Schmetterlinge (Lepidoptera)

Eigentliche Ritterfalter (Papilioninae)

Schwalbenschwanz (Papilio machaon) Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Alex Giltjes; Public Domain

Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie Papilionoidea
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Eigentliche Ritterfalter (Papilioninae)

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D NB 650

Rotfleck-Schwalbenschwanz

Papilio anchisiades • The Ruby-spotted Swallowtail • Le papillon aux tâches rouges

I Papilio anchisiades PAP PD1
Rotfleck-Schwalbenschwanz (Papilio anchisiades) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I Papilio anchisiades UNivMichigan Wagner
Puppen des Rotfleck-Schwalbenschwanzes (Papilio anchisiades) © Dr. W.H. Wagner, Jr. †, ehemals University of Michigan Herbarium and Department of Biology. Die Aufnahme darf ohne Genehmigung des Museums nur für nichtgewerbliche Zwecke verwendet werden

 

 

 

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Verbreitung 

Nord-, Mittel- und Südamerika: Von Texas bis Brasilien und Argentinien. Nachweise gibt es auch aus Arizona und Kansas [1].

Biologie

Papilio anchisidaes ist ein mehrheitlich schwarzer Schmetterling mit einer Flügelspannweite von 7 bis 10 cm. Die Vorderflügel sind langgestreckt, mit einem weissen Fleck, der manchmal auch fehlen kann. Die Hinterflügel haben einen welligen, leicht weisslichen Rand ohne Schwänze und deutliche rote bis rosarote Flecken unterschiedlicher Grösse. Auf der Flügelunterseite sind die Flecken weniger intensiv gefärbt. Insgesamt ähnelt die Färbung jener von Weibchen giftiger Parides-Arten. Die Raupen sind fahlbraun mit weißen Bereichen auf dem Rücken. Die Puppen sind fahlbraun mit weissen oder blassgrünen, glanzlosen Flecken. Sie sind getarnt und sehen aus wie kleine, von Flechten bedeckte Ästchen [1; 2; 3; 4].

Der erwachsene Schmetterling ernährt sich von Nektar. Die Männchen sind hauptsächlich am frühen Nachmittag aktiv, wenn es am sonnigsten ist. Sie besuchen häufig Pfützen und feuchten Sand an Flussufern. Die Weibchen sind den ganzen Tag über aktiv. Die Männchen zeigen ein spezielles, auf Englisch «hilltopping» genanntes Verhalten: Sie versammeln sich auf kleinen Hügeln, um sich den Weibchen zu präsentieren. Das Männchen mit der höchsten Stellung in der Hierarchie sitzt zuoberst. Die Weibchen besuchen die Hügel und wählen ein Männchen, mit dem sie sich paaren. Die Männchen sind sehr territorial. Treffen sich zwei Männchen, kämpfen sie um das Territorium. Dabei fliegen sie in Spiralen immer höher, bis eines der Männchen aufgibt. Die Weibchen legen die Eier an Rautengewächsen (Rutaceae) ab, namentlich an Citrus sp., Casimiroa sp. und Zanthoxylum sp., die den Raupen als Futterpflanzen dienen. Die Raupen treten in Gruppen auf, fressen nachts und verpuppen sich alle gleichzeitig [1; 2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Der Rotfleck-Schwalbenschwanz ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Aufgrund seiner weiten Verbreitung und seiner Nutzung unterschiedlichster Lebensräume [2] ist aber davon auszugehen, dass er nicht gefährdet ist. Im größten Teil seines Areals gilt sein Bestand als stabil [1].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wie andere Papilio-Arten auch, ist der Rotfleck-Schwalbenschwanz ein beliebtes Sammelobjekt [1]. Er wird häufig in Schmetterlingshäusern gezeigt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1788 von dem Naturforscher Eugen Johann Christoph ESPER aus Wunsiedel unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [1].

Literatur und Internetquellen

  1. ANIMAL DIVERSITY WEB
  2. LANDMAN, W, (2009)
  3. MORGAN, S. (2019)
  4. PAPILIORAMA KERZERS

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D LC 650

Schwalbenschwanz

Papilio machaon • The Old World Swallowtail • Le machaon ou grand porte-queue

I papilio machaon PAP PD1
Schwalbenschwanz (Papilio machaon) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I papilio machaon PAP PD2
Schwalbenschwänze (Papilio machaon) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I papilio machaon mazza
Schwalbenschwanz-Raupe (Papilio machaon), Vivaro Romano, Italien © Paolo Mazzei (https://www.leps.it/indexjs.htm?SpeciesPages/PapilMacha.htm) - May not be used for commercial purposes!

 

 

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Verbreitung 

Das Verbreitungsgebiet des Schwalbenschwanzes erstreckt sich über große Teile der Nordhalbkugel von Europa bis Sachalin, China und Japan. In Nordamerika leben mehrere nah verwandte Arten, die von manchen Autoren auch als  oder Unterarten angesehen werden [1].

Europa und Mittelmeerraum: Ägypten, Albanien, Algerien, Andorra, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, Italien, Jordanien, Kosovo, Kroatien, Libanon, Libyen, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Marokko, Moldawien, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, Palästina, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz,  Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Syrien, Tschechien, Tunesien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Weißrussland; Zypern. Ausgestorben in Dänemark [6].

Biologie

Der Schwalbenschwanz ist ein auffällig schnell fliegender Ritterfalter, der in sonnigem und offenem Gelände, wie z. B. mageren Grünlandbeständen, auf Trockenrasen, artenreichen Magerwiesen und in Sumpfgebieten lebt. Auf Ackerflächen wird er nur vereinzelt gefunden, in Gärten vor allem, wenn dort seine Futterpflanzen angebaut werden. Die vertikale Verbreitung reicht von Meereshöhe bis ins Gebirge auf eine Höhe von 2000 Metern. Die bis zu 500 Eier werden in Bodennähe an den Blättern der Futterpflanze abgelegt. Die Falter bevorzugen dabei insbesondere vereinzelt stehende Futterpflanzen, die sie direkt anfliegen können. Die Raupen findet man vereinzelt an Doldengewächsen aber auch an anderen Pflanzen mit gleichen chemischen Inhaltsstoffen, in Südeuropa auch oft an den Blättern der Zitruspflanzen (Citrus). Wenn die Raupen sich bedroht fühlen, stülpen sie zur Abschreckung eine orange gefärbte Nackengabel (Osmaterium) aus, die einen Duftstoff absondert. Dieser wehrt z. B. Ameisen ab. Wenn das mehrmalige Ausstülpen der Nackengabel keinen Erfolg hatte, flüchten sie. Die Raupen verpuppen sich zu grünen oder braungrauen Gürtelpuppen. Die Puppenruhe beträgt je nach Witterung im Frühjahr und im Sommer 12–19 Tage. Raupen, die sich spät im Jahr verpuppen, überwintern als Puppe. Die Imagines sind für ihre Gipfelbalz ("hilltopping") im Frühjahr bekannt. An markanten Erhebungen wie Hügeln, Bergkuppen oder Burgruinen segeln sie immer wieder den Hang hinab auf der Suche nach Geschlechtspartnern. In Teilen ihres Verbreitungsgebietes wandern sie und erschließen damit je nach klimatischen Verhältnissen zumindest zeitweise neue Lebensräume [1; 2; 4].

Die Raupen des Schwalbenschwanzes nutzen im Garten hauptsächlich Fenchel (Foeniculum vulgare), Karotte (Daucus carota) und Dill (Anethum graveolens) als Futterpflanzen, seltener Petersilie (Petroselinum crispum), Maggikraut (Levisticum officinale), Weinraute (Ruta graveolens) und Diptam (Dictamnus albus). In der Natur findet man die Raupen an anderen Doldenblütlern wie Giersch (Aegopodium podagraria), Bärenklau (Heracleum sphondylium), Bibernell (Pimpinella saxifraga), Kümmel (Carum carvi), Engelwurz (Angelica spp.), Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre), Wasserschierling (Cicuta virosa) und wilde Möhre [3; 5; 6].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine mittlerweile revisionsbedürftige Beurteilung aus dem Jahr 2009 sind die europäische und die Mittelmeer-Population des Schwalbenschwanzes seit 2010 als "nicht-gefährdet" (LEAST CONCERN) in der Roten Liste der IUCN aufgeführt, weil sie eine weite Verbreitung haben und die Bestände anscheinend stabil sind [6]. In Deutschland hat sich der Bestand des Schwalbenschwanzes nach einem Tief in den 70er und 80er Jahren leicht erholt. Inzwischen gilt er hier nicht mehr als gefährdet [4].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Schwalbenschwanz wird oft aus Liebhaberei gezüchtet [1].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Schwalbenschwanz wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. In ihrem ausgedehnten Areal hat die Art zahlreiche Unterarten ausgebildet [1].

Literatur und Internetquellen

  1. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  2. LANDMAN, W, (2009)
  3. MOTHS AND BUTTERFLIES OF EUROPE AND NORTH AFRICA
  4. NABU - TIERE UND PFLANZEN
  5. SCHWALBENSCHWANZ.CH
  6. VAN SWAAY, C. et al. (2010). Papilio machaon. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T160213A5355943. https://www.iucnredlist.org/species/160213/5355943. Downloaded on 23 August 2020.

D NB 650

Gewöhnlicher Mormone

Papilio polytes • The Common Mormon • Le mormon commun

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Gewöhnlicher Mormone (Papilio polytes), Männchen, im Krefelder Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Gewöhnlichen Mormonen (Papilio polytes)

 

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Gewöhnlicher Mormone (Papilio polytes), älteres Individuum, im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gewöhnlicher Mormone (Papilio polytes) im Son Tra-Naturschutzgebiet, Vietnam © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Gewöhnlicher Mormone (Papilio polytes) im Vat Ba-Nationalpark, Vietnam © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung 

Asien: Von China bis Japan und von Pakistan bis Indonesien weit verbreitet [1; 4].

Biologie

Der Gewöhnliche oder Kleine Mormone besiedelt ein weites Spektrum an Lebensräumen, er kommt in Regenwald, offenen Wäldern, Savanne, Agrarland, Vorstadtgärten und selbst in Großstädten vor. Seine Flügelspannweite beträgt ca. 8-10 cm, wobei die Männchen kleiner sind als die Weibchen. Es handelt sich um eine polymorphe Art, d.h. sie hat verschiedene Erscheinungsformen. Bei den Männchen gibt es nur eine Form: Sie sind schwarz und haben ein löffelförmiges „Schwänzchen“ am Hinterflügel. Der Aussenrand der Vorderflügel ist mit weißen Flecken verziert, die gegen die Flügelspitze hin abnehmen. Die Hinterflügel sind mit kleinen weissen Flecken umrandet. Manchmal sind zudem entlang des Flügelrandes halbmondförmige rote Flecken zu sehen. Bei den Weibchen gibt es  drei Formen, von denen zwei ungeniessbare Arten imitieren (Müllersche Mimikry). Futterpflanzen der Raupen sind Citrusgewächse (Rutaceae: Citrus spp., Merope angulata) und Currybaum (Rutaceae: Murraya koenigii). Die Puppen sind der Farbe des Untergrunds angepasst, d.h. Puppen an Blättern sind grün, solche an Stämmen braun. So werden sie von Fressfeinden eher übersehen [1; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Es besteht ein wissenschaftliches Interesse an der Art und wegen ihrer guten Haltbarkeit ist sie in vielen Schmetterlingshäusern anzutreffen. Die Raupen gelten als Schädlinge für Citrus-Pflanzen [1]. Wie andere Papilio-Arten auch wird der Gewöhnliche Mormone zu Wandschmuck verabeitet. Die Preise für präparierte, nicht-montierte Exemplare sind äußerst variabel [Online-Inserate 2020].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Gewöhnliche Mormone wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. In ihrem ausgedehnten Areal hat die Art zahlreiche Unterarten ausgebildet [1; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. ANIMAL DIVERSITY WEB
  2. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  3. BUTTERFLIES OF SINGAPORE 
  4. LANDMAN, W, (2009)
  5. NIC.FUNET

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D NB 650

Scharlachroter Schwalbenschwanz

Papilio rumanzovia • The Scarlet Mormon • Le machaon ecarlate

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Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia), Weibchen im Schmetterlingshaus Klütz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Vorkommen des Scharlachroten Schwalbenschwanzes (Papilio rumanzovia) nach GBIF

 

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Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia) im Papiliorama Kerzers © Papiliorama

 

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Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

I papilio rumanzovia amazon
Unter Glas montierter Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia), Online-Angebot von amazon.de, 2020

 

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Verbreitung 

Südostasien: Der Scharlachrote Schwalbenschwanz in den Philippinen weit verbreitet, kommt auch in Indonesien vor und wird gelegentlich in andern südostasiatischen Ländern festgestellt [1; 3].

Biologie

Die Flügelspannweite des Scharlachroten Schwalbenschwanzes beträgt etwa 12–14 cm. Es besteht ein ausgesprochener Geschlechtsdimorphismus, wobei die Männchen nur in einer Form auftreten, wobei oberseits die Farbe Schwarz doiminiert, die Weibchen dagegen in mehreren unterschiedlichen Formen, etwa mit breiten roten Streifen auf der Oberseite der Flügel oder auffälligen rot- oder schwarzweißen Mustern. Auf der Flügelunterseite haben beide Geschlechter unübersehrbare rote Muster, mit denen sie Feinde zu verscheichen versuchen. Die Hinterflügel haben einen gewellten Rand aber keinen Schwanzzipfel wie andere Schwalbenschwanz Arten. Die Raupen sind grün mit weißen, welligen Seiten. Auf dem Körper verlaufen braun-schwarze Bänder, der Kopf ist orange. Die Puppen sind grün mit einem helleren Bereich auf dem Abdomen. Der Kopf ist zweigliedrig und der Thorax leicht zugespitzt [2; 3].

Der Scharlachrote Schwalbenschwanz besiedelt vorzugsweise Primärwälder. Sie Imagines ernähren sich von Nektar. Die Futterpflanzen der Raupen sind Citrus-Arten. Die Männchen halten sich oft auf feuchten, schlammigen oder mit Exkrementen bedeckten Böden auf, um Mineralsalze aufzunehmen. Sie zeigen ein spezielles Paarungsverhalten, dass man im Englischen "hilltopping" nennt. Sie gruppieren sich auf kleinen Hügeln und präsentieren sich den Weibchen. Das Männchen mit der höchsten Stellung in der Hierarchie sitzt zuoberst. Die Weibchen besuchen die Hügel und wählen ein Männchen, mit dem sie sich paaren. Die Männchen sind sehr territorial. Dabei fliegen sie bei Auseinandersetzungen in Spiralen immer höher, bis einer der Kontrahenten aufgibt [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Scharlachrote Schwalbenschwänze werden präpariert und in Bilderrahmen montiert als Wandschmuck vermarktet. Präparierte Exemplare werden in Deutschland für ca. 5.50 bis 6 € angeboten [Online Inserate 2020].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Scharlachrote Schwalbenschwanz wurde 1821 von dem deutschbaltischen Arzt und Naturforscher Johann Friedrich Gustav von ESCHSCHOLTZ aus Dorpat (heute Tartu) unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben und nach dem russichen Reichskanzler Nikolai Petrowitsch RUMANZJEW benannt. Es wurden 6 Unterarten beschrieben. Je nach Quelle wird aber D. rumanzovia auch als Unterart von Papilio deiphobus angesehen [1; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  2. LANDMAN, W, (2009)
  3. PAPILIORAMA
  4. NIC.FUNET

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D NB 650

Berg-Schwalbenschwanz

Papilio ulysses • The Ulysses Butterfly, or Blue Emperor • Le papillon Ulysses

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Berg-Schwalbenschwanz (Papilio ulysses) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I papilio ulysses map
Vorkommen des Berg-Schwalbenschwanzes (Papilio ulysses)

 

 

I papilio ulysses raupe gemeinfrei
Raupe des Berg-Schwalbenschwanzes (Papilio ulysses). Gemeinfrei.

 

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Verbreitung 

Australasien: Australien, Indonesien, Ost-Timor, Papua-Neuguinea, (Philippinen), Salomonen [2; 4].

Biologie

Der Bergschwalbenschwanz erreicht eine Flügelspannweite von 120-140 mm. Die Flügel der Männchen sind oberseits an den Außenbereichen schwarz und haben einen sehr auffälligen, schimmernd hellblauen Bereich in den dem Körper zugewandten Regionen. Bei den Weibchen sind die entsprechenden Partien dunkelbraun bzw. schwächer und matter blau. Am Hinterflügel ist bei ihnen die blaue Region weniger ausgedehnt, dafür haben sie am Rand eine Reihe blauer Punkte. Die Unterseite der Flügel ist bei beiden Geschlechtern in verschiedenen Brauntönen gehalten. Die Raupen sind durch ihre grüne Farbe mit einzelnen weiße Flecken und einem weißer Querstreifen im hell-dunkeln Laubwerk des Regenwalds gut getarnt [1; 3].

Der Bergschwalbenschwanz ist ein typischer Bewohner des Regenwalds. Die Männchen trinken an sandigen Uferstellen Wasser mit gelösten Mineralstoffen. Beide Geschlechter saugen Nektar an Wandelröschenblüten (Lantana sp.). Die Weibchen legen ihre Eier an verschiedenen Bienenbaumarten (Euodia spp., Rautengewächse / Rutaceae) oder an Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae) ab [1; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Berg-Schwalbenschwänze werden präpariert und in Bilderrahmen montiert als Wandschmuck vermarktet. Präparierte und gerahmte Exemplare werden in Deutschland für ca. 30-65 € angeboten [Online Inserate 2020].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Berg-Schwalbenschwanz wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es gibt gegen 20 Unterarten [2; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. BIOLOGIE-SEITE
  2. GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
  3. LANDMAN, W, (2009)
  4. NIC.FUNET

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D NB 650

Rinderherz

Parides eurimedes (= ancas) • The Cattleheart • Le coeur-de-boeuf

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Rinderherz (Parides eurimedes) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I parides arcas map PD1
Nachweise des Rinderherzen (Parides eurimedes)

 

 

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Rinderherz (Parides eurimedes) im Tiergarten Nürnberg © Tiergarten Nürnberg

 

 

 

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Verbreitung 

Mittel- und nördlichstes Südamerika: Von Mexiko bis Venezuela, Kolumbien und Ekuador [1].

Biologie

Die Flügelspannweite beträgt 7-9 cm. Die Weibchen sind etwas grösser als die Männchen. Ihre Vorderflügel sind grösser, runder und haben einen großen weißen Fleck. Bei den Männchen sind sie zugespitzt mit einem großen grün-blauem Fleck. Die Hinterflügel haben keine Schwänzchen und sind bei beiden Geschlechtern schwarz mit einer roten Mitte und einem gewellten, teils rosafarbenen Rand. Die Männchen haben zusätzlich weiße, flauschige, Duftstoffe absondernde Schuppen entlang des inneren Flügelrands. Die Flügelunterseite ist schwarz-grau. Die Fleckung ist ebenfalls vorhanden, ist jedoch matter. Die Raupen sind violett bis braun mit unregelmässigen schwarzen Flecken und einem weissen Ring in der Körpermitte, Die Puppen sind hellgrün mit einem gelblichen Brustschild [3; 4].

Rinderherzen sind tagaktiv. Sie ernähren sich von Nektar. Futterpflanzen der Raupen sind Pfeifenblumen (Aristolochia sp.). Mit ihrer Nahrung nehmen die Raupen giftige Substanzen auf, die sie im Körper einlagern und sie - auch nach der Metamorphose - für Fressfeinde ungenießbar machen. Bei der Balz stürzt sich das Männchen wiederholt gegen das Weibchen, bis dieses am Boden sitzt. Dann schlägt es mit den Vorderflügeln und präsentiert dem Weibchen seine Dufthaarbüschel. Ist das Weibchen parungswillig, bleibt es am Boden und schlägt ganz leicht mit den Flügeln. Nach der Paarung verschließt das Männchen das Genitalorgan des Weibchens mit einer Art Pfropf, um eine Paarung mit einem anderen Männchen zu verhindern [4].

Gefährdung und Schutz

Das Rinderherz ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Aufgrund seiner weiten Verbreitung und seiner Nutzung unterschiedlichster Lebensräume [4] ist aber davon auszugehen, dass es nicht gefährdet ist.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wie andere Ritterfalter ist das Rinderherz ein beliebtes Sammelobjekt. Es wird häufig in Schmetterlingshäusern gezeigt.

Taxonomie und Nomenklatur

1782 beschrieb der aus  der Landgrafschaft Hessen-Kassel stammende und in den Niederlande tätige Entomologe Caspar STOLL die Arten "Papilio arcas" und "Papilio eurimedes". Die heute gültige Gattungsbezeichnung Parides wurde 1819 von dem Augsburger Entomolgen Jacob HÜBNER eingeführt. arcas und eurimedes gelten seit 2004 als eine einzige Art, wobei die gültige Bezeichnung eurimedes lautet, arcas aber immer noch häufig verwendet wird. Die Art weist 8 Unterarten auf [2].

Literatur und Internetquellen

  1. DISCOVER LIFE
  2. FUNET.FI
  3. MORGAN, S. (2019)
  4. PAPILIORAMA KERZERS

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx