Hopfe und Nashornvögel

Malabar-Helmhornvogel

Malabar-Hornvogel (Anthracoceros coronatus) im Yala.Nationalpark Malabar-Hornvogel (Anthracoceros coronatus) im Yala.Nationalpark
© Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)

D NT 650

Malabar-Hornvogel

Anthracoceros coronatus • The Malabar Pied Hornbill• Le calao de Malabar

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Malabar-Hornvögel (Anthracoceros coronatus) im Dandeli Wildlife Sanctuary, Karnataka, Indien © Vikas patil photography, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license.

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Malabar-Hornvogels (Anthracoceros coronatus)

 

 

 

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Briefmarke mit Malabar-Hornvogel-Motiv, Sri Lanka

 

 

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Die Elsterhornvögel der Gattung Anthracoceros fallen durch ihr schwarz-weißes Gefieder und ihr gut ausgebildetes Horn auf. Sie finden die Beachtung des Publikums und eignen sich daher gut als Botschafter für den Schutz der Wälder Südostasiens und ihrer vielfach gefährdeten Bewohner. Der potenziell gefährdete Malabar-Hornvogel wird allerdings seit längerer Zeit in europäischen Zoos nicht mehr gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Malabar-Helmhornvögel werden 65 cm lang, die Weibchen bleiben etwas kleiner. Er ähnelt stark dem Orient-Helmhornvogel, ist aber etwas größer und hat eine ausgedehnte schwarze Zeichnung auf dem vergleichsweise größeren Hornaufsatz, der auch eine länger ausgezogene Spitze aufweist. Der nackte Augenring ist beim Hahn dunkelblau, bei der Henne hellrosa. Die äußeren Schwanzsteuerfedern sind immer ganz weiß [2; 4; 5].

Verbreitung

Südasien: Indien, Sri Lanka [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Malabar-Hornvogel besiedelt die Ränder von immergrünen Wäldern, laubabwerfende Trockenwälder und Baumpflanzungen. Er ernährt sich von Früchten, wenig Blättern sowie von allem Kleingetier, dessen er habhaft werden kann, vor allem Insekten und Echsen. Er brütet während der Regenzeit. Das Gelege besteht aus 2-4 Eiern, die während 29-30 Tagen vom Weibchen bebrütet werden. Die Jungen sind mit etwa 67 Tagen flügge, das Weibchen verlässt die Nisthöhle schon vorher [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Der Malabar-Hornvogel hat vermutlich einen relativ kleinen Bestand und leidet unter fortgesetztem Lebensraumverlust. Er wird deshalb seit 1994 als potenziell gefährdet angesehen [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Bedeutung für den internationalen Handel ist unerheblich. Von 2001-2017 wurden aus den Ursprungsländern keine Wildfänge ausgeführt und weltweit nur 20 Nachzuchttiere aus Singapur und den Niederlanden registriert [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war in Europa nie häufig und wird hier seit etlichen Jahren nicht mehr in Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) regelt nur Gehege für "große" Nashornvögel. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für ein Paar kleiner Nashornvögel eine Außenvoliere von 12 m² / 30 m³ und eine Innenvoliere von 4 m² / 8 m³ vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Malabar-Hornvogel wurde 1783 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT als "Buceros Coronatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Anthracoceros wurde 1849 von dem sächsischen Zoologen Heinrich Gottlieb Ludwig REICHENBACH eingeführt. Es gibt keine Unterarten [4].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Anthracoceros coronatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22682433A92945240. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22682433A92945240.en . Downloaded on 23 July 2019.
  2. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  5. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

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Gelesen 13058 mal Letzte Änderung am Samstag, 26 März 2022 17:45
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx