Laub-, Ried- und Beutelfrösche

Warziger Makifrosch

Warziger Makifrosch (Phyllomedusa sauvagii) in der Wilhelma Stuttgart Warziger Makifrosch (Phyllomedusa sauvagii) in der Wilhelma Stuttgart
Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Laubfrösche (Hylidae)
Unterfamilie: Greiffrösche (Phyllomedusinae)

D LC 650

Warziger Makifrosch

Phyllomedusa sauvagii • The Waxy Monkey Leaf Frog • La rainette-singe du Gran Chaco

403 007 026 026  phyllomedusa sauvagii PJanzen
Warziger Makifrosch (Phyllomedusa sauvagii) in Handelsbetrieb © Peter Janzen, DGHT

 

403 007 026 026  phyllomedusa sauvagii map
Approximative Verbreitung des Warzigen Makifroschs (Phyllomedusa sauvagii)

 

403 007 026 026  phyllomedusa sauvagii exSurinam PJanzen
Warziger Makifrosch (Phyllomedusa sauvagii), Wildfang aus Surinam © Peter Janzen, DGHT

 

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Der in seiner südamerikanischen Heimat nicht gefährdete Warzige Makifrosch ist eine große, attraktive und auch zoopädagogisch interessante Froschart, die aber nicht häufig in europäischen Zoos gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Warzigen Makifrosch werden die Männchen 69-89 mm, die Weibchen 83-97 mm lang. Der trapezförmige Kopf ist länger als breit. Die Augen haben eine hellgraue Iris und vertikale Pupillen, das Trommelfell ist gut sichtbar, die Parotoiddrüsen sind groß. Die Finger und Zehen sind lang, ohne Schwimmhäute, und der Daumen ist opponierbar. Die zum Schutz vor Austrocknung von einer wachsartigen Schicht überzogene Haut ist oberseits grün, bisweilen hellbraun, und etwas runzelig. Die meisten Frösche haben einen weißen, schwarz umrandeten Streifen der von der Unterlippe über die Flanken läuft, ebensolche Streifen am Bauch sowie weiße Fersen [2].

Verbreitung

Zentrales Südamerika: Gran Chaco Region von Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay [3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Warzige Makifrosch besiedelt relativ trockene Habitate, wo die kurzen Regenzeiten für die Fortpflanzung genutzt werden. Die Paarung erfolgt bei intensivem Regen an stehenden Gewässern. Die Eier werden an Blättern abgelegt. Die Larven erreichen vor der Metamorphose eine Gesamtlänge von über 11 cm [4].

Gefährdung und Schutz

Der Warzige Makifrosch gilt nicht als gefährdet, da er weit verbreitet ist, wahrscheinlich eine große Gesamtpopulation hat und es unwahrscheinlich ist, dass die Bestände in nächster Zeit stark zurückgehen. Er wird aber auch für den Tierhandel gefangen und in Argentinien könnten einige Bestände durch die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht sein (Land- und Forstwirtschaft, Verschmutzung, Feuer). Die Beurteilung stammt aus dem Jahr 2004 und sollte überprüft werden [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im Heimtierhandel. In den USA werden Exemplare für 50-125 USD angeboten (Online Inserate 2017). In den letzten Jahren gibt es ein zunehmendes Interesse an dem von den Hautdrüsen produzierten Gift (Deltorphin) und dessen Einsatz in der Medizin [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur rund 10 europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1882 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. AQUINO, L. et al. (2004). Phyllomedusa sauvagii. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T55863A11382074. http://www.iucnredlist.org/details/55863/0. Downloaded on 10 December 2017.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)

Zurück zu Übersicht Laub-, Ried- und Beutelfrösche

Weiter zu Rio Bamba-Beutelfrosch (Gastrotheca riobambae)

Gelesen 10724 mal Letzte Änderung am Samstag, 29 Januar 2022 14:36
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx