Eigentliche Frösche und Ruderfrösche

Kio-Flugfrosch

Kio-Flugfrosch (Rhacophorus kio) im Kölner Zoo Kio-Flugfrosch (Rhacophorus kio) im Kölner Zoo
© Thomas Ziegler, Kölner Zoo

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Ruderfrösche (Rhacophoridae)
Unterfamilie: Ruderfrösche im engeren Sinn (Rhacophorinae)

D LC 650

Kio-Flugfrosch

Rhacophorus kio • The Black-webbed Flying Frog • La grenouille volante de Kio

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Kio-Flugfrosch (Rhacophorus kio) © Peter Janzen, DGHT

 

 

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Approximative Verbreitung des Kio-Flugfroschs (Rhacophorus kio)

 

 

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An- und Aufsicht des Kopf, Fuß und Hand des Kio-Flugfrosch (Rhacophorus kio) aus der Originalbeschreibung © OHLER & DELORME, 2006

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Der Kio-Flugfrosch wurde erst vor wenigen Jahren als eigenständige Art beschrieben, nachdem die betroffenen Populationen zuvoranderen zugerechnet worden waren. In Zoos ist er nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Männchen des Kio-Flugfroschs werden 58-79 mm lang, die Weibchen sind größer. Der Kopf ist eher klein mit abgerundeter Schnauze, das Auge groß mit gelblicher Iris und horizontaler Schlitzpupille, das kreisrunde Trommelfell gut sichtbar. Die Finger sind durch Schwimmhäute verbunden und haben gut entwickelte Haftscheiben. Die Männchen haben eine Schallblase und Brunstschwielen. Die Fingerund Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden, deren proximale Hälfte schwarz gefärbt ist. Die Oberseite ist grün, eventuell mit weißen oder auch dunkeln Tupfen, die Unterseite und die Zehen gelb. In der Armhöhle befindet sich, anders als bei Rh. reinwardtii, ein schwarzer Fleck [4].

Verbreitung

Südostasien : China, Laos, Thailand, Vietnam,eventuell Bangladesch und weitere Länder [3; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Die Frösche leben in den Baumkronen von immergrünen Regenwäldern tieferer Lagen, auch Sekundärwäldern, und kommen anscheinend nur zur Paarung auf den Boden, wo sich jeweils etwa ein Dutzend Tiere an einem Weiher versammelt. Es werden Schaumnester über Weihern und Tümpeln innerhalb des Waldes errichtet [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art galt als gefährdet, wurde aber im Jahr 2017 trotz stark fragmentiertem Areal und abnehmendem Bestand aufgrund einer Neubeurteilung als nicht-gefährdet taxiert [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Ex-situ-Schutzprojekt (Beispiel):

  • Die Art wird in der vom Kölner Zoo unterstützten Me Linh Station for Biodiversity in Nordvietnam gehalten und gezüchtet.

Bedeutung für den Menschen

Keine Angaben.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kio-Flugfrosch wurde erst 2006 als Schwesterart des seit 1840 bekannten Rhacophorus reinwardtii beschrieben. Manche Populationen wurden früher als Rhacophorus nigropalmatus bezeichnet [1; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. IUCN SSC Amphibian Specialist Group. 2017. Rhacophorus kio. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T135986A113960365. http://www.iucnredlist.org/details/135986/0. Downloaded on 28 November 2017.
  4. OHLER, A. & DELORME, M. (2006)

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Gelesen 11337 mal Letzte Änderung am Dienstag, 08 Februar 2022 15:51
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx