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HEIDERER, M. (2014)

Chronobiological investigations in captive giant panda cubs, Ailuropoda melanoleuca, David 1869

Dissertation

XIII, 198 S. : Ill, graph. Darst.

Ganze Arbeit

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Zoo Leipzig

Kurzfassung:

Trotz des generellen Interesses an der Aktivitätsrhythmik („Innere Uhr“) zahlreicher Säugetiere, beschäftigen sich lediglich einige wenige Arbeiten mit der ontogenetischen Entwicklung dieses Zeiterfassungssystems. Im Besonderen ist kaum etwas über die Entwicklung und Struktur von Aktivitätsrhythmen, vor allem circadianer Rhythmen, in Großen Pandas bekannt, wozu diese Studie die ersten Ergebnisse überhaupt liefert. Aus diesem Grund analysierte ich die Entwicklung des Verhaltens von zwei neugeborenen Großen Pandas, die 2007 bzw. 2010 im Tiergarten Schönbrunn geboren wurden, unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung ihrer Aktivitätsrhythmen und ihrer Zeitbudgets. Zusätzlich analysierte ich Daten von vier neugeborenen Großen Pandas, die im San Diego Zoo geboren wurden, um herauszufinden, ob es ein grundlegendes Aktivitätsmuster gibt, unabhängig von Herkunft und Haltung. Um den Einfluss des Muttertiers auf das Verhalten der Jungtiere zu beurteilen, wurde ebenfalls das Verhalten der Weibchen dokumentiert und ausgewertet. Lomb-Scargle Periodogramme zeigten, dass bei den Jungtieren kurz nach der Geburt kein circadianer Rhythmus vorhanden ist, sich aber im Laufe des dritten und vierten Lebensmonats entwickelt. Während die Aktivität der Jungtiere im ersten Monat gleichmäßig über den gesamten Tag verteilt war, wurden diese mit der Zeit eindeutig tagaktiv. Obwohl kein eindeutiger Einfluss der Tierpfleger auf die Jungtiere gefunden wurde, beeinflussen sie diese zumindest indirekt, indem die Aktivität des Muttertiers durch die Tagesroutine eindeutig beeinflusst wurde. Trotz einiger individueller Unterschiede zeigen die Chronoethogramme sowie die Zeitbudgets bei allen sechs Jungtieren eine ähnliche Entwicklung im Verhalten. Dementsprechend lässt diese Studie vermuten, dass es eine generelle Entwicklung der Aktivitätsrhythmen gibt unabhängig von der Herkunft der Tiere. Chronoethologie wurde erfolgreich verwendet, um das generelle Verhaltensmuster zu untersuchen und altersspezifische Veränderungen in dem Muster neugeborener Großer Pandas sowie der dazugehörigen mütterlichen Fürsorge zu definieren.

Abstract:

Despite the general interest in the rhythmical organisation of a variety of mammals only a few studies include the development of this timekeeping system. Also hardly anything is known about the structure of circadian rhythms in giant panda in general so I am obtaining very first results. Therefore I studied the behavioural ontogeny of two giant panda cubs, born at the Vienna Zoo in 2007 and 2010, including the development of their activity rhythm and time budgets. In addition I analysed data from four cubs born at the San Diego zoo to investigate, if there is a general development in the rhythmicity of giant panda cubs. To investigate, to what extent the behaviour of the cubs is influenced by the mother, also the behaviour of the dam was analysed. Lomb-Scargle Periodograms revealed that the cubs’ circadian rhythmicity is not fully established at birth, but develops especially within the third and fourth month. Whereas the activity of the cubs is evenly distributed over 24h within the first month, they become more and more diurnal hereafter. Although the animal keepers may not have an immediate effect on the cubs’ behavioural pattern, they clearly influence the dams’ behaviour by the daily routine. Despite some individual differences, the chrono-ethograms and time budgets show a similar development in the behaviour of all cubs. This study indicates that the chronoethological development appears to be similar regardless of their origin. Chronoethology has been successfully used to study the general behavioural pattern and to define age dependent shifts in activity patterns in captive newborn giant panda cubs and the associated maternal behaviour.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx