Eisvögel, Bienenfresser und Racken

Strichelracke

Strichelracke (Coracias naevius) im Zoo Berlin Strichelracke (Coracias naevius) im Zoo Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung: Rackenartige (CORACII)
Familie: Eigentliche Racken (Coraciidae)

D LC 650

Strichelracke

Coracias naevius • The Rufous-crowned Roller • Le rollier varié

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Strichelracke (Coracias naevius) im Zoo Berlin © Peter Dollinger, Zoo Office

 

 

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Approximative Verbreitung der Strichelracke (Coracias naevius)

 

 

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Strichelracke (Coracias naevius) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Strichelracke (Coracias naevius) im Mudumu-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Die aus Afrika südlich der Sahara stammende Strichelracke ist farblich weniger auffällig als andere afrikanische Rackenarten und eignet sich daher weniger als Botschafter für Natur- und Artenschutzprojekte in ihren Ursprungsgebieten. In Zoos wird sie dem entsprechend mit geringerer Häufigkeit gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Strichelracke erreicht eine Gesamtlänge von 35-40 cm und ist mit einem Gewicht von 125-200 g die schwerste afrikanische Racke. Sie hat keine verlängerten Schwanzfedern und im Gegensatz zu allen anderen afrikanischen Racken keine spektakuläre türkisblaue Unterseite. Diese ist vielmehr lila mit weißen Längsstrichen. Auffällig sind die weißen "Augenbrauen" [2; 3].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara : Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, DR Kongo, Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Liberia, Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Sambia, Senegal, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Sudan, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Strichelracke bewohnt offene Savannen, Dornbusch und felsige Berghänge mit Gebüsch, zumeist unterhalb 1'300 m, steigt aber bisweilen bis auf 3'000 m hinauf. Sie ernährt sich von Wirbellosen aller Art sowie von kleinen Echsen, Schlangen, Nagetieren und Jungvögeln, die sie meist von einer hohen Warte aus jagend am Boden erbeutet. Sie ist monogam und ausgesprochen territorial. Genistet wird in Baum-, Fels- oder Erdhöhlen oder in Termitenstöcken. Das Gelege besteht aus 2-4 Eiern [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Strichelracke hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Sie ist lokal zum Teil sehr häufig anzutreffen. Trotz Rückgängen des Bestands hat die Art wahrscheinlich noch eine große Gesamtpopulation und wurde deshalb 2016 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Strichelracken werden lokal und national als Heimtiere gefangen [1].

Haltung

Strichelracken benötigen im Winter eine temperierte Innenvoliere. Sie sind gegenüber Artgenossen meist intolerant, sobald sich ein Paar gebildet hat. Eine Gemeinschaftshaltung ist aber mit anderen, in etwa gleich großen Vogelarten in der Regel problemlos möglich. Als Nisthilfen sind große, erhöht angebrachte Nistkästen oder Baumhöhlen anzubieten.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in sehr wenigen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Racken. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für ein Paar Racken eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² und 2 m Höhe sowie einen Schutzraum von 3 m² x 2 m Höhe vor. Bei ständiger Haltung im Innenraum ist die Innenvoliere zumindest entsprechend den Mindestmaßen der Außenvoliere zu errichten. Die Vögel sind bei mindestens 12ºC zu überwintern.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Strichelracke wurde 1800 von dem französischen Zoologen François-Marie DAUDIN als "Coracias naevia" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die grammatikalische Anpassung des Geschlechts von naevia zu naevius (das griechische Κορακιάς, das einen Rabenvogel bezeichnet, ist männlich) erfolgte erst vor wenigen Jahren. Er werden zwei Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Coracias naevius. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22682892A92967155. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22682892A92967155.en . Downloaded on 17 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)

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Gelesen 7871 mal Letzte Änderung am Samstag, 26 März 2022 17:17
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx