, wo sie einen etwa zehn Zentimeter langen Gang anlegen. Nachts gehen sie auf die Jagd. Sie sind opportunistischer Beutegreifer, die vor allem kleinere Bodentiere, wie Spinnen, Tausendfüßer und Asseln, erbeuten, aber auch vor Kannibalismus nicht zurückschrecken [2; 4].

Bei der Paarung legt das Männchen auf einem Stein ein Samenpaket (Spermatophore) ab, ergreift dann das Weibchen an den Scheren und dirigiert es so, dass seine Geschlechtsöffnung über die Spermatophore gerät und es das Sperma aktiv aufnimmt. Bis zur Geburt der Jungtiere dauert es 3-4 Monate. Ein Monat zuvor wird das Männchen vom Weibchen aus der Höhle vertrieben und diese nach unten erweitert. Die neugeborenen Jungtiere klettern auf den Rücken der Mutter, wo sie etwa 5-7 Tage bleiben. Anschließend häuten sie sich zum ersten Mal und steigen von der Mutter ab [4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Im Handel sind lebende Tiere und Gift von Buthus occitanus zu finden, letzteres wird z.B. für 7'672 USD angeboten (Online-inserat 2017). Der Stich des Feldskorpions ist für den Menschen schmerzhaft, aber nicht tödlich [2].

Taxonomie und Nomenklatur

Buthus occitanus ist eine von mittlerweile sechs in Europa vorkommenden Buthus-Arten. Er wurde 1789 als "Scorpio occitanus" von dem französischen Arzt und Naturforscher Pierre-Joseph AMOREUX erstmals beschrieben. Die Gattung Buthus gibt es seit 1815 [1; 2].

Literatur und Internetquellen

  1. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  2. EUROPEAN SCORPIONS
  3. KNAURS TIERREICH (1956-1961)
  4. SPINNENFORUM WIKI

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Gelesen 9030 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 06 Februar 2019 06:40
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx