Südfrösche und sonstige Frösche

Roter Pfeiffrosch

Roter Pfeiffrosch (Leptodactylus rhodonotus) im Zoo Zürich Roter Pfeiffrosch (Leptodactylus rhodonotus) im Zoo Zürich
© Zoo Zürich

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Pfeiffrösche (Leptodactylidae)
Unterfamilie: Leptodactylinae

D LC 650

Roter Pfeiffrosch

Leptodactylus rhodonotus • The Nauta White-lipped Frog • Le leptodactyle rouge

403 010 028 035 leptodactylus rhodonotus KOEHLER
RoterPfeiffroschs (Leptodacytlus rhodonotus) aus der Provinz Chaparé, Bolivien © Jörn Köhler, Zoolog. Forschungsinst. und Museum Alexander Koenig, Bonn. Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-NC-SA 3.0)

 

 

403 010 028 035 leptodactylus rhodonotus map
Approximative Verbreitung des Roten Pfeiffroschs (Leptodacytlus rhodonotus)

 

 

403 010 028 035 leptodactylus rhodonotus GUENTHER
Roter Pfeiffrosch (Leptodacytlus rhodonotus). Abbildung aus Günther, A. C. L. G. 1869 First account of species of tailless batrachians added to the collection of the British Museum. Proceedings of the Zoological Society of London 1868

 

 

403 010 028 035 leptodactylus rhodonotus HEYER
Kauöquappen des Roten Pfeiffroschs (Leptodacytlus rhodonotus). Abbildung aus HEYER (1969)

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Der Rote Pfeiffrosch ist eine in seiner Heimat nicht gefährdete Art, die in europäischen Zoos kaum gezeigt wird. Diese halten eher den vom Aussterben bedrohten Antillen-Pfeiffrosch, für den sie ein Erhaltungszuchtprogramm eingerichtet haben.

Körperbau und Körperfunktionen

Männchen des Roten Pfeiffroschs werden etwa 70-80 mm lang. Wie die anderen Leptodactylus-Arten hat der Rote Pfeiffrosch einen breiten Kopf mit abgerundeter Schnauze und breiter Maulspalte. Das Auge hat eine querovale Pupille, das Trommelfell ist gut sichtbar, es ist etwa halb so groß wie das Auge. Vom hinteren Augenrand und über das Trommelfell zieht sich eine Drüsenfalte nach hinten, die den rotbraunen Rücken und die dunkelbraunen Flanken voneinander trennt. Die Beine sind relativ kurz und quergestreift. Schwimmhäute fehlen. Der Bauch ist dunkel mit hellen Flecken [5 und Originalbeschreibung von GÜNTHER, Link bei 1]

Verbreitung

Nördliches Südamerika: Osthang der Anden in Bolivien, Brasilien, Kolumbien und Peru [3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rote Pfeiffrosch lebt in Tiefland- und Hochlandregenwälder von 200 bis 2'050 m.ü.M.. Er besiedelt aber auch vom Menschen stark beeinflusste Lebensräume wie Kahlschläge oder Plantagen. Die Frösche paaren sich während des ganzen Jahres, hauptsächlich nach starkem Regen. Die Eier werden in Schaumnester am Boden oder in Höhlen in Wassernähe abgelegt. Die Larven werden bis 59 mm lang [4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet, anpassungsfähig und hat vermutlich einen großen Bestand. Sie gilt daher nach einer mitllerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als nicht-gefährdet [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Keine Angaben.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich ausschliesslich im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Die Welterstzucht in Menschenobhut gelang im Jahr 1991 dem Frankfurter Zoo [6].

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

1869 beschrieb der aus Esslingen am Neckar stammenden, am Londoner Natural History Museum tätige Zoologe Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER die Art als "Cystignathus rhodonotus". In die Gattung Leptodactylus gestellt wurde sie 1882 durch George Albert BOULENGER [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. ANGULO, A. et al. (2004). Leptodactylus rhodonotus. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T57161A11578741. http://www.iucnredlist.org/details/57161/0. Downloaded on 30 November 2017.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. HEYER, W. R. (1969)
  6. SCHÜRER, U. (2012)

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