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Hohltiere (Coelenterata)

Schirmquallen - Ulmariidae

Ohrenqualle (Aurelia aurita) im Aquazoo Düsseldorf Ohrenqualle (Aurelia aurita) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Schirmquallen (Scyphozoa)
Ordnung: Fahnen- oder Fahnenmundquallen (Semaeostomeae)
Familie: Ulmariidae

D NB 650

Ohrenqualle

Aurelia auritaThe Moon Jellyfish • La méduse commune

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Ohrenqualle (Aurelia aurita) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ohrenqualle (Aurelia aurita im AquaZoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung 

Alle Ozeane vom Äquator bis in Polnähe, Nebenmeere wie z.B. Ostsee und Mittelmeer

Biologie

Ohrenquallen sind Schirmquallen mit einem leicht gewölbten, durchscheinenden Schirm, der einen Durchmesser von 25, ausnahmsweise mehr als 40 cm erreichen kann. Ihre vier hufeisenförmigen, rötlichen Geschlechtsorgane erinnern an Ohrmuscheln. Ohrenquallen bestehen zu 98% aus Wasser. Zeitweise besteht die Nahrung fast ausschließlich aus Plankton bis zu einer Teilchengröße von 6 mm. Es werden aber auch größere Tiere, wie Borstenwürmer, Flohkrebse oder kleine Fische gefressen.

Ohrenquallen sind getrenntgeschlechtlich. Die gesamte Lebensdauer einer Qualle über alle Stadien liegt bei etwa einem Jahr. An der schottischen Westküste läuft der Zyklus wie folgt ab: Die befruchteten Eier entwickeln sich in kleinen Bruttaschen des Weibchens im Juni zu Planula-Larven, die, nachdem sie frei ins Wasser abgegeben wurden, sich im August als Scyphopolypen auf Tangblättern niederlassen. Ab November bilden die Polypen Ephyralarven aus, ab anfangs Februar beginnen sie zu verschwinden. Die Ephyren entwickeln sich in kurzer Zeit zu Medusen, die sehr rasch wachsen. Im April haben sie einen Durchmesser von ca. 7 cm. Zu Beginn des Sommers wind sie ausgewachsen und geschlechtsreif. Ende des Sommers sterben sie ab. Im Aquarium kann ein Lebensalter von 3.4 Jahren erreicht werden [1; 2].

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. MarLIN - The Marine Life Information Network

D NB 650

Kamtschatka-Qualle

Phacellophora camtschatica • The Fried Egg Jellyfish • La méduse à oeuf jaune

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Kamtschatka-Qualle (Phacellophora camtschatica) im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc, Wien

 

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Kamtschatka-Qualle (Phacellophora camtschatica) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung 

Nord- und Süd-Pazifik, Nord-und Süd-Atlantik, Mittelmeer [1; 2]

Biologie

Gelegentlich wird die Kamtschatka-Qualle als einzige Art einer Familie Phacellophoridae angesehen. Es handelt sich um eine Kaltwasser-Art. Ihr Schirm kann einen Durchmesser von bis zu 60 cm erreichen. sie verfügt über 16 Bündel von bis zu 6 m langen Tentakeln. Sie emährt sich von kleineren Quallen oder anderem gelatinösen Zooplankton. Es gibt ein Benthalstadium, das sich an Felsen anheftet und sich vegetativ vermehrt, und ein Planktonstadium mit geschlechtlicher Vermehrung.

Literatur und Internetquellen

  1. OBIS - OCEAN BIOGEOGRAPHIC SYSTEM
  2. WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES

D NB 650

Mangrovenqualle

Cassiopeia andromeda • The Upside-down Jellyfish • La méduse cassiopée

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Mangrovenqualle (Cassiopea andromeda) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mangrovenqualle (Cassiopea andromeda) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Mangrovenquallen (Cassiopea andromeda) im SeaLife Scheveningen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung 

Rotes Meer, Nordatlantik und Indopazifik, aus dem Roten Meer eingeschleppt ins Mittelmeer [2; 3].

Biologie

Der flache, häufig leicht konkave Schirm der Mangrovenqualle erreicht einen Duchmesser von 12-15 cm und eine Höhe von 3-4 cm. Er hat 16 Randorgane und 40 stumpfe Randlappen. 8 flache Mundarme mit je 5 (4-6) blauen, weißen oder grünen Anhänge ragen nur wenig über den Schirmrand hinaus. Die in der Regel braune Grundfärbung der Qualle mit hellerer und schwarzer Zeichnung wird durch Algen verursacht. Mangrovenquallen leben in tropischen Lagunen und Mangroven. Sie gehören zu den Schirmquallen, jedoch heften sie sich, wenn sie einen Durchmesser von etwa 2 cm erreicht haben, mit der Schirmoberseite an eine Unterlage und strecken ihre Fangarme in die Höhe, daher der englische Name "Upside-down Jellyfish". Durch Zusammenziehen des Schirmrandes führen sie immer wieder plankton- und sauerstoffreiches Wasser heran. Ihre Fangarme sind dicht mit einzelligen Algen besetzt. Diese können aus Kohlendioxid und Sonnenenergie Sauerstoff und Kohlehydrate bilden (Photosynthese), die der Qualle zugutekommen [1; 2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. UNTERWASSERWELT-MITTELMEER
  3. WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES

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Gelesen 17421 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 09 Dezember 2021 14:25