Hopfe und Nashornvögel

Schreihornvogel

Schreihornvogel (Bycanistes fistulator) im  Lanzarote Bird Park Schreihornvogel (Bycanistes fistulator) im Lanzarote Bird Park
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)

D LC 650

Schreihornvogel

Bycanistes fistulator • The Piping Hornbill• Le calao siffleur

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Schreihornvogel (Bycanistes fistulator) im Lanzarote Bird Park © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Schreihornvogels (Bycanistes fistulator)

 

 

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Die Afrikanische Kehlsack- oder Trompeterhornvögel sind auffällige, ziemlich große Vögel, die sich gut als Botschafter für den Schutz der afrikanischen Wälder einsetzen lassen und deren Fortpflanzungsverhalten in der Zoopädagogik thematisiert werden kann. Der aus Westafrika stammende Schreihornvogel ist eine der selten gezeigten Arten der Gattung.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Schreihornvogel ist mit einer Gesamtlänge von 45 cm und einem Gewicht von 413-500, bei Männchen bis 710 g der kleinste Vertreter seiner Gattung. Die Farbe des Schnabels und des nicht sehr hohen Horns variiert von bräunlich bis gelblich. Der Bauch und die Schwanzdecken sind weiß, die Steuerfedern des Schwanzes haben bis auf das mittlere Paar weiße Spitzen, die Handschwingen sind je nach Unterart schwarz oder weiß, das übrige Gefieder ist schwarz. Weibchen haben ein etwas kleineres Horn [2; 3].

Verbreitung

Westafrika: Benin, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Schreihornvogel besiedelt immergrüne Primär- und Galeriewälder sowie Sumpf- und Mangrovenwälder, geht aber auch in Sekundärwälder und Plantagen im Tiefland bis auf eine Höhe von 600 m. Er lebt typischerweise in Familiengruppen, die in den Baumkronen nach Früchten suchen, die 90% ihres Speiseplans ausmachen. Brutaktivitäten sind nicht jahreszeitlich begrenzt. Die Gelege bestehen aus 1-3 Eiern, in der Regel kommt aber nur ein Jungtier hoch [2].

Gefährdung und Schutz

Der Schreihornvogel hat eine außerordentlich weite Verbreitung und gilt allgemein als häufig. Obwohl der Bestand tendenziell etwas abnimmt, wurde die Art aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2018 als nicht-gefährdet eingestuft [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) regelt nur Gehege für "große" Nashornvögel. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für ein Paar kleiner Nashornvögel eine Außenvoliere von 12 m² / 30 m³ und eine Innenvoliere von 4 m² / 8 m³ vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Schreihornvogel wurde 1850 von dem amerikanischen Ornithologen John CASSIN als "Buceros fistulator" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Bycanistes wurde 1860 von Jean Louis CABANIS, dem Nachfolger von Martin Hinrich LICHTENSTEIN als Direktor des Berliner Museums für Naturkunde, und Ferdinand HEINE Junior aufgestellt. Von manchen Autoren wird die Gattung Bycanistes mit Ceratogymna zusammengelegt. Es werden gegenwärtig drei Unterarten anerkannt [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Bycanistes fistulator. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22725962A132234122. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22725962A132234122.en . Downloaded on 24 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

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Gelesen 13466 mal Letzte Änderung am Samstag, 26 März 2022 18:26
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