Baumsteiger

Dämonenbaumsteiger

Dämonenbaumsteiger (Minyobates steyermarki) in Privathaltung Dämonenbaumsteiger (Minyobates steyermarki) in Privathaltung
Peter Janzen, DGHT

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae 

D CR 650

Dämonen- oder Steyermarks Baumsteiger

Minyobates steyermarki • The Steyermark's Poison Dart Frog • Le dendrobate de Steyermark

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Dämonenbaumsteiger (Minyobates steyermarki) in Privathaltung © Peter Janzen, DGHT

 

 

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Lokalisation des Vorkommens des Dämonenbaumsteigers (Minyobates steyermarki)

 

 

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Dämonenbaumsteiger (Minyobates steyermarki) in Privathaltung © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

 

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Der Dämonenbaumsteiger läuft große Gefahr als Folge fortschreitender Zerstörung seines Lebensraums auszusterben. Eine koordinierte Zucht zwecks Aufbau einer ex situ-Reserve-Population wären anzustreben. Allerdings ist die Art noch sehr selten in europäischen Zoos.

Körperbau und Körperfunktionen

Dämonenbaumsteiger sind sehr kleine Frösche mit einer Kopf-Rumpflänge von nur (12-)14-16(-19.5) mm, wobei die Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen. Die Haftscheiben der Finger sind verbreitert, der erste Finger ist länger als der zweite. Die Grundfarbe der Oberseite ist rostbraun bis dunkelrot, teilweise mit undeutlichen, dunkelbraunen Markierungen. Die Haut ist glatt, an den Flanken leicht granuliert [2; 4].

Verbreitung

Nördliches Südamerika: Venezuela, Cerro Yapacana [6].

Lebensraum und Lebensweise

Der Dämonenbaumsteiger ist nur von einem 1'200 m hohen Tafelberg bekannt, wo er auf offenen, von niedrigen Bäumen umgebenen Flächen vorkommt. Die Männchen beginnen mit etwa 8 Monaten laut zu rufen. Befruchtete Gelege sind aber erst nach ca.12 Monaten möglich. Die Gelegemasse hat einen Durchmesser von ca. 15 mm und enthält 3-9, im Mittel 4 Eier. Diese sind anfänglich schwarz und hellen dann etwas auf [5].

Gefährdung und Schutz

Der Dämonenbaumsteiger hat ein Verbreitungsgebiet von nicht einmal 10 km², auf dem die für die Art nutzbare Waldfläche abnimmt. Er gilt daher als stark vom Aussterben bedroht obwohl der Bestand zurzeit noch relativ groß ist. Die Beurteilung stammt allerdings aus dem Jahr 2004 und ist mittlerweile revisionsbedürftig [6].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Viele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden jedoch aus Venezuela keine Wildfänge des Dämonenbaumsteigers legal exportiert und weltweit auch keine Exporte von Nachzuchttieren gemeldet [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig nur ganz vereinzelt in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Zuchtprogramm: Der Dämonenbaumsteiger war eine der Arten, die im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms der Zoos und Privathalter im deutschsprachigen Raum hätten gezüchtet werden sollen. 2011 wurde er vom Programm ausgeschlossen.

Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Minyobates wurde 1987 von Dendrobates abgetrennt. Die ursprünglichen Gründe für die Abtrennung werden heute kaum noch als stichhaltig angesehen. Es bestehen aber deutliche genetische Unterschiede zu Dendrobates. Die einzige Art ist Minyobates steyermarki [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DENDROBASE
  5. HERRMANN, H. J. (2005)
  6. LA MARCA, E. & SEÑARIS, C. (2004). Minyobates steyermarki. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T55202A11264562. http://www.iucnredlist.org/details/55202/0. Downloaded on 07 December 2017.

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Gelesen 8980 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Dezember 2021 08:07
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx