Kuckucke

Blauer Seidenkuckuck

Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode
© WVP Walsrode

Ordnung: Kuckucksvögel (CUCULIFORMES)
Unterordnung: Kuckucksartige (CUCULI)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Unterfamilie: Buntschnabel-Kuckucke (Phaenicophaeinae)

D LC 650

Blauer Seidenkuckuck

Coua caerulea • The Blue Coua • Le coua bleu

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Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode © Weltvogelpark Walsrode (Pressefoto)

 

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Approximative Verbreitung des Blauen Seidenkuckucks (Coua caerulea)

 

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Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Junger Blauer Seidenkuckuck (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode © Weltvogelpark Walsrode

 

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Nestling des Blauen Seidenkuckucks (Coua caerulea) im Weltvogelpark Walsrode © Weltvogelpark Walsrode

 

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Der Blaue Seidenkuckuck ist selbst nicht gefährdet, eignet sich aber als auffällig gefärbte Art gut als Botschafter für Natur- und Artenschutzprojekte in Madagaskar. Er wurde aber erst vor wenigen Jahren erstmals in einem Zoo gezüchtet und ist auch heute noch nur sehr selten anzutreffen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 38-50 cm und einem Gewicht von etwa 325 Gramm ist der Blaue Seidenkuckuck die drittgrößte Seidenkuckucksart. Wie sein Name sagt, ist sein Federkleid durchgehend blau, an Flügeln und Schwanz mit violettem Schimmer. Auch die nackte Haut um das Auge der erwachsenen Vögel ist blau. Die Iris ist braun, Schnabel und Füße schwarz [2; PM Weltvogelpark].

Verbreitung

Madagaskar: Von der Ostküste bis auf eine Höhe von 1'800 m im zentralen Hochland [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Blaue Seidenkuckuck lebt im feuchtwarmen, östlichen Teil Madagaskars mit seinen üppigen Regenwäldern, besiedelt dort aber auch Sekundärwald, dichte Gewürznelkenpflanzungen, sowie stellenweise laubabwerfenden Wald und Mangrove. Er wird paarweise oder in kleinen Gruppen angetroffen und hält sich überwiegend in der Wipfelregion auf. Er ernährt sich von Insekten, Krabben, kleinen Reptilien und zuckerreichen Baumsäften [3].

Durch die dichte Vegetation blieb die Lebensweise des Blauen Seidenkuckucks ein Geheimnis, bis im Jahr 2001 eine Expedition aus dem Weltvogelpark Walsrode zum ersten Mal die Nester des Vogels mit Sicherheit identifizieren konnte. Im Gegensatz zu unserem heimischen Kuckuck verrichten Seidenkuckucke ihr Brutgeschäft selbst und sind keine „Brutschmarotzer“. Die Nestlinge haben eine besonderen Rachenzeichnung, die bei allen Seidenkuckucksarten verschieden ist [PM Weltvogelpark]. Das überdachte Nest wird in Gebüsch angelegt. Das Gelege besteht aus nur einem Ei, das während 14 Tagen ausgebrütet wird. Die Nestlingszeit dauert 16 Tage [3].

Gefährdung und Schutz

Die Größe der Gesamtpopulation ist nicht bekannt und die Bestände nehmen ab. Da der Blaue Seidenkuckuck aber ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat und in bestimmten Gebieten auch häufig ist, wurde er im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2018 noch nicht als gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Blaue Seidenkuckuck wird lokal zur Fleischgewinnung bejagt. Gelegentlich gelangen Vögel in den internationalen Tierhandel [1].

Haltung

2005 gelang dem Weltvogelpark Walsrode die Welterstzucht [4]. Eine Vergesellschaftung mit anderen Vögeln, einschließlich Enten, Ibissen, Hühnervögeln, Kagus und Psittaziden ist möglich.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur sehr selten in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Kuckucken.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Blaue Seidenkuckuck war bereits Carl von LINNÉ bekannt, der ihn 1766 unter der Bezeichnung "Cuculus caeruleus" erstmals wissenschaftlich beschrieb. Der Gattungsname Coua wurde 1821 vom Schweizer Zoologen Heinrich Rudolf SCHINZ eingeführt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Coua caerulea. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22684188A130094715. https://www.iucnredlist.org/species/22684188/130094715. Downloaded on 13 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. SCHÜRER, U. (2012)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx