Würgerkrähen, Paradiesvögel, Raben

Grünhäher

Grünhäher (Cyanocorax yncas) im Zoo Augsburg Grünhäher (Cyanocorax yncas) im Zoo Augsburg
© Mario Gauk / Zoo Augsburg

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Raben (Corvidae)

<D LC 650

Grünhäher

Cyanocorax yncas • The Green Jay • Le geai vert

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Grünhäher (Cyanocorax yncas) im Welt-Vogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Grünhähers (Cyanocorax yncas)

 

 

 

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Grünhäher (Cyanocorax ynacas) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Briefmarke mit Grünhäher (Cyanocorax yncas) als Motiv. St. Vincent

 

 

 

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Der Grünhäher ist ein farbenfroher, auffälliger Vogel der sich für die Haltung in begehbaren Tropenhallen eignet, wo er im Verbund mit anderen Tierarten für Natur- und Artenschutz in Süd- und Mittelamerika werben kann.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Grünhäher wird 25-27 cm lang und 66-92 g schwer. Er ist ein sehr bunt gefärbter Vogel: Über dem Schnabelansatz hat er eine kleine Haube aus kurzen, steifen Federn. Diese und das Gesicht sind blau. Ohrregion, Kehle und Brust sind schwarz, der Scheitel und der Nacken sind je nach Unterart blau oder blassgelb bis weiß. Das übrige Gefieder der Oberseite ist grün, Brust, Bauch und Unterseiten der Flügel sind gelb. Der Schwanz ist dunkelgrün, seine äußeren Federn gelb. Die Iris ist gelb oder bernsteinfarben, die Läufe und Zehen sind rötlich-braun [2; 3; 4].

Verbreitung

Nord-, Mittel- und Südamerika: Die Verbreitung ist disjunkt. Sie umfasst Belize, Bolivien, Ekuador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Peru, Vereinigte Staaten (Texas) und Venezuela. In Costa Rica und Panama besteht eine Verbreitungslücke [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Grünhäher lebt in Wäldern unterschiedlichsten Typs, Savannen und Buschland vom Tiefland, in Mittelamerika bis auf 2'000 m, in Südamerika hauptsächlich in Bergwäldern bis 3'000 m Höhe. Er kommt auch mit vom Menschen modifizierten Landschaften zurecht und besiedelt z.B. auch Kiefern- und Eukalyptus-Pflanzungen. Auch hinsichtlich Feuchtigkeit ist er wenig wählerisch: In Texas und Mexiko lebt er in Gebieten mit nur 450 mm Niederschlag, in Belize in solchen mit 1'650 mm. Er sucht seine Nahrung in unteren Lagen der Baumkronen und in Büschen. Er ernährt sich in etwa zu gleichen Teilen von tierischem und pflanzlichem Material, darunter Käfer, Raupen und andere Insekten, Vogel- und Echseneier, Jungvögel sowie verschiedene Früchte, die nördlichen Unterarten auch Eicheln [2].

Der Grünhäher ist ein neugieriger und lärmiger Vogel, der oft in kleinen Trupps angetroffen wird. Das Gelege besteht aus 3-5 Eiern. Die Nestlingszeit dauert 19-22 Tage [3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet und hat einen großen Bestand, der offenbar zunimmt. Sie gilt daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Grünhäher werden oft in begehbaren Tropenhallen gehalten, wo sie mit den unterschiedlichsten anderen Vögeln vergesellschaftet werden, etwa mit Roten Ibissen, Rotschulterenten, Hokkos, Kleintauben oder Tukanen.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 10 Zoos gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Rabenvögel.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Grünhäher wurde 1783 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT als "Corvus yncas" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichung Cyanocorax wurde 1826 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt. Zeitweilig wurde die Art auch in eine eigene Gattung Xanthoura gestellt. Gegenwärtig werden 13 Unterarten anerkannt. Diese werden auf zwei Unterartgruppen verteilt, die mittelamerikanische luxuosus-Gruppe und die südamerikanische yncas-Gruppe, die von manchen Autoren als selbständige Arten angesehen werden [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2017). Cyanocorax yncas (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T22705738A118810850. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-3.RLTS.T22705738A118810850.en . Downloaded on 21 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx