Lebensräume in Eurasien

Taiga

Borealer Kiefernwaldi im Wolfsgehege des Kristiansand Dyreparken, Norwegen Borealer Kiefernwaldi im Wolfsgehege des Kristiansand Dyreparken, Norwegen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Über die Auswirkungen des sich anbahnenden Klimawandels wird heftig und kontrovers diskutiert. Sicher ist, dass jede größere Veränderung zum Teil drastische Auswirkungen auf die polare und subpolare Flora und Fauna haben wird.

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Borealer Fichten-Kiefernwald am Vänersee, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald am Vänersee in Västergötland, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elchbulle (Alces alces), Sarek, Norrbotten © naturvardsverket.se

 

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Wolf (Canis lupus) in Schweden © naturvardsverket.se

Vegetation und Charakterpflanzen

An den Tundrengürtel im hohen Norden, wo Bäume bestenfalls in Zwerg- oder Kümmerformen vorkommen, schließt sich der gewaltige Koniferenwald an, der in Skandinavien aus Kiefern und Fichten mit eingestreuten Birken und Espen (Populus tremula), Grau- und Grünerlen (Alnus incana, A. viridis) besteht. Weiter im Osten kommen Tannen (Abies sibirica) und Lärchen (Larix sibirica, Larix gmelinii) sowie die Sibirische Zirbelkiefer (Pinus sibirica) dazu.

Typische Zootiere

Braunbrustigel, BraunbärWolf, Rotfuchs, Polarfuchs, Vielfraß, Europäischer Nerz, Feuerwiesel, Baummarder, Dachs, Fischotter, Eurasischer LuchsNordchina- und Amurleopard Sibirischer Tiger, Schneeleopard, Wildschwein, Rothirsch, Sikahirsche (Ostasien, in Europa eingeführt), Europäisches Reh, Elch, Waldrentier, Wisent, Schneehase, Eichhörnchen, Europäisches Gleithörnchen, Sibirisches Streifenhörnchen, Europäischer Biber, Zwergmaus, Schellente, Zwergsäger, Wanderfalke, Auerhuhn, Birkhuhn, HaselhuhnGerfalke, Grauer Kranich, Raufusskauz, Sperlingskauz, Uhu, Waldohreule, Sperbereule, Bartkauz, Habichtskauz, Schwarzspecht, Erlenzeisig, Buchfink, Gimpel, Fichtenkreuzschnabel, Kolkrabe, Tannenhäher, Elster.

Weitere Tierarten

Taiga-Pfeifhase (Ochotona hyperborea), Rötelmaus (Myodes glareolus), Birkenmaus (Sicista betulina), Waldlemming (Myopus schisticolor), Zobel (Martes zibellina), Sibirisches (Asiatisches) Reh, Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Sumpfohreule (Asio flammeus), Bunt-, Klein- (Dendrocopos major, D. minor) und Dreizehenspecht (Picoides tridactylus), Seidenschwanz (Bombycilla garrulus), Hauben- und Weidenmeise (Parus cristatus, P. montanus), Bergfink (Fringilla montifringilla), Birken- und Polarbirkenzeisig (Acanthis flammea, A. hornemanni), Unglückshäher(Perisoreus infaustus) etc.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Tiveden-Nationalpark

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Borealer Kiefernwald, Tiveden-Nationalpark, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald, Tiveden-Nationalpark, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald bei der Trollkyrka im Tiveden-Nationalpark © Wiglaf, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

Schweden, Västergötland, Örebro Län. Am Nordwestende des Vättersees.

Gegründet 1983, 1'353 ha, 2017 auf knapp 2'000 ha erweitert. Höhe ca. 180-210 m.ü. M.

Tiveden ist einer der besterhaltenen Koniferenwälder Schwedens, gelegen in einem felsigen Gelände und dominiert von bis zu 200 Jahre alten Kiefern. Innerhalb des Parks befinden sich ca. 30 Kleinseen mit einer Gesamtfläche von 153 ha und etwa 200 ha Moore.

Vegetation: Tiveden weist Elemente der süd- und der nordschwedischen Pflanzenwelt auf. Obwohl in Südschweden gelegen, kommen hier z. B. noch Zwerg- oder Polarbirken (Betula nana) vor.

Tierwelt: Die Dichte von Rotwild und Elch ist tief. Luchs, Biber und seit 2013 Wölfe sowie als ungebetener Gast der nordamerikanische Waschbär kommen vor. Typische Vogelarten sind Sterntaucher (Gavia stellata), Prachttaucher (Gavia arctica), Schellente, Auer- und Haselhuhn, Grauer Kranich, Bartkauz, Raufußkauz, Dreizehenspecht, Kolkrabe, Eichelhäher. Die Herpetofauna ist mit vier Arten, Waldeidechse (Zootoca vivipara), Erdkröte, Grasfrosch und Moorfrosch (Rana arvalis), bescheiden. Dagegen wurden im Park 775 Käferarten nachgewiesen.

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Naturschutzgebiet Sveafallen

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Nadelwald gemischt mit Birken und Weiden, Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald an Kante einer früheren Flussrinne, Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gletschermühle im Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schweden, Värmland, Örebro Län, Gemeinde Degerfors.

Gegründet 1974, 88 ha. Höhe ca. 110-200 m. ü. M.

Sveafallen ist vor allem geologisch interessant, weil es hier sehr viele Gletschermühlen und fünf alte, zum Teil durch hohe Felswände begrenzte Stromrinnen gibt. Die kleinsten Gletschermühlen bilden nur kleine, dezimetergroße, schalenförmige Vertiefungen im Fels, während die größten 1 - 4 Meter breit sind und 8 - 10 Meter tief sein können. Bisher hat man über 200 Kessel gefunden, aber jährlich werden weitere entdeckt und von Vegetation und Erde freigelegt.

Vegetation: Die Vegetation besteht aus Nadelwäldern auf felsigem Untergrund, in denen Kiefern vorherrschen. Es gibt auch ein paar waldbewachsene Sumpfgebiete. In einigen Teilen des Gebiets wird der Wald durch gezielte Maßnahmen offengehalten, um eine gute Übersicht und Aussicht über das Gelände zu gewährleisten. Charakteristische Krautpflanzen sind das Felsen-Leimkraut  (Atocion rupestre) und das Kriechende Netzblatt (Goodyera repens) eine Orchidee, die in der Nähe der Gletschermühlen wächst.

Tierwelt: Dürfte zumindest hinsichlich der kleineren Arten ähnlich wie die des 70 km südlich gelegenen Tiveden-Nationalparks sein.

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Literatur und Internetquellen

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Gelesen 31374 mal Letzte Änderung am Sonntag, 31 Oktober 2021 10:17
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx