Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Colostethinae
Dreistreifenblattsteiger, El-Oro-Blattsteiger
Epipedobates tricolor / anthonyi • The Phantasmal Poison Frog • Le dendrobate d'Anthony
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Dreistreifenblattsteiger sind attraktiv gezeichnete, kleine Frösche, die sich als Botschafter für den Amphibienschutz und die Erhaltung des Tieflandregenwaldes bestens eignen und teilweise selbst stark gefährdet sind. In europäischen Zoos werden sie häufig gezeigt und auch in Privathand werden sie oft gezüchtet. Körperbau und KörperfunktionenDie beiden Dreistreifenblattsteiger-Arten sind kleine bis mittelgroße Blattsteiger mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 16.5-(19-24)-26.5 mm, wobei Männchen etwas kleiner bleiben als Weibchen. Sie weisen eine hohe morphologische Variabilität auf, bilden ähnliche Merkmale aus und lassen sich daher schwer voneinander trennen beziehungsweise unterscheiden [2; 3; 7] VerbreitungNördliches Südamerika: E. tricolor: Ekuador (Bolivar-Provinz); E. anthonyi: südliches Ekuador und Nordwest-Peru [5; 6]. Lebensraum und LebensweiseDer Dreistreifenblattsteiger besiedelt Regenwälder des Flachlandes und trockenere Bergwälder bis ca. 1'800 m. Das Weibchen legt bis zu 40 Eier auf Bromelienblätter oder in Höhlen, die vom Männchen bewacht und bewässert werden. Die Larven schlüpfen nach 9-15 Tagen und werden dann vom Männchen zum Wasser transportiert. Die Metamorphose erfolgt nach 40-60 Tagen [9]. Gefährdung und SchutzDas Verbreitungsgebiet des Dreistreifenblattsteigers E. tricolor ist kleiner als 5'000 km², die verfügbaren Lebensräume nehmen ab und ebenso die Froschbestände. Die Art gilt daher nach einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als stark gefährdet. Der 1999 als eigene Art abgetrennte E. anthonyi ist als potenziell gefährdet eingestuft [5; 6]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenViele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus den Ursprungsländern keine Wildfänge des Dreistreifenblattsteigers exportiert. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 2'494 als tricolor deklarierten und 330 anthonyi-Nachzuchttieren gemeldet. Wichtigste Ausfuhrländer waren für tricolor die Niederlande und Deutschland, für anthonyi Deutschland [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 80 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Wie eine Bachelorarbeit, an der sich mehrere Zoos beteiligten, ergeben hat, handelt es sich bei den meisten in Europa gehaltenen Dreistreifenblattsteigern um Epipedobates anthonyi [3]. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz siehe ZOOLEX Gallery. Taxonomie und NomenklaturEpipedobates tricolor wurde 1899, E. anthonyi 1921 beschrieben. Aufgrund einer großen phänotypischen Ähnlichkeit sowie kaum Verhaltensunterschieden zwischen beiden Arten, kam es, auch bedingt durch eine folgenschwere Fehlbestimmung in 1976, zu andauernden Verwechslungen zwischen Vertretern von E. anthonyi und E. tricolor in den folgenden Jahrzehnten. Unterscheidungen anhand äußerlicher Merkmale sind zwar möglich, jedoch bedürfen gesicherte Aussagen genetischer Tests. So konnten die Arten und deren Verbreitungsgebiete erst in 2004 durch eine kombinierte Untersuchung aus modellierten Umweltparametern und DNA-Analysen eindeutig differenziert werden [1; 8]. Literatur und Internetquellen
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