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WEBER, A. (2000)

Spielverhalten der Bonobos: Fallstudie über die Ontogenese des Spiels und über Spielaufforderungen im Berliner Zoo.

Diplomarbeit

154 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden deskriptive quantitative und qualitative altersspezifische Daten zum Sozialspiel, Objektspiel und Bewegungsspiel eines weiblichen Bonoboinfants und eines weiblichen Bonobojuvenils im Zoologischen Garten Berlin aufgenommen und miteinander verglichen.
Das Infant spielt am meisten Bewegungsspiel (Anteil an Gesamtspielzeit 69%, Frequenz 57.6 n/h), weniger sozial (Anteil 22%, Freqenz 13.3 n/h) und am wenigsten mit Objekten. Das Juvenil spielt zu gleichem Anteil Bewegungs- und Sozialspiel (45 und 44 %), jedoch Bewegungsspiel mit einer höheren Frequenz von 43.8 n/h gegenüber 19.6 n/h. Objektspiel zeigt das Juvenil mit geringstem Anteil und geringster Frequenz von allen drei Spieltypen (Anteil 11%, Frequenz 3.8 n/h). Somit zeigt das Juvenil mehr Sozialspiel als das Infant, hingegen das Infant mehr Bewegungsspiel. Objektspeil zeigen Infant und Juvenil zu gleichem Anteil, jedoch das Infant mit höherer Frequenz. Der Anteil und die Frequenz des Sozialspiels von Djanoa als Juvenil sind höher als Freder (1997) für Djanoa als Infant herausfand. Der Anteil des Objektspiel ist kleiner und die Frequenz gleich. Der Anteil des Sozialspiel des Infant Maringa entspricht dem Anteil des Infant Djanoa; jedoch die Frequenz des Sozialspiel vom Infant Maringas ist höher.
Das Juvenil Djanoa spielt mit gleichen Anteilen mit dem männlichen Adult Santi und mit dem Infant Maringa, jedoch häufiger mit dem Infant. Das Infatn Maringa spielt am meisten mit dem Juvenil Djanoa.
Das Juvenil fodert am häufigsten das andere Jungtier der Gruppe auf, genauso wie das Infant am häufigsten das Juvenil auffordert. Die adulten Tiere fordern häufiger das Juvenil auf als das Infant.
Auf die Spielaufforderungen von dem Juvenil reagieren alle Tiere, ausser das männliche Adult Simon in über 50% positiv. Auf die Spielaufforderungen von dem Infant reagieren das Juvenil und die Mutter in über 50% positiv, jedoch die adulten Männchen in über 80% negativ.
Jedes Tier der Gruppe bevorzugt unterschiedliche Aufforderungen, die sich je nach dem welcher Speilpartner Rezipient ist unterscheiden. Dabei wählen die Jungtiere gegenüber den Adulten vermehrt Spielaufforderungen mit Körperkontakt, aber die Adulten gegenüber den Jungtieren häufiger Spielaufforderungen ohne Körperkontakt. Die Wahl der Spielaufforderungen wird nicht davon beeinflusst, ob mit dem Rezipienten kurz vorher schon ein Spiel oder eine Spielaufforderung stattgefunden hat.
Zwischen Infant und Juvenil, sowie zwischen Infant und den adulten Männchen treten am häufigsten Verfolgungsspiele auf. Mit der Mutter hingegen konnten am meisten Kitzelspiele beobachtet werden. Das Juvenil spielt am häufigsten mit allen drei adulten Tieren Verfolgungsspiele. Im Verfolgungsspiel sind die Rollen nicht gleichmässig verteilt. Am häufigsten verfolgt das ältere Tier das jüngere.
Bewegungsspiel tritt für beide Fokustiere am häufigsten über dem Boden auf, wobei das Infant häufiger klettert und das Juvenil häufiger hangelt.
Infant und Juvenil bevorzugen unterschiedliche Objekte zum Spiel. Beide Fokustiere bewegen sich am häufigsten mit dem Objekt fort. Das Infant zeigt mehr Neugierverhalten, indem es das Objekt untersucht.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx