Amazonen-Verwandte

Diademamazone

Diademamazone (Amazona diadema) im Welt-Vogelpark Walsrode Diademamazone (Amazona diadema) im Welt-Vogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D LC 650

Diademamazone

Amazona (autumnalis) diadema • The Diademed Amazon • L'amazone à diadème

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Diademamazone (Amazona (autumnalis) diadema), im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Loro Parque

 

 

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Approximative Verbreitung der Diademamazone (Amazona (autumnalis) diadema)

 

 

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Diademamazone (Amazona (autumnalis) diadema), im Loro Parque, Teneriffa © Johannes Pfleiderer, Duisburg

 

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Die Diademamazone ist stark gefährdet. Sie findet sich so gut wie nicht im internationalen Handel und wird in nur ganz wenigen europäischen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Diademamazone wird 36 cm lang. Bei den an sich größeren Männchen sind die Schwanzfedern etwa 2 cm kürzer als bei den Weibchen. Die Iris ist braun, die unbefiederte Augenumgebung blaugrau, der Schnabel grauschwarz. Die Rotfärbung an der Stirn ist spärlich, das Blau im Nacken weniger intensiv als bei autumnalis oder fehlend [4].

Verbreitung

Südamerika: Brasilien (Bundesstaat Amazonas) [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Diademamazone besiedelt Tieflandwälder, einschließlich der Ränder von immergrünem Wald und vom Menschen modifizierter Gebiete mit Einzelbäumen oder Baumpflanzungen. Sie ernährt sich hauptsächlich von Früchten und Samen, auch von Kulturpflanzen. Abends versammeln sich die Vögel in kleinen Trupps in hohen Bäumen, um zu schlafen [1; 7]. 

Gefährdung und Schutz

Die Diademamazone wird oft der (nicht-gefährdeten) Rotstirnamazone zugerechnet [5; 6]. Zahlen über den Gesamtbestand sind von diadema keine bekannt, es wurde aber davon ausgegangen, dass die Population als Folge der fortschreitenden Lebensraumzerstörung rapide abnimmt. Deshalb wird  sie ab 2014 als stark gefährdet eingestuft. Eine Neubeurteilung im Jahr 2020 ergab aber, dass das Areal wie auch die Population deutlich größer waren, als zuvor angenommen. Mit einem Bestand von 30-74'000 erwachsenen Vögeln wurde die Art daher als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die CITES-Handelsstatistik weist Amazona (autumnalis) diadema nicht separat aus. Brasilien als einziges Ursprungsland dieser Form meldete von 2001-2018 nur die Ausfuhr von 3 "specimens", also totem Material [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Diademamazone wurde 1845 erstmals in Europa im Tiergarten Schönbrunn gezeigt. Sie war in europäischen Zoos stets selten und wird auch heute nur in wenigen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung von eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels ein Käfig mit einer Grundfläche von 2 m² und einer Höhe von 1 m erforderlich, der in mindestens 80 cm Höhe aufzustellen ist, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Amazonen mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022)schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² und einer Höhe von 2 m sowie einen Schutzraum von 1 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Diademamazone wurde 1824 von dem Naturwissenschaftler Johann Baptist Ritter von SPIX, der im Auftrag des Königs von Bayern Brasilien bereist hatte, unter der Bezeichnung "Psittacus diadema" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Sie wurde bis vor Kurzem als Unterart der Gelbwangenamazone (A. autumnalis) angesehen Der heute gültige Gattungsname Amazona wurde 1830 vom französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON eingeführt [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2020). Amazona diadema. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T22731595A171906249. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T22731595A171906249.en . Downloaded on 18 December 2020.
  2. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. LANTERMANN, W. (2007)

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