Kröten und Stummelfüsse

Barbotin's Harlekinkröte

Barbotin-Harlekinkröte (Atelopus flavescens = barbotini) im Zoo Zürich Barbotin-Harlekinkröte (Atelopus flavescens = barbotini) im Zoo Zürich
Edi Day, Zoo Zürich

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten (Bufonidae)

D VU 650 

Barbotin-Harlekinkröte, Pebas-Stummelfuß

Atelopus barbotini The Pebas Stubfoot Toad • Le crapaud harlequin de Barbotin

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Barbotin-Harlekinkröte (Atelopus flavescens = barbotini) im Kölner Zoo © Thomas Ziegler, Köln

 

 

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Approximatives Vorkommen der Barbotin-Harlekinkröte (Atelopus flavescens = barbotini)

 

 

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Barbotin-Harlekinkröte (Atelopus flavescens = barbotini) © Beat Aleret, DGHT-Schweiz

 

 

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Die Barbotin-Harlekinkröte ist eine kleine Krötenart mit unklarem taxonomischem Status, die im Freiland als gefährdet gilt und im Zoo nur selten gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Barbotin-Harlekinkröten sind kleine Froschlurche. Männchen werden bis knapp 3 cm, Weibchen bis knapp 4 cm lang. Stummelfüße weisen sich dadurch als Vertreter der Krötenfamilie aus, dass ihre Männchen ein Biddersches Organ besitzen. Dabei handelt es sich um einen rudimentären Eierstock. Wenn die im Körperinneren gelegenen Hoden experimentell entfernt werden, entwickelt sich das Biddersche Organ zum funktionstüchtigen Eierstock [3;4].

Verbreitung

Tropisches Südamerika : Französisch Guiana [3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Pebas-Stummelfuß ist ein typischer Flachlandbewohner, der in den feuchten Bodenbereichen primärer Regenwälder lebt. Dabei werden Stellen unmittelbar neben Bachläufen bevorzugt. Die Pebas-Stummelfüße paaren sich nach intensiven Regenfällen in fließendem Wasser. Die Laichschnüre haften an Steinen oder Wurzeln [3].

Gefährdung und Schutz

Trotz aller Unklarheiten hinsichtlich Systematik und Verbreitung und zumindest gebietsweiser Häufigkeit wird die Barbotin-Harlekinkröte von der IUCN als Atelopus flavescens auf der Grundlage einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als gefährdet eingestuft [4].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Stummelfüße sind eine artenreiche, neotropische Gattung (Atelopus), aus der gegenwärtig rund 100 Arten bekannt sind und laufend weitere beschrieben werden. Ihre Systematik ist verwirrend. barbotini war 1981 als Unterart von spumarius (Atelopus spumarius barbotini) beschrieben worden und wurde 2005 in den Rang einer Art erhoben. Es wird aber auch angenommen, dass es sich dabei um ein Synonym von Atelopus flavescens oder von Atelopus hoogmoedi nassaui handeln könnte. In der Roten Liste der IUCN wird barbotini als Atelopus flavescens geführt [1; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. HERRMANN H.-J. (2001)
  4. LESCURE, J. et al. (2004). Atelopus flavescens. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54511A87542009. http://www.iucnredlist.org/details/54511/0. Downloaded on 05 December 2017.

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Gelesen 12710 mal Letzte Änderung am Sonntag, 06 Januar 2019 10:09
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx