Tauchenten, Meerenten und Säger

Australien-Moorente

Australische Moorente (Aythya australis), Erpel im Cleland Wildlife Park, Südaustralien Australische Moorente (Aythya australis), Erpel im Cleland Wildlife Park, Südaustralien
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)>
Tribus: Tauchenten (Aythyini)

D LC 650

Australische Moorente

Aythya australis • The Hardhead • Le fuligule austral

212 002 013 004 aythya australis cleland PD2
Australische Moorente (Aythya australis), Ente im Cleland Wildlife Park, Südaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 013 004 aythya australis map
Approximative Verbreitung der Australischen Moorente (Aythya australis)

 

212 002 013 004 aythya australis marlow PD2
Australische Moorente (Aythya australis), Erpel im Vogelpark Marlow © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 013 004 aythya australis gorge PD1
Australische Moorente (Aythya australis), Erpel im Gorge Wildlife Park, Cudlee Creek SA © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 013 004 aythya australis marlow PD
Australische Moorente (Aythya australis), Erpel im Vogelpark Marlow © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 013 004 aythya australis gorge PD2
Australische Moorente (Aythya australis) im Gorge Wildlife Park, Cudlee Creek SA © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 013 004 aythya australis gorge PD3
Australische Moorente (Aythya australis), Paar im Gorge Wildlife Park, Cudlee Creek SA © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


Weitere Bilder auf BioLib.cz

Stimme auf XENO-CANTO

Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Australische Moorente wurde erst recht spät erstmals nach Europa importiert und wird auch heute von nur relativ wenigen europäischen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Australische Moorente erreicht eine Gesamtlänge von 46-49 cm, eine Flügelspannweite von 65-70 cm und ein Gewicht von 525-1'100. Sie hat einen schwarzen Schnabel mit hellblauer Binde gegen die Spitze hin und einem schwarzen Nagel. Der Erpel hat ein dunkelbraunes Gefieder und eine weiße Iris, die Ente ist blasser braun gefärbt und hat eine dunkle Iris [2; 3; 4].

Verbreitung

Australasien: Australien, gelegentlich Irrgäste in Indonesien, Neukaledonien, Osttimor, Papua-Neuguinea, Salomonen, Vanuatu. Ausgestorben in Neuseeland [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die australische Moorente ist regelmäßig und in großer Zahl auf ausgedehnten Seen, permanent wasserführenden Sumpfniederungen und langsam fließenden Creeks anzutreffen. Während der Mauser werden auch Flüsse und küstennahe Sümpfe aufgesucht [2; 4].

Die überwiegend pflanzliche Nahrung, etwa Blätter und Blütenstände von Riedgräsern (Cyperaceae), auf dem Wasser schwimmende Gräser (Agrostis, Oryza, Paspalum) oder Samen von Seggen (Carex) und Raygräsern (Lolium), wird hauptsächlich durch Tauchen, aber auch durch Gründeln und Seihen aufgenommen. Tierische Komponenten, namentlich Wasserkäfer (Berosus spp.), ferner Krebs- und Weichtiere, machen etwa einen Sechstel der aufgenommenen Nahrung aus. Gebrütet wird in ruhigen Buchten vegetationsreicher Seen. Die Nester stehen meist in dichter Vegetation über dem Wasserspiegel. Sie werden sorgfältig gebaut, mit tiefem Napf und meist einer laubenartigen Überdachung und mit Dunen ausgekleidet. Die Gelege bestehen aus 9-12, gelegentlich bis 18 cremefarbenen, ca. 57x42 mm messenden Eiern, die während etwa 25(-32) Tagen bebrütet werden [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Australische Moorente hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und eine große Gesamtpopulation. Sie wird deshalb als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1], was allerdings in Anbetracht der restriktiven Ausfuhrpolitik Australiens wenig wahrscheinlich ist.

Haltung

Der Erstimport nach Europa erfolgte 1958, zwei Jahre später kam es zur ersten erfolgreichen Brut [2]. Heute wird die Art in etwa 15 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Australische Moorente wurde 1838 englischen Naturforscher Thomas Campbell EYTON als "Nyroca australis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Aythya wurde bereits 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt. Die Art ist monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2017). Aythya australis (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T22680387A112385790. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-1.RLTS.T22680387A112385790.en . Downloaded on 19 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)

Zurück zu Übersicht Gänsevögel

Weiter zu Baer-Moorente (Aythya baeri)

Gelesen 9707 mal Letzte Änderung am Freitag, 11 März 2022 16:12
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx