Fliegenschnäpper bis Drongos

Kobaltblauschnäpper

Kobaltblauschnäpper (Niltava grandis) im Tierpark Berlin Kobaltblauschnäpper (Niltava grandis) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)

D LC 650

Kobaltblauschnäpper

Niltava grandis • The Large Niltava • Le grand gobemouche

227 031 217 006 niltava grandis kamalMuda putrajaya
Kobaltblauschnäpper (Niltava grandis) Hahn, wildlebend © Kamal Muda, Putrajaya, Malaysia, auf http://malayanparadise.blogspot.ch

 

 

 

227 031 217 006 niltava grandis map
Approximative Verbreitung des Kobalblauschnäppers (Niltava grandis)

 

 

 

227 031 217 006 niltava grandis pfleiderer
Kobalblauschnäpper (Niltava grandis) Henne © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

 

 

227 031 217 006 niltava grandis gould
Kobaltblauschnäpper (Niltava grandis). Illustration aus GOULD, J. (1850-1883) Birds of Asia, Vol. 2, Plate 20. Gemeinfrei.

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Stimme auf XENO-CANTO

Der global nicht gefährdete Kobaltblauschnäpper ist eine in ihrem Ursprungsgebiet häufig als Käfigvogel gehandelte Art, deren Männchen prachtvoll blau gefärbt sind. Auch wenn es keine Anzeichen für eine Abnahme der Bestände gibt, ist er im Prinzip ein guter Aufhänger für Aufrufe und Maßnahmen zum Schutz der Singvögel, wie sie z.B. 2017-2019 im Rahmen der "Silent Forest"-Kampagne der EAZA getätigt wurden. Allerdings ist er in europäischen Zoos nur sporadisch und gegenwärtig (2020) vermutlich gar nicht zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Kobaltbauschnäpper erreicht eine Gesamtlänge von 21 (20-22) cm und ein Gewicht von 25-40 g. Damit ist er der größte asiatische Fliegenschnäpper. Das Gefieder der Männchen ist schwarzblau mit kobaltblauem Scheitel und Nacken. Die Weibchen sind olivbraun mit grauem bis blauem Scheitel und leuchtend blauen Flecken an den Halsseiten [2; 3].

Verbreitung

Süd- und Südostasien: Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Kobaltblauschnäpper besiedelt dichte, feuchte Laubwälder der Hügel- bis montanen Zone, oft auch große, baumbestandene Gärten. Die Höhenverbreitung variiert regional von 450-2'850 m. Er ernährt sich von kleinen bis mittelgroßen Wirbellosen und Beeren, gelegemtlich fängt er auch mal eine kleine Schlange. Genistet wird im u. a. Geäst, in Felsspalten, Baumhöhlen. Das Gelege besteht aus 2-3 Eiern [2].

Gefährdung und Schutz

Der Kobaltblauschnäpper hat eine sehr weite Verbreitung und sein Bestand gilt als stabil. Er wird daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird gebietsweise zur Gewinnung von Fleisch gejagt oder für den lokalen / nationalen Heimtierhandel gefangen [1].

Haltung

Im Tierpark Berlin lebte ein Vogel 9.5 Jahre lang [4].

Haltung in europäischen Zoos: Gegenwärtig (2022) gibt es in europäischen Zoos keine mehr, auch in der Vergangenheit war die Art nur sehr selten zu sehen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Fliegenschnäpper.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kobaltblauschnäpper wurde 1842 von dem viele Jahre in Kalkutta tätigen englischen Zoologen Edward BLYTH als "Chaitaris grandis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später kam er in die von Brian Houghton HODGSON, einem in Nepal und Indien niedergelassenen englischen Naturforscher und Ethnologen, 1837 für den Rotbauch-Blauschnäpper (N. sundara) eingeführte Gattung Niltava. Es werden vier Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Niltava grandis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22709464A94210271. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22709464A94210271.en. Downloaded on 12 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KAISER, M. (2011)

Zurück zu Übersicht Sperlingsvögel

Weiter zu Sommergoldhähnchen (Regulus igneicapillus)

Gelesen 15962 mal Letzte Änderung am Dienstag, 30 Mai 2023 10:19
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx