Kröten und Stummelfüsse

Grüne Zwergkröte

Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona- Sonora Desert Museum Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona- Sonora Desert Museum
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Grüne Zwergkröte

Bufo (Anaxyrus) debilis • The Western Green Toad • Le crapaud vert du Texas

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona Sonora Desert Museum © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung der Grünen Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis)

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona Sonora Desert Museum © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

 

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Da europäische Zoos sich selten auf nordamerikanische Fauna spezialisieren, ist diese hübsche kleine Kröte hierzulande nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Grüne Zwergkröte ist aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Färbung leicht erkennbar. Männchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge bis zu 35 mm, Weibchen sind minim größer. Das Auge ist groß mit querovaler Pupille und grünlicher Iris. Die Parotoiddrüsen sind sehr groß. Die Körperoberseite ist hellgrün mit schwarzen Tupfen oder Streifen, die Beine sind etwas heller, die Unterseite weiß, die Kehle bei Männchen schwärzlich, bei Weibchen gelblich bis weiß [2].

Verbreitung

Nordamerika: Südwestliche USA und Nordwest-Mexiko, von Colorado und Kansas bis Zacatecas und San Luis [3].

Lebensraum und Lebensweise

Semiaride Grasländer, Halbwüsten und Wüsten bis auf eine Höhe von 1'830 m, vorzugsweise mit sandigem Boden, sind Lebensraum der Grünen Zwergkröte. Im Freiland sind die Tiere hauptsächlich dämmerungsaktiv und ruhen tagsüber in selbstgegrabenen Höhlen, unter Grasbüscheln, Steinen, in Felsspalten oder Nagetierbauen. Die Fortpflanzung ist abhängig von Niederschlägen und findet von Ende März bis Juni oder Juli. Gelaicht wird in Viehtränken, Regenpfützen, Wasserstellen in ausgetrockneten Flussbetten und sonstigen temporären Gewässern. Die Eier sind klein, etwa 1 mm im Durchmesser. Sie werden einzeln oder in kurzen Schnüren abgelegt. (Ihre Entwicklung erfolgt sehr schnell, die Metamorphose findet bereits bei einer Larvengröße von 7-11 mm statt [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Grüne Zwergkröte hat eine weite Verbreitung und vermutlich einen großen Bestand, der nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Sie ist gilt daher aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 nicht als gefährdet [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Grundsätzlich hatten Kröten als Symboltiere der Erdgöttin bei den Azteken eine große kulturelle Bedeutung. Inwieweit dies auf die vorliegende Art zutrifft, ist dem Verfasser nicht bekannt. In Nordamerika befindet sich die Art im Heimtierhandel. Angebote liegen um die 20 USD (Online-Inserate 2017).

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1854 von dem aus Mülhausen im Elsass stammenden, in den USA tätigen Zoologen Charles Frédéric GIRARD als Bufo debilis beschrieben worden. 152 Jahre lang hieß sie so, bis sie 2006 im Zuge der großen taxonomischen Revision der Froschlurche in die Gattung Anaxyrus gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. HAMMERSON, G. & SANTOS-BARRERA, G. (2004). Anaxyrus debilis. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54626A11177308. http://www.iucnredlist.org/details. Downloaded on 09 June 2016.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)

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Gelesen 14115 mal Letzte Änderung am Montag, 21 November 2022 16:48
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx