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Meere, Inseln, Antarktis

Inseln vor der Ostafrikanischen Küste

Fischerboot vor der Ostküste Sansibars Fischerboot vor der Ostküste Sansibars
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unmittelbar vor der ostafrikanischen Küste liegen vier Inselgruppen: der Lamu-Archipel vor Kenia, der Sansibar-Archipel vor Tansania sowie der Quirimbas Archipel und der Basaruto-Archipel vor Mosambik.

3.1.1 Sansibar

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Sansibar

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Prison Island, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Junge Mangroven im Josani-Nationalpark, Sansibar, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Mangroven-Stelzwurzeln im Josani-Nationalpark, Sansibar, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Seeigel im natürlichen Lebensraum. Sansibar-Ostlüste, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Reiherläufer (Dromas ardeola) im natürlichen Lebensraum. Sansibar-Ostlüste, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis albogularis), im natürlichen Lebensraum. Josaniwald, Sansibar © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Sansibar-Stummelaffen (Procolobus (badius) kirkii) im natürlichen Lebensraum. Josaniwald, Sansibar © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Sansibar-Archipel besteht aus der Hauptinsel Sansibar (Unguja), Pemba und Mafia mit ihren Nebeninseln, darunter das Atoll Mnemba, sowie die Koralleninsel Latham, die von einem Saumriff umgeben ist. Alle Inseln zusammen haben eine Fläche von etwa 3'200 km². Mit über 370 Einwohnern / km² ist der Archipel äußerst dicht besiedelt. Die Inseln sind ziemlich flach, die höchste Erhebung liegt 120 m.ü.M. Während der letzten Eiszeit waren sie mit dem Festland verbunden, was in der Säugetierfauna zum Ausdruck kommt.

Sansibar ist Teil des Brennpunkts der Biodiversität "Ostafrikanische Gebirge und Küstenwälder". In den rund 1400 km² Küstenwald auf dem Festland und den Inseln kommen rund 600 endemische Pflanzen und 300 endemische Arten Land-Wirbeltiere vor, darunter Roter Sansibar-Stummelaffe (Procolobus kirkii), Sansibar-Galago (Galagoides), Sansibar-Ginsterkatze (Genetta servalina archeri), Aders-Ducker (Cephalophus adersi) und Pemba-Flughund (Pteropus voeltzkowi), ferner der Sansibar-Fiederbartwels (Synodontis zanzibaricus).

Vegetation und Charakterpflanzen

Große Teile des Küstenwaldes Tansanias sind zwar nicht eigentliche Schutzgebiete, stehen aber unter dem Schutz der Forstgesetzgebung. Allerdings ist der Wald stark fragmentiert und besteht heute aus 165 einzelnen Wäldern, die im Mittel nur 850 ha umfassen. Charakteristische Baumarten sind  Rosenholz (Calophyllum inophyllum), Schraubenbaum (Pandanus rabaiensis), Ölpalme (Elaeis guineensis). Den Mangrovenwald dominieren Rhizophora mucronata, Ceriops tagal und Avicennia marina.

Tierwelt

Wegen der dichten Besiedlung und der starken Fragmentierung der Wälder können sich Populationen größerer Säugetiere kaum halten. So ist der Sansibar-Leopard vermutlich seit 1996 ausgestorben (Rote Liste der IUCN). Zwerggalago (Galago senegalensis zanzibaricus), Roter Sansibar-Stummelaffe, Sansibar-Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis albogularis), Sansibar-Ginsterkatze, Sansibar-Ducker, sämtliche waldbewohnenden Vogelarten der Insel (IBA TZ057, 556 ha), wo insgesamt 217 Arten vorkommen, darunter Braunkopfpapagei (Poicephalus cryptoxanthus), Sansibarspecht (Mesopicos elliotii johnstoni), Sansibarwürger (Laniarius sublacteus), Blauflügelrötel (Sheppardia gunningi) und Brandweber (Euplectes nigroventris).

Nationalparks und Schutzgebiete

Jozani Chwaka Bay National Park

Auf der Hauptinsel gibt es nur einen Nationalpark, in dem der Josaniwald liegt. Der Park mit einer Fläche von 50 km² liegt nur wenige Meter über Seehöhe. Es erhält ca. 850 mm Niederschlag / Jahr, die mittlere Monatstemperaturen beträgt tagsüber 28-32°C, nachts 18-23°C. Der Josani-Nationalpark umfasst einen noch recht ursprünglichen Grundwasserwald, Küstenwald, Mangroven, Buschland und Salzwiesen. Es sind so ziemlich die einzigen Überbleibsel dieser Pflanzengesellschaften, die einst ganz Sansibar bedeckten. Die Chwaka-Bucht ist ein Important Bird Area (TZ045), vor allem für Reiherläufer (Dromas ardeola), Wüstenregenpfeifer (Charadrius leschenaultii) und Orientseeschwalbe (Sterna saundersi).

Mafia Island Marine Park

1995 wurde der Mafia Island Marine Park ausgerufen, der mit einer Fläche von 821 km² hauptsächlich dem Schutz der Korallenriffe und mehr als 400 Fischarten dient.

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Literatur und Internetquellen

BIRDLIFE DATA ZONE
EICHLER, D. (1997)
KING, D. (1996)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)

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Gelesen 15179 mal Letzte Änderung am Samstag, 23 Juni 2018 15:35