Leguane

Hispaniola-Maskenleguan

Schreibers-Maskenleguan (Leiocephalus schreibersii) im Zoo-Vivarium Darmstadt Schreibers-Maskenleguan (Leiocephalus schreibersii) im Zoo-Vivarium Darmstadt
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Maskenleguan-Verwandte (Leiocephalidae)

D LC 650

Hispaniola-Maskenleguan oder Glattkopfleguan

Leiocephalus schreibersii • The Red-sided Curly-tailed Lizard • L'iguane à queue coubée de Schreibers

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Schreibers-Maskenleguane (Leiocephalus schreibersii) im Zoo-Vivarium Darmstadt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Autochthone Verbreitung des Hispaniola-Maskenleguans (Leiocephalus schreibersii)

 

 

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Schreibers-Maskenleguan (Leiocephalus schreibersii) im Zoo-Vivarium Darmstadt © Nikola in ZooChat

 

 

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Schreibers-Maskenleguane (Leiocephalus schreibersii) © Fredy Ruiz, übernommen aus iNaturalist unter der der Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International-Lizenz

 

 

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Der Hispaniola-Maskenleguan ist in seiner karibischen Heimat nicht gefährdet. Die klein bleibenden, eidechsenähnlichen Tiere werden in europäischen Zoos nur selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Glattkopfleguan erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10 cm und eine Gesamtlänge von 20 cm. Die Männchen haben einen Rücken- und Schwanzkamm aus vergrößerten, gekielten Schuppen, die niedriger als beim Bunten Maskenleguan sind, und eine verdickte Schwanzwurzel [2].

Verbreitung

Hispaniola : Haiti und Dominikanische Republik. Eingeführt in Florida [3; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art bevorzugt trockene, heiße mit Dornbusch und Kakteen bestandene Lebensräume, kommt aber auch in menschlichen Siedlungen auf Rasen, Felshaufen, Betonblöcken etc. vor. Beim Laufen krümmen die Tiere den Schwanz nach oben [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist relativ weit verbreitet, ist häufig und kann unterschiedliche Lebensräume nutzen, einschließlich menschliche Siedlungen. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 nicht als gefährdet [3].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Hispaniola-Maskenleguan ist regelmäßig im Heimtierhandel. In den USA liegen die Angebote bei 20 USD, es gibt aber auch Discount-Preise von 13.99 USD, währenddem "hand selected specimens" 40 USD kosten. In Europa wird ein Preis von z.B. 19 € genannt [Online-Inserate 2017].

Haltung

Für die Haltung eines Paars wird ein Trockenterrarium von mindestens 80x50x40 cm (LxBxH) empfohlen. In größeren Anlagen ist auch Gruppenhaltung möglich. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Kakteenskeletten, trockenem Gebüsch und einigen Steinbrocken, feuchten Erdhöhlen sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet und mit Sukkulenten bepflanzt sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums können die Rück- und Seitenwände mit Felsaufbauten verkleidet werden. Als Bodensubstrat eignet sich trockener Sand und stellenweise ein etwas feucht zu haltendes Sand-Lehm-Gemisch. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 25-30°C, lokal bis 38°C betragen und nachts auf etwa 20°C zurückgefahren werden. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 50-70% liegen. Während des Winters sind die Tiere während 2-3 Monaten etwas kühler zu halten [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen Institutionen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang, 4x so breit und 4x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Hispaniola-Maskenleguan wurde 1838 von Johann Ludwig Christian Carl GRAVENHORST, dem Gründer des Breslauer Zoologischen Museums zu Ehren des österreichischen Naturforscher Karl Franz Anton Ritter von SCHREIBERS als "Pristinotus schreibersii" beschrieben. Vorübergehend lautete die Gattungsbezeichnung "Steironotus", bis der amerikanische Zoologe Edward Drinker COPE 1868 die Art in die Gattung Leiocephalus stellte [4].

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. JES, H. (2008)
  3. LANDESTOY, M. & INCHAUSTEGUI, S. (2016). Leiocephalus schreibersii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T178591A71747439. http://www.iucnredlist.org/details/178591/0. Downloaded on 02 September 2017.
  4. THE REPTILE DATA BASE

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Gelesen 14729 mal Letzte Änderung am Samstag, 19 August 2023 08:30
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx