Celebes-Erdschildkröte (Leucocephalon yuwonoi) beim Schlupf im Allwetterzoo Münster © Allwetterzoo

Approximative Verbreitung der Celebes-Erdschildkröte (Leucocephalon yuwonoi)

Frisch geschlüpfte Celebes-Erdschildkröte (Leucocephalon yuwonoi) im Allwetterzoo Münsteri © Allwetterzoo

Carapax und Plastron der Celebes-Erdschildkröte (Leucocephalon yuwonoi). Zeichnung Urs Woy, Zürich, für CITES-ID-Manual

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Die Celebes-Erdschildkröte wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt und über ihre Lebensweise ist so gut wie nichts bekannt. In Europa wird sie extrem selten gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Celebes-Erdschildkröte erreicht eine Carapaxlänge von etwa 28 cm. Der orange oder braune Rückenpanzer ist abgeflacht und weist drei Kiele auf, wobei der mittlere am prominentesten ist. Bauchpanzer und Brücken sind gelb bis hellbraun. Auf dem ganzen Panzer können dunkle Flecken vorhanden sein. Der Kopf ist groß, der Hals schlank, der Schwanz eher kurz [1; 3].

Verbreitung

Indonesien, beschränkt auf Sulawesi [6].

Lebensraum und Lebensweise

Die Celebes-Erdschildkröte hat eine semi-aquatische Lebensweise. Bevorzugt werden kühle Bergbäche. Die Tiere sind Allesfresser und verzehren vorwiegend Früchte. Das Gelege besteht aus einem, gelegentlich zwei großen Eiern. [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art konnte 1996 aufgrund ungenügender Daten nicht beurteilt werden. Seit dem Jahr 2000, überprüft und bestätigt 2016, gilt sie als vom Aussterben bedroht (Rote Liste: CRITICALLY ENDANGERED) [7].

Der internationale  Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Zu Beginn der 1990er-Jahre wurden sehr viele Tiere gefangen und für den chinesischen Lebensmittelmarkt exportiert [2]. Von 2003-2015 wurden im Jahresmittel noch 71 , von 2016-21 noch 45 Tiere legal aus Indonesien ausgeführt [2].

Haltung im Zoo

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2023) nur in drei Einrichtungen gehalten. Im Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz beim Allwetterzoo Münster glückte 2008 die europäische Erstzucht. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Die Art ist weder im Reptiliengutachten 1997 des BMELF noch in den einschlägigen Verordnungen der Schweiz und Österreichs (Stand 2023)  erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde erst im Jahr 1995 beschrieben und seitdem zwischen verschiedenen Gattungen hin- und hergeschoben: Geoemyda, Heosemys, Notochelys - und aktuell bildet sie die monotypische Gattung Leucocephalon [5].