Diese Seite drucken

Laubbäume im Park

Laubgehölze aus Asien

Seidenbaum (Albizia julibrissin) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim Seidenbaum (Albizia julibrissin) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Allgemeines

Weil ein großer Teil Asiens wie Europa zum holarktischen Florenreich gehört, gibt es zahlreiche asiatische Baum- und Straucharten, die mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurecht kommen und in hiesigen Baumschulen erhältlich sind. Es ist daher oft möglich, Tiere in Verbindung mit Pflanzen aus derselben Region zu zeigen, etwa kleine Pandas mit Rhododendren und Azaleen, Nordchinesische Leoparden mit Nordchinesischen Weiß- oder Kupferbirken (Betula albosinensis) oder Sikahirsche mit Japanischen Kaisereichen (Quercus dentata). Außerdem wurden in Ostasien einige Baumarten als Obstbäume kultiviert, was im zoopädagogischen Unterricht ausgenützt werden kann.

lineblack1px

Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Klebsamengewächse (Pittosporaceae)

APIALES Pittosporum tobira pontdegau PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) in Blüte im Jardin ornithologioque de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES Pittosporum tobira hyeres PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) mit Früchten in den Jardins O. Riquier, Hyères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES pittosporum tobira sables PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chinesischer Klebsame

Pittosporum tobira

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien). Eingeführt und heute weit verbreitet im Mittelmeerraum.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC), empfohlen wird eine Überwinterungstemperatur von 5-10ºC.

Wuchsklasse 3: Bis 5-6 m hoch, als Kübelpflanze 2-3 m.

Der Chinesische Klebsame wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Die einfachen Laubblätter sind wechselständig, länglich und glattrandig und haben eine glänzende, ledrige Oberfläche. Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Die Blütenstände sind Dolden oder Schirmrispen mit fünfzähligen, weißen oder cremefarbenen, duftenden Blüten, die sich zu zahlreiche Samen enthaltenden, kugeligen Kapselfrüchten mit roter Pulpa und einem Durchmesser von etwa 12 mm entwickeln.

Der Chinesische Klebsame ist salztolerant und ziemlich trockenheitsresistent. Er wird in klimatisch geeigneten Regionen oft als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kulturformen [2; 4].

Die Pflanze enthält verschiedene Triterpen-Saponine und gilt als schwach giftig [3].

lineblack1px

Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

ADOXACEAE viburnum plicatum sables PD2
Blüten des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ADOXACEAE viburnum plicatum sables PD1
Blätter des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES pittosporum tobira sables PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Japanischer Schneeball

Viburnum plicatum

Verbreitung: Ostasien: China, Japan, Korea, Taiwan.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Der Japanische Schneeball ist ein aufrecht wachsender, lockerer und breit ausladender, laubabwerfender Strauch. Die oberseits dunkelgrünen Laubblätter sind gegenständig, eiförmig bis elliptisch, 4-10 cm lang und 5-7 cm breit und haben einen gezähnten Rand. Blütezeit ist Mai-Juni. Die cremefarbenen Blüten sind in Rispen angeordnet. Es gibt große und kleine Blüten, wobei die großen steril sind. Die einsamigen Steinfrüchte sind auffällig rot. Sie enthalten einen mehr oder weniger abgeflachten Steinkern.

Der Japanische Schneeball gedeiht am besten auf leicht feuchten Böden. Er mag weder Staunässe noch Trockenheit. Er wird häufig als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kultursorten [2].

Der Japanische Schneeball ist giftig. Er enthält das Hydrochinon-Glykosid Arbutin und das Iridoid Viburtinal, ferner Triterpene, Flavone, Flavonoide, Saponine und Tannine. Diese Stoffe reizen die Schleimhäute und können zu gesteigertem Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall führen [3].

lineblack1px

Ordnung: Ginkgoartige (Ginkgoales)
Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)

GINKGOALES ginkgo biloba luisen PD1
Gingko (Ginkgo biloba), Anfang November im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba stralsund PD1
Gingko (Ginkgo biloba) Blätter im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba BSL PD2
Gingko (Ginkgo biloba), Laub im November im Zoo Basel© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba BSL PD1
Gingkoblatt (Ginkgo biloba) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ginkgo

Ginkgo biloba

Verbreitung: Ostasien: China, ursprünglich entlang des Jangtsekiang und südlich davon. Seit etwa 1'000 Jahren als Tempelbaum in Korea und Japan. Um 1730 in Europa als Zierbaum eingeführt.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch, sehr alte Bäume auch höher.

Der Ginkgo gehört weder zu den Laub- noch zu den Nadelbäumen sondern bildet eine eigene  Gruppe. Lange war er nur aus Tempelanlagen bekannt. Wildstandorte wurden erst im Lauf des 20. Jahrhunderts entdeckt. Er ist ein lebendes Fossil, das mehrere archaische Merkmale aufweist, so eine farnartige Blattnervatur oder begeißelte und somit bewegliche Spermatozoide. Die Rinde ist bei jungen Trieben braun-grau mit korkigen, hellbraunen Rissen. Alte Rinde ist grau mit groben, netzförmigen Rissen. Die Krone ist bei jugen Bäumen schlank, im Alter mehr ausgebreitet. Die einfach aufgebauten, wechselständig Laubblätter sind langstielig. fächerförmigen, breit und haben einen gelappten Rand. Sie sind hellgrün und werden im Herbst hell- oder goldgelb. Der Ginkgo ist ein zweihäusig getrenntgeschlechtiger Nacktsamer. Die männlichen Blüten sind kätzchenförmig und 3-5 cm lang, die weiblichen sind ebenfalls  3-5 cm lang, aber gestielt mit 2 Samenanlagen. Die Samen ähneln Mirabellen, denn sie haben eine fleischiger äußerer Samenschale mit gelbem Fruchtfleisch, das bei Reife einen penetranten Buttersäuregeruch verbreitet [2; 4; 5; 8].

Wegen des saisonal unangenehmen Geruchs der weiblichen Pflanzen werden in Parks und Gärten fats nur männliche Exemplare gehalten. Die Vermehrung kann dann durch Stecklinge erfolgen [8].

Ginkgos enthalten Ginkgotoxin. Dieses ist stukturell verwandt mit Vitamin B6 (Pyridoxin) und wirkt als Vitamin-Antagonist auf das Zentrale Nervensystem. Der Verzehr von Gingoblättern kann bei Tieren zu epileptiforme Krampfanfällen führen. Die letale Dosis ist nicht bekannt [3].

lineblack1px

Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae)

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD2
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta frucht PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta), Frucht © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kiwibeere oder Scharfzähniger Strahlengriffel

Actinidia arguta

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien).

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Große verholzende Kletterpflanze bzw. windender Strauch.

Die einfach aufgebauten Laubblätter sind wechselständig und haben einen gezähnten Rand. Von einigen Zuchtformen abgesehen sind Kiwis zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die großen, radförmigen Blüten erscheinen von Juni bis Juli. Sie haben schneeweiße und später gelbliche Blütenblätter. Männliche Blüten weisen zahlreiche Staubblätter und kleine Griffel auf, weibliche erscheinen dagegen in geringer Anzahl pro Blütenstand und tragen strahlenartig angeordnete weiße Griffel, die von einem Kranz Staubblätter umgeben sind. Nur aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die Früchte, bei denen es sich um von einer braunen und dicht behaarten Haut umhüllte Beeren handelt. Im Inneren der Frucht befinden sich entlang der Mittelachse viele miteinander verwachsene Samenbehälter mit schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist grün gefärbt und weich [2; 6].

Die bedeutendsten Anbaugebiete sind China mit über 2 Millionen Tonnen Früchten pro Jahr, gefolgt von Neuseeland und Italien [16].

lineblack1px

Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Ebenholzgewächse (Ebenaceae)

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD2
Kaki (Diospyros kaki), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD1
Kaki (Diospyros kaki), unreife Frucht, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD3
Kaki (Diospyros kaki), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kaki oder Kaki-Pflaume

Diospyros kaki

Verbreitung: Ostasien: China. Kultiviert u.a. in Japan, USA, Brasilien, Südeuropa

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: bis 14 m hoch.

Der Kakibaum ähnelt mit seiner rundlichen Krone etwas einem Apfelbaum. Die Rinde der Bäume ist rotbraun und grob gefeldert. Die Laubblätter sind eiförmig-elliptisch bis länglich-eiförmig, 8-20 cm lang, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, unterseits bläulich und nur zu Beginn behaart. Ihre Herbstfärbung ist gelb bis orangerot  Bei der Wildform kommen sowohl zweigeschlechtliche (einhäusige) als auch eingeschlechtliche (zweihäusige) Pflanzen vor. Männliche Blüten werden etwa 1 cm lang, weibliche 1.5-1.8 cm. Die weiblichen Blüten besitzen vier große grüne Kelchblätter, die auch an der reifen Frucht noch zu erkennen sind. Die glattschaligen Früchte sind bis zu 500 Gramm schwer. Sie erinnern an große Tomaten, sind jedoch etwas heller [2; 4; 6]

lineblack1px

Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICACEAE Rhododendron x goerlitz PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD1
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD2
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x torbiera PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) in der Binturong-Alnage des Parco faunistico "La Torbiera", Agrate Conturbia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae

Rhododendren

Rhododendron spp.

Verbreitung: Die Gattung ist hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet. Verbreitungsschwerpunkt mit der höchsten Artenvielfalt ist das östliche Asien von der Himalayaregion über China bis Korea, Japan und Taiwan, sowie über Indochina bis nach Indonesien.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) für die meisten aus der Himalayaregion stammenden Arten.

Wuchsklasse bis 2: Die Gattung Rhododendron umfasst über 1'000 Arten, die vom subarktischen, nur 15 cm hohen Zwergstrauch bis zum 20 m hohen Baum reichen. Die meisten Arten sind Sträucher oder kleine Bäume, vereinzelt gibt es auch Epiphyten.

Rhododendren wachsen in der Regel recht langsam. Die meisten Arten sind immergrün. Immergrüne Arten sind in der Lage, bei Frost ihre Blätter einzurollen, um so die Verdunstung von wertvollem Wasser über das Laub zu minimieren. Trotzdem können die Pflanzen von trockenem Ostwind und Wintersonne geschädigt werden. Laubabwerfende oder kleinblättrige immergrüne Rhododendren werden als Azaleen bezeichnet, dabei handelt es sich hauptsächlich um Formen der Arten Rhododendron molle und Rhododendron luteum. Rhododendren tragen meist wechselständige Blätter, die radial um die Zweige herum angeordnet sind. Die Blätter sind meistens eiförmig bis längliche, ganzrandig und  oft etwas nach unten gewölbten Blatträndern. Im Austrieb ist das Laub bei einigen Arten mit einem weißen, gelben oder rostroten Filz bedeckt. Das Spektrum der Blütenfarben reicht unter anderem von schneeweiß über zartrosa, hellgelb, goldgelb, orange, orangerot und karminrot bis hin zu dunkelviolett [6].

Im Zoo Rostock, besteht seit 1907 ein heute denkmalgeschützter Rhododendron-Park auf einer Fläche von 1 Hektar. Im Zoo Dortmund und dem anschließenden Rombergpark gibt es großflächige Rhododendron-Pflanzungen. Auch in zahlreichen weiteren Zoos, etwa im Tierpark Berlin, in Naturschutz-Tierpark Görlitz oder im Zoo Mülhausen gibt es bedeutende Rhododendronbestände.

lineblack1px

Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE Albizia julibrissin PD2
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Blüten, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Schoten; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin PD3
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Tribus: Ingeae

Seidenbaum

Albizia julibrissin

Verbreitung: Asien: Iran bis China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 6-8 (-12) m hoch.

Der Seidenbaum ist ein raschwüchsiger aber relativ kurzlebiger Baum oder Strauch mit breit ausladender, flach gewölbter Krone und dunkel graubrauner Rinde. Seine Triebe sind kantig und kahl. Die wechselständig angeordneten Blätter sind doppelt gefiedert und 20-30 cm lang. Sie haben einen langen Stiel und 8-15 Paar Fiedern, diese mit 20-30 Paar sichelförmigen, 5-16 langen Fiederblättchen. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen hellrosa Blüten. Diese bilden kugelige Köpfchen von 2.5-3 cm Durchmesser, sie haben die Kronblätter zurückgebildet und bestehen hauptsächlich aus den vielen feinen Staubblättern, von denen die Art ihren deutschen Namen hat. Blütezeit ist im Juli-August. Die Früchte sind braune, 12-15 cm lange Hülsenfrüchte [2; 4].

lineblack1px

FABACEAE wisteria sinensis HD PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Mitte April am Eingang des Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis reynou PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Anfang Mai im ParcZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blüten und junge Hülsenfrüchte Ende Mai, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD2
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blätter, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD3
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Fruchtschoten im August, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Millettieae

Blauregen, Glyzine

Wisteria sinensis

Verbreitung: Ostasien: China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) ?

Wuchsklasse 2: Selbsttragend bis gegen 20 m hoch.

Der oft als "Glyzinie" bezeichnete Chinesische Blauregen ist ein sommergrüner, linkswindender Kletterstrauch mit verholzender Hauptachse. Er kann auch als selbsttragender, kleiner Baum gezogen werden. Die leicht duftenden, violett-blauen oder weißen Blüten stehen in ziemlich dichtblütigen, hängenden Trauben. Blütezeit ist April-Juni. Einziger, aber regelmäßiger Bestäuber ist bei uns die Große Holzbiene (Xylocopa violacea). Die Fruchthülsen enthalten meist nur einen, vereinzelt bis zu drei Samen. Mit einer Wurfweite von zehn Metern sät sich der Chinesische Blauregen großflächig selbst aus [2; 6].

Durch seinen rankenden Wuchs und seine schirmförmige Krone eignet sich der Chinesische Blauregen hervorragend als Pergolen- oder Laubenbegrünung. Auch an einer Hauswand, Mauer oder einem stabilen Balkongeländer kann die Kletterpflanze aufgeleitet werden. Die Pflanze ist langlebig und kann ein Alter bis zu 100 Jahren erreichen [6].

Der Blauregen enthält das Glykosid Wistarin. Dieses ist ähnlich dem Gift des Goldregens, wirkt aber schwächer. Die Wirkung ist nikotinartig und beeinflusst vorwiegend die sympathischen Ganglien. Sie erfolgt vor allem im Rückenmark auf die Brech-, Atmungs- und Vasomotorenzentren, zuerst erregend, dann lähmend. Ferner ist das Glykoprotein Lektin vorhanden, das bis zum Tode führen kann. Schwere Vergiftungen sind u.a. von Pferden, Hunden und Katzen bekannt [3].

Da alle  Pflanzenteile, besonders die  Samen, als giftig gelten, darf die Pflanze nicht innerhalb von Gehegen für Zootiere gepflanzt werden. In der Wilhelma Stuttgart sind 2001 junge Kakas (Nestor meridionalis) umgekommen, weil sie von den Eltern mit Blauregen gefüttert worden waren, der in das Gehege hineinragte. Im Tierpark Hellabrunn erkrankte ein junger Gorilla, weil er eine unbekannte Menge von Fruchthülsen aufgenommen hatte. Er überlebte die Intoxikation nach Kreislaufstützung. Auch von Pferden sind Vergiftungen durch Blauregen bekannt. Ungeachtet ihrer Giftigkeit werden die Wurzeln gerne von Wühlmäusen angefressen [6; 7].

lineblack1px

Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) 

FABACEAE sophora japonica jungbaum BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica blatt BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Blätter, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica laub schoten BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Schoten, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae

Japanischer Schnurbaum

Styphnolobium japonicum = Sophora japonica

Verbreitung: Ostasien - China, Korea, Japan. Anderswo als Zier- oder Alleebaum kultiviert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC). Jungbäume sind nicht winterhart.

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Jüngere Schnurbäume sind meist kurzstämmig und haben eine breite, runde Krone, bei älteren Bäumen ist die Krone lockerer, unregelmäßiger und im Vergleich zur Breite relativ höher. Die Rinde ist dunkel- oder graubraun mit weidenartigen, breiten Furchen. Die wechselständigen Blätter sind 20-25 cm lang, unpaarig gefiedert mit 10-15 eiförmigen Teilblättchen, die oben dunkelgrün und glänzend, unterseits bläulich und behaart sind. Die zwittrigen Blüten sind 1-1.5 cm lang und spiegelbildlich symmetrisch. Sie stehen in einem endständigen, lockeren, bis zu 30 cm langen, rispigen Blütenstand. Die Blütezeit reicht von August bis September. Es werden 5-8 cm lange Hülsenfrüchte gebildet, die 1-6 Samen enthalten [2; 4; 8].

Alle Pflanzenteile gelten als stark giftig, besonders die Fruchtschalen und Samen. Der Baum sollte daher nicht innerhalb von Tiergehegen gepflanzt werden. Allerdings kam es wegen eines im Zebragehege stehenden Schnurbaums im Zoo Basel während Jahrzehnten nie zu Problemen. Ein Schnurbaum war übrigens dort ebenfalls während Jahrzehnten der wichtigste Schlafbaum der frei im Park laufenden Pfauen [1; 8].

lineblack1px

Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD1
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD2
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD3
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chitalpa, Schmalblättriger Trompetenbaum

xChitalpa tashketensis

Verbreitung: Zentralasien.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -18ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4(-6) m hoch.

Die Chitalpa ist ein 1964 in Usbekistan gezüchteter Gattungshybride zwischen dem Trompetenbaumgewächs Chilopsis linearis und dem Gewöhnlichen Trompetenbaum (Catalpa bignonioides), die beide aus Nordamerika stammen. Der wissenschaftliche Name wurde erst 1991 vergeben. Es handelt sich um einen trockenheitsresistenten, stark verzweigten, laubabwerfenden Strauch, mit schmalen, lanzettlichen Blättern, der im Juni (Ende Mai-Herbst) reich blüht. Die glockenartigen Blüten stehen in Rispen. Es gibt zwei Kultursorten: “Pink Dawn” mit rosa- bis lilafarbenen und “Morning Cloud” mit weißen Blüten. Die Chitalpa ist ein sogenannter "Herzwurzler", d. h. eine Mischform zwischen Tiefwurzler und Flachwurzler. Sie wächst sehr rasch und legt jährlich um 30-50 cm zu. Jungpflanzen sollten vor Kälte geschützt werden [14; 15].

lineblack1px

Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae)

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim blatt
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa  HD HD
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blüten im Zoo Heidelberg © Zoo Heidelberg

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa HD PD1 frucht
Früchte des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa), Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim fruechte
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim rinde
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Blauglockenbaum

Paulownia tomentosa

Verbreitung: Zentral- und Westchina. In Korea, Japan, Nordamerika und Europa als Zierbaum und zur Holznutzung kultiviert und zum Teil verwildert, in Mitteleuropa namentlich auf innerstädtischen Ruderalflächen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Paulownia tomentosa ist ein kurzlebiger Baum, der selten ein Alter von 60–70 Jahren erreicht. Schößlinge und Wurzelbrut erreichen einen Jahreszuwachs von 2 m und mehr. Die rasch wüchsigen Sämlinge können allerdings bei zu früh einsetzenden Herbstfrösten stark geschädigt werden [17].

Die Rinde ist grau und hat große, orange  Korkporen. Die breite Krone ist offen und wenig verzweigt. Die jungen Zweige und Blätter besitzen klebrige Drüsenhaare. Die einfach gebauten Blätter sind gegenständig, herz- oder breiteiförmig, zugespitzt, glattrandig, teils fünflappig. Sie fallen früh und ohne Herbstfärbung ab. Der Blauglockenbaum blüht in Europa nur nach milden Wintern im April-Mai. Die etwa 6 cm langen zwittrigen, leicht duftenden Blüten erscheinen vor oder gleichzeitig mit den Blättern. Sie sind fünfzählig, trichterförmig, blassviolett bis kräftig purpurblau gefärbt, innen mit gelben Streifen. Es werden Kapselfrüchte mit zwei Klappen und zwei Spitzen gebildet, die viele schwach geflügelte Samen enthalten [2; 4; 5; 6].

Der Blauglockenbaum wird vor allem in Asien zunehmend zur Deckung des Holzbedarfs in Plantagen angebaut. Das Holz trocknet schnell, ohne sich dabei zu verziehen. Es ist hart, stabil, dabei jedoch sehr leicht. Zudem ist es harzfrei und nur schwer entflammbar. Es wird zum Anfertigen von Möbeln, Musikinstrumenten, Booten, Flugzeuginventar, Holzspielzeug oder Tischtennisplatten verwendet, in Japan für feuersichere Schränken für wertvolle Kimonos, Tassen- und Teebretter. Die Samen enthalten reichlich Öl, das vor allem in Japan für die Herstellung von hochwertigen, schnell trocknenden Lacken beliebt ist [17].

Die nussähnlichen Früchte des Blauglockenbaums sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie und ihre Samen gelten als ungenießbar bis leicht giftig, auch für Hunde und andere Tiere. Die Laubblätter sind dagegen genießbar und ihr Verzehr ist in Ostasien durchaus üblich. Ihr Geschmack ähnelt dem von frischem Spinat. Das Laub kann auch gut als Tierfutter verwendet werden [9].

lineblack1px

Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Tribus: Sommerfliedergewächse (Buddlejeae)

LAMIAL buddleja davidii steinen PD1
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit lila Blüten, im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES buddleya davidii sciez PD1
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit weißen Blüten, im August im Greifvogelpark "Les Aigles du Léman" in Sciez © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIAL buddleja davidii steinen PD2
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) Laub und Blüten, im August im Vogelpark Sreinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schmetterlings- oder Sommerflieder

Buddleja davidii

Verbreitung: Ursprünglich China. In gemäßigten Klimaten weltweit als Zoerpflanze eingeführt und verwildert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch.

Der Schmetterlings- oder Sommerflieder ist mit dem Echten Flieder nicht näher verwandt. Er wächst als meist 120-300 cm hoher und etwa gleich breiter Strauch mit trichterförmig ausladendenden, aufrecht überhängenden Ästen mit hellbrauner Rinde. Er ist laubabwerfend, in milden Wintern bleibt aber das vorjährige Laub oft zum großen Teil an den Trieben haften. Seine oberseits dunkelgrünen Blätter sind eilanzettlich und unterseits graufilzig behaart. Aus den in endständigen Rispen angeordneten, stark duftenden, violetten, roten, rosafarbenen oder weißen Blüten entwickeln sich zweiklappige, braune Kapselfrüchte. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Es gibt zahleiche Kultursorten [6; 9; 12, 13].

Der Sommerflieder wächst an sonnigen und warmen Standorten auf zum Teil sehr trockenen und kargen Böden. Einerseits ist er im Garten ein echter Schmetterlingsmagnet. Bunte Falter wie der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge werden von seinen nektarreichen, duftenden Blüten magisch angezogen. Auch Schwebfliegen, Hummeln und Bienen sind häufig auf den Blütenkerzen anzutreffen. Andererseits ist er aber aber auch ein invasiver Neophyt, der sich in der Natur immer weiter ausbreitet. Besonders an Bahndämmen und auf Industriebrachen im innerstädtischen Bereich ist er sehr dominant. In der Schweiz figuriert er auf der Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen [6; 9].

lineblack1px

Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Tribus: Forsythiengewächse (Forsythieae)

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD1
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blüten Ende März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD3
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blätter im August, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD2
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Rinde, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gartenforsythie

Forsythia x intermedia

Herkunft: Die bei uns kultivierten Forsythien (Forsythia x intermedia) sind alles Hybrid-Sorten aus den beiden ostasiatischen Arten Forsythia suspensa und Forsythia viridissima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Die Gartenforsythien ist ein Strauch mit zunächst aufrechten, im Alter stark überhängenden Ästen, die auch aus dem älteren Holz an der Basis und in der Mitte treiben. Die Rinde ist an jungen Trieben olivgrün, an älteren ockergelb bis graugelb und mit auffallend großen Korkwarzen, sogenannten Lentizellen, besetzt. Die hell- bis mittelgrünen, 8-12 cm langen, eiförmigen Blätter treiben erst nach der Blüte aus. Sie sind gegenständig mit länglich ausgezogener Spitze und gesägten Blatträndern. Die zwittrigen, meist vierzähligen Blüten erscheinen je nach Witterung meist ab Mitte März in großer Fülle fast auf der gesamten Trieblänge am vorjährigen und älteren Holz sowie an dessen kurzen Seitenzweigen. Die vier Kelchblätter sind nur kurz, die vier Kronblätter glockenförmig verwachsen. Die gelben Glöckchen haben rund drei Zentimeter Durchmesser. Auf demselben Strauch haben manche Blüten normal ausgebildete Staubblätter und nur kleine weibliche Organe, bei anderen sind die Staubblätter klein und die weiblichen Organe mit ihrer zweispaltigen Narbe groß. Die meisten Hybridsorten sind steril oder setzen nur sehr wenige Früchte an. Aus ökologischer Sicht haben Gartenforsythien wenig Wert, denn die meisten Insekten können mit den Blüten nicht viel anfangen. Sie liefern zum Beispiel den Bienen weder Nektar noch verwertbare Pollen. [6].

Forsythien gelten als nur schwach giftig. Sie enthalten in Blättern, Früchten und Samen Saponine und Glykoside. Saponine können eine reizende Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut haben. Zu ernsthaften Erkrankungen kommt es aber kaum. In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Sträucher als Heilpflanzen verwendet [6; 9].

lineblack1px

Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD1
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD4
Blühender Straucheibisch (Hibiscus syriacus) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD2
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüten im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD3
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), noch nicht geöffnete Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Malvoideae

Straucheibisch, Garten-Hibiskus

Hibiscus syriacus

Verbreitung: Ost- und Südostasien, gelangte schon früh in den Nahen Osten und in den Mittelmeerraum. In der Schweiz an klimatisch günstigen Stellen verwildert, namentlich am Genfersee und in der Region Basel

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 3: Wird 150-300 cm hoch.

Der Straucheibisch ist ein reich verzweigter, buschiger Strauch, der hauptsächlich am Rand von Bächen und Flüssen sowie in feuchten Wäldern gedeiht, aber auch an trockeneren, felsigen Standorten vorkommt. Er ist laubabwerfend. Die dunkelgrünen Blätter sind je nach Sorte eiförmig, rhombisch bis dreilappig und haben einen gekerbten Rand. Blütezeit ist von Juni-Oktober. Die breit-trichterförmigen Blüten stehen in den Blattachseln der neuen Triebe. Die Kronblätter sind 4-7 cm lang. Ihre Farbe variiert je nach Sorte von Blau über Weiß bis hin zu Lila, Rosa und Rot. Die meisten zeigen in der Blütenmitte rötliche Basalflecken und besitzen einen langen Stempel, der mehr oder weniger weit aus der Blüte herausragt. Nach der Blüte entwickeln sich braune fünfklappige Fruchtkapseln [6; 12].

Als Gartenpflanze ist Hibiscus syriacus in vielen Sorten erhältlich, auch in solchen mit mehrfarbigen oder gefüllten Blüten. Die Wildart wird in der Regel nicht angeboten [6].

Hibiscus-Arten sind ungiftig. Sie sind aber nicht geeignet als Tierfutter. Die Wurzeln, Blätter und Blüten sind essbar. Aus den getrockneten roten Blütenkelchen der verwandten Art Hibiscus sabdariffa wird in Nordafrika ein Tee hergestellt. In der Volks­medizin wird Hibiskus wegen seines Gehalts an Vitamin C, Flavonoiden, Pektinen und Fruchtsäuren zur Stärkung des Immunsystems und Senkung des Blutdrucks eingesetzt [3; 6].

lineblack1px

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD3
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD2
Weisse Maulbeere (Morus alba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Moreae

Weiße Maulbeere

Morus alba

Verbreitung: Ursprünglich China. Als Zier- oder Nutzbaum für die Seidenraupenzucht oder zur Gewinnung der Früchte seit 1596 oder schon früher auch in Europa weit verbreitet.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch.

Die Weiße Maulbeere ist ein sommergrüner Baum mit rundlicher oder hoher, dichter Krone. Die Rinde ist matt graugrün oder rötlichbraun mit einem Netzwerk flacher, oft wellenförmiger Furchen. An alten Bäumen ist sie dunkel orangebraun. Die Äste sind häufig zerbrochen. Die dünnen, geraden Triebe sind anfangs fein behaart. Die Form der wechselständigen Laubblätter ist sehr variabel, es gibt am gleichen Baum unregelmäßig gelappte und ungelappte Blätter. Ihr Aufbau ist einfach, herzförmig oder oval, sie sind hellgrün und haben einen gekerbten Rand. Die Weiße Maulbeere ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Es werden kleinere weibliche und größere männliche Kätzchen gebildet, die im Mai blühen. Die im August reifen Früchte sind eiförmig oder kugelige Sammelfrüchte. Sie sind weiß, später gelblich, aber häufig auch rosa- bis purpurfarben [2; 4; 5]. Die Weiße Maulbere ist die wichtigste Futterpflanze für die Seidenraupenzucht [4].

lineblack1px

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba blatt ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba rinde ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Rinde; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Paliurideae

Chinesische Jujube

Ziziphus jujuba

Verbreitung: Ursprünglich Nord- und Nordostchina. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum oder Nutzbaum eingebürgert, u.a. Heute gilt die Jujube im Mittelmeergebiet bis in den Kanton Tessin, Südosteuropa und Kleinasien. Hält sich in Mitteleuropa nur in Gebieten mit Weinbauklima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3-2: Bis 5-12 m hoch.

Die Chinesische Dattel ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, dessen Äste mit paarigen Dornen bewehrt sind. Die Dornen sind ungleich: jeweils ein Dorn ist gerade und ca. 3 cm lang, der andere ist kürzer und gekrümmt. Der  Baum gehört zur selben Gattung wie die in Südafrika wegen ihrer gleichen, doppelten Dornen, in denen man gerne mal hängen bleibt, "wag-’n-bietjie" (Wart ein bisschen) genannte Art Ziziphus mucronata. Die Borke älterer Bäume ist braun bis graubraun, die Rinde junger Zweige rot bis graubraun und weich. Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt und eiförmig bis lang elliptisch mit kerbig gesägtem Rand. Sie verfärben sich im Herbst goldgelb. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Sie sind gelbgrün gefärbt und stehen einzeln oder in achselständigen, kurz gestielten Blütenständen. Blütezeit ist (April-) Mai-Juni. Die Früchte sind essbare Steinfrüchte, die sich bei Reife rot bis purpurn färben. Die Fruchtreife fällt auf (Juli-) August-Oktober. Der Baum wird wegen seiner Vitamin C-reichen Früchte, die auch in der Volksmedizin Verwendung finden, angebaut [2; 11].

lineblack1px

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen blatt PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica), Blätter © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen frucht PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotry japonica), Blätter und Früchte, im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanische Wollmispel

Eriobotrya japonica

Verbreitung:  Ursprünglich Zentral-China und eventuell Süd-Japan. Heute in ganz Südostasien und Japan weit verbreitet. Seit etwa Ende des 18. Jahrhunderts in Europa und heute vor allem in Italien und anderen Mittelmeerländern verbreitet.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -8ºC).

Wuchsklasse 1-2: 7-15 m hoch, im Kübel 2-3 m.

Die Japanische Wollmispel wächst als immergrüner kleiner Baum oder Großstrauch. Ihre dekorativen, 20-25 cm langen, lederartigen Blätter sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits weiß-wollig behaart. Die Blattadern liegen in deutlichen Vertiefungen. Blütezeit ist von September bis November. Die weißen, angenehm duftenden Blüten sitzen in kleinen Trauben an den Enden der Zweige. aus den Fruchtknoten entwickeln sich  von Februar bis Mai pflaumengroße, gelbe bis orangerote Früchte, die 1-4 Samen enthalten. Diese auch Nespoli oder Loquats genannten Früchte sind essbar. Sie haben einen säuerlich-süßen Geschmack und können roh oder eingekocht als Konfitüre oder Gelee genoßen werden [2].

lineblack1px

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD1
Blühender Japanischer Wildapfer (Malus floribunda9 im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD2
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Knospen und Blätter im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD3
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Rinde im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanischer Wildapfel

Malus floribunda

Verbreitung:  Ursprünglich Japan, 1862 nach Europa als Zioerbaum eingeführt

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 4-8(-10) m hoch.

Der auch Korallenapfel oder Korallenstrauch genannte Japanische Wildapfel, bei dem es sich möglicherweise um einen Hybriden (Malus sieboldii X Malus baccata) handelt, wächst als kleiner, spreizwüchsiger Baum oder großer Strauch. Blütezeit ist im Mai (April-Juni). Die Knospen sind purpurfarben, die im Durchmesser 3 cm großen Blüten anfänglich zartrosa, später weiß. Die ovalen bis dreilappigen, mittelgrünen, 4-8 cm langen  Blätter sind oberseits glatt, unterseits flaumig, ihr Rand ist teilweise gesägt. Die glatte Rinde ist rotbraun bis graubraun. Die Früchte sind knapp kirschgroß, gelb oder rötlich und hängen an einem 4 cm langen, sehr dünnen Stiel [4; 5; 6].

lineblack1px

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSACEAE Pyrus pyrifolia blatt ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht2 ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia stamm ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Stamm, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Nashi-Birne

Pyrus pyrifolia var. culta

Verbreitung:  Ursprünglich China. Heute in ganz Ostasien und Japan weit verbreitet und auch in Australien, Chile, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Nepal, Neuseeeland und den USA kultiviert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Die Nashi-Birne wächst als kleiner bis mittelgroßer Baum mit an den Zweigen purpur-brauner, am Stamm dunkelbrauner und schuppig-rauher Rinde. Die Laubblätter sind 7-12 cm lang und 4-6.5 cm breit. Sie haben einen 3-4.5 cm langen Stiel. Die Blattoberfläche ist anfangs braun wollig behaart, später glatt, der Blattrand ist spitz gesägt. Es sind häutige, 1 bis 1.5 cm lange Nebenblätter vorhanden. Die 5-zähligen, 2.5-3.5 cm großen, weißen Blüten stehen in traubigen Blütenständen. Die Früchte sind fast kugelig und haben bei der Wildform einen Durchmesser von 2 bis 2.5 cm. Bei Kultursorten sind sie deutlich größer. Ihre harte und oft rauhe Haut ist bronzebraun, sie können nach der Ernte nur kurz gelagert werden [2].

Es gibt zahlreiche Sorten der Nashi-Birne. In Mitteleuropa werden 5 davon angebaut: Die Sorte "Nijisseiki" eignet sich besonders gut für unser Klima. Sie ist Mitte September reif. Die Früchte sind gelbgrün und die Sorte ist selbstbefruchtend. "Hosui" ist früh reif, trägt viele bronzefarbene, apfelförmige Früchte und ist nicht selbstfruchtbar. "Kosui" bildet relativ große, gelbbraune bis bronzefarbene Früchte. "Shinseiki" hat glattschalige, hellgelbe Früchte. Ferner gibt es "Benita", eine in der Schweiz gezüchtete Kreuzung aus Nashi-Birne. Ihre Früchte sind groß und gelb und im Geschmack aromatischer als die reinen Nashi-Birnen [6].

 lineblack1px

Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim PD2
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach rinde ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Melioideae

Paternosterbaum

Melia azedarach

Verbreitung:  Ursprünglich Süd- und Südostasien. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und gebietsweise verwildert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 13 m hoch.

Der Paternosterbaum ist ein mittelgroßer, schnellwachsender, sommergrüner Baum mit kurzem Stamm und rundlicher, dicht beasteter Krone. Die Rinde ist grau und längsrissig. Die bis 60 cm langen, wechselständigen Laubblätter sind doppelt gefiedert. Die Fiederblättchen sind oval und haben einen gezähnten Rand. Ihre Herbstfärbung ist gelb. Die in Rispen stehenden Blüten sind klein und violett. Sie ähneln denen des Flieders und duften auch so. Sie sind fünfzählig, ihre Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Die Früchte sind 1-2 cm große, eiförmige  Steinfrüchte. Sie sind zuerst grün, bei Reife gelb bis orangefarben und haben weiße Kerne [2; 4].

Der Paternosterbaum wird als Allee- und Schattenbaum angepflanzt, sein Holz wird für Möbel und Musikinstrumente verwendet und es können aus ihm Gummiharz und Samenöl gewonnen werden. Alle Teile der Pflanze sind giftig, verschiedene Inhaltsstoffe können medizinisch verwendet werden [10].

lineblack1px

Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht BSL
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) mit reifen Früchten im Hyänenhundgehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata ruelzheim
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata blatt ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), noch unreife Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Aurantioideae

Dreiblättrige oder Bitterorange

Poncirus trifoliata

Verbreitung:  Zentral- und Nordchina, Japan. In vielen Ländern kultiviert, z.T. als Hybriden mit Süßorangen, oder als Veredelungsunterlage.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch. Baum oder Strauch.

Im Gegensatz zu Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- und Grapefruitbäumen gehört die Bitterorange nicht zur Gattung Citrus, sondern bildet die eigenständige, monotypische Gattung Poncirus. Sie ist aber während der Vegetationsperiode aus der Ferne von den echten Zitruspflanzen kaum zu unterscheiden. Im Winter dagegen schon, denn im Gegnsatz zu den Citrus-Arten ist sie nicht immergrün, sondern wirft im Herbst ihre Blätter ab. Sie wächst als stark dornig bewehrter Strauch oder kleiner Baum. Sie bildet dunkelgrüne, abgeflachte Triebe mit 1-7 cm langen, dunkelgrünen Dornen. Die dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet, dreizählig und bis zu sechs Zentimeter lang. Die einzelnen Blättchen sind verkehrt eiförmig. Im Herbst färben sie sich blassgelb bis orangegelb. Die weißen Schalenblüten erscheinen schon im April vor dem Laubaustrieb. Sie haben einen Durchmesser von ca. 4 cm, meist fünf Blütenblätter und auffallende gelbe Staubgefäße und verbreiten einen sehr intensiven Orangenduft. Die kugelrunden orangefarbenen typischen Zitrusfrüchte -eigentlich Beeren - werden vier bis fünf Zentimeter groß und erinnern an Mandarinen. Sie haben einen dünnen filzigen Belag und duften ebenfalls sehr angenehm. Sie sind zwar essbar, schmecken allerdings sehr sauer und leicht bitter. Sie werden in einigen Mittelmeerländern zu Marmelade verarbeitet und auch als Kuchengewürz verwendet [2; 4; 6].

lineblack1px

Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD5
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD1
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Blatt, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD2
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Früchte, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD3
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Rutoideae

Szechuanpfeffer

Zanthoxylum piperitum

Verbreitung:  China, Japan, Korea. In vielen Ländern kultiviert, bei uns oft als Kübelpflanze.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-4 m hoch.

Der Szechuanpfeffer wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum. Er ist stark bedornt. Seine wechselständigen, gestielten, bis zu 15 cm langen Blätter duften aromatisch. Jedes Blatt setzt sich aus 11 bis 23 eiförmigen unpaarigen Fiedern zusammen. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb. Der Pfefferstrauch ist zweihäusig, selten einhäusig, getrenntgeschlechtig. Weibliche und männliche Blüten stehen in den Blattachseln in 5 cm langen Trugdolden. Die weiblichen Blüten reifen zu kleinen, kugeligen, an Beeren erinnernden Kapselfrüchten heran. Sie sind erst grün, dann knallrot gefärbt und entlassen meist ab September nach dem Aufplatzen rundliche, schwarz glänzende, etwa 3 mm große Samen mit einer schwammigen Samenschale [6].

Szechuanpfeffer wird als scharfes Gewürz genutzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Blätter als Tee bei Verdauungsproblemen und Blasenerkrankungen eingesetzt. Die Rinde soll bei Zahnschmerzen und Rheuma lindernd beziehungsweise anästhesierend wirken [6].

 lineblack1px

Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie:  Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata blatt ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata kapseln ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Kapselfrüchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata rinde ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Sapindoideae

Blasenesche

Koelreuteria paniculata

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 10 m hoch.

Die Blasenesche wächst als kurzstämmiger Baum mit rundlicher Krone oder als Strauch. Ihre Blätter sind dunkelgrün, bis 35-45 cm lang, unpaarig doppelt gefiedert mit 7 bis 15 länglich eiförmigen, kerbig gesägten Fiederblättchen, deren Farbe im Frühjahr bei Blattaustrieb rötlich, im Herbst gelb bis orange ist. Die zahlreichen fünfzähligen, goldgelben Blüten befinden sich an bis zu 40 cm langen Rispen. Es werden blasige, bis 5 cm lange Fruchtkapseln gebildet. Diese sind erst grün, später bräunlich und bleiben über den Winter am Baum hängen. Die Früchte können zermahlen als Getränkezusatz verwendet werden. Die Blasenesche wächst relativ langsam, sie benötigt einen sonnigen, gleichzeitig aber feuchten Standort [2; 4; 6].

 lineblack1px

Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie:  Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD1
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD2
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp Dreier
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.) als Bienenweide, Februar in Berlin © Wolfgang Dreier, Berlin

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae
Tribus: Hamamelideae

Asiatische Zaubernuss

Hamamelis sp. (H. mollis, H. japonica und Hybriden)

Verbreitung:  China und Japan. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3-8 m hoch.

Die Asiatischen Zaubernüsse sind langsam wachsende sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Die vierzähligen, bei den Wildformen gelben Blüten erscheinen früh im Jahr vor dem Blattaustrieb. Sie sitzen in Gruppen an kurzen Seitentrieben. Sie bestehen aus je vier eiförmigen Kelchblättern, schmalen, fadenförmigen Blütenkronblättern, die sich bei Frost zusammenrollen, fertilen Staubblättern und Nektar produzierenden Staubblättern (Staminodien). Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen und haarigen Fruchtknoten mit kurzen Griffeln verwachsen. Die holzigen Fruchtkapseln reifen erst im Spätherbst. Sie platzen dann auf und schleudern die schwarzen Samen heraus. Die wechselständigen Laubblätter sind breit-oval. Sie färben sich im Herbst gelb bis orangerot [4; 6].

Die Asiatischen Zaubernüsse werden in Europa seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kultiviert. Es gibt mehrere Sorten auch mit von den Wildformen abweichenden Blütenfarben und Herbstfärbung. Meist handelt es sich um Hybriden zwischen den beiden Arten, die als  Hamamelis x intermedia bezeichnet werden. Die frühen Blüten sind für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrung, weswegen Zaubernüsse auch gerne als Bienenweide in naturnahen Gärten gepflanzt werden [6].

 lineblack1px

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE Parrotia persica ruelzh PD1
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae

Persischer Eisenholzbaum

Parrotia persica

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Der Persische Eisenholzbaum wächst als sommergrüner Großstrauch oder kleiner, meist mehrstämmiger Baum mit weit ausladenden Seitenästen. Sein Holz ist sehr hart und schwer. Die Borke ist bräunlich, im Alter oft vielfarbig, platanenartig abblätternd. Die ovalen Laubblätter sind bis 9-10 cm lang und 6 cm breit, leicht ledrig, oberseits dunkelgrün, unterseits hellgrün, im Austrieb rot gerandet. Im Herbst verfärben sie sich gelb oder orangerot bis hin zum ins Violett übergehenden Scharlachrot. Die etwas unscheinbaren Blüten öffnen sich vor der Laubentfaltung im März. Auffällig sind die 9-14 länglichen, purpurroten hängenden Staubbeutel, die von grünlichen Staubfäden getragen werden. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine Fruchtkapsel, die sich bei Reife explosionsartig öffnet und die Samen herausschleudert [2; 4; 6].

lineblack1px

Nachfolgend eine Auswahl asiatischerLaubbäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Forsythia spp.
  • Koelreuteria paniculata
  • Pittosporum tobira
  • Poncirus trifoliata
  • Ziziphus jujuba

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Albizia julibrissin
  • Diospyros kaki
  • Melia azedarach
  • Morus alba
  • Parrotia persica
  • Paulownia tomentosa
  • Pyrus pyrifolia
  • Ziziphus jujuba

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Gingko biloba
  • Sophora japonica

lineblack1px

Literatur und Internetquellen:

  1. ARIOLI, R. (1953)
  2. BAUMKUNDE
  3. CLINI TOX
  4. JOHNSON, H. (1974)
  5. MITCHELL, A. (1975)
  6. MEIN SCHÖNER GARTEN
  7. RIETSCHEL, W. (2004)
  8. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  9. GARTEN-JOURNAL
  10. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  11. PFLANZEN-LEXIKON
  12. INFO FLORA
  13. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  14. BAUMSCHULE HORSTMANN
  15. VILLAGE NEWS
  16. STATISTA - ERNTEMENGEN
  17. BOCHUMER BOTANISCHER VEREIN

 Zurück zu Übersicht Pflanzen

Weiter zu Laubgehölze aus Afrika

Gelesen 36088 mal Letzte Änderung am Dienstag, 11 April 2023 08:24