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Blind- und Schwimmwühlen

Schwimmwühle

Schwimmwühle (Typhlonectes natans) im Zoo Zürich Schwimmwühle (Typhlonectes natans) im Zoo Zürich
Zoo Zürich

Ordnung: Blindwühlen (Gymnophiona)
Familie: Schwimmwühlen (Typhlonectidae)

D LC 650

Breitkopf-Schwimmwühle

Typhlonectes natans • The Rubber Eel or Rio Cauca Caecilian • La cecilie aquatique

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Schwimmwühle (Typhlonectes natans) im Tiergarten Nürnberg © Tiergarten Nürnberg

 

 

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Approximative Verbreitung der Schwimmwühle (Typhlonectes natans)

 

 

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Schwimmwühle (Typhlonectes natans) im Tierpark Chemnitz © Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg

 

 

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Schwimmwühlen (Typhlonectes natans) im Tiergarten Nürnberg © Tiergarten Nürnberg

 

 

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Schwimmwühle (Typhlonectes natans) mit geöffnetem Maul im Tiergarten Nürnberg © Tiergarten Nürnberg

 

 

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Schwimmwühle (Typhlonectes natans) im Zoo Dortmund © Frank Brandstätter, Zoo Dortmund

 

 

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Abbildungen zur Originalbeschreibung der Schwimmwühle (Caecilia (= Typhlonectes) natans) von Johann Gustav FISCHER (1880)

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Schwimmwühlen sind wasserlebende, wurmartige Lurche ohne Extremitäten und praktisch ohne Schwanz, die nicht sehr oft in europäischen Zoos zu sehen sind.

Körperbau und Körperfunktionen

Schwimmwühlen sind extremitätenlose, wasserlebende Amphibien. Sie besitzen kleine, durchscheinende Augen und kurze, ausstülpbare Tentakeln, mit denen sie sehr gut riechen können. Die Nasenöffnungen liegen seitlich am Kopf. Ein äußerlich sichtbares Ohr ist nicht vorhanden. Zur Bezahnung äußert sich BREHM wie folgt: "Alle Blindwühlen haben gleichartige, hohle, an der Innenseite der Kiefer angeheftete, starke, kegelförmige, mit ihrer Spitze etwas zurückgeneigte Zähne und eine mit ihrer ganzen Unterseite am Kinne angeheftete, mithin nicht ausstreckbare Zunge. Anlangend erstere, so finden sie sich auch am Gaumen vor, und zwar stehen sie hier in Gestalt eines Hufeisens wie bei einzelnen Fischlingen (Anm. = Cryptobranchidae)." [2].  Nach der Metamorphose besitzen Schwimmwühlen reduzierte Lungen, wobei sie auch Sauerstoff durch ihre Haut aufnehmen. Typhlonectes natans wird 45-55 cm lang. Der Schwanz ist rückgebildet. Die Färbung ist braungrau, unterseits etwas heller, um den After weiß (3; PM Zoo Zürich)

Verbreitung

Nördliches Südamerika : Kolumbien und Venezuela im Einzugsgebiet des Cauca- und des Magdalena-Flusses bis auf eine Höhe von rund 1'000 m sowie rund um den Maracaibasee. Ferner eventuell Trinidad und Tobago [5].

Lebensraum und Lebensweise

Schwimmwühlen ernähren sich von Insekten und anderen Arthropoden, Würmern und kleinen Wirbeltieren, einschließlich Schlangen [3]. Sie sind lebendgebärend (ovovivipar). Das Weibchen gebärt nach einer Trächtigkeit von 225 Tagen 1 bis 8 Junge. Diese sind bei der Geburt 15 cm lang. Sie haben großen Lappenkiemen, die sie schon nach wenigen Stunden verlieren [4; PM Zoo Zürich].

Gefährdung und Schutz

Die Breitkopf-Schwimmwühle hat eine ziemlich große Verbreitung und anscheinend stabile Bestände. Sie kommt auch mit verschmutzten oder anderswie beeinträchtigten Gewässern zurecht und kommt in einigen Schutzgebieten vor. Sie wird daher aufgrund einer revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 nicht als gefährdet angesehen [5].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Typhlonectens natans ist die am häufigsten im Tierhandel anzutreffende Schwimmwühlenart. Zum Teil werden Tiere für Handelszwecke gezüchtet [5].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1880 vom Hamburger Zoologen Johann Gustav FISCHER unter der Bezeichnung Caecilia natans beschrieben [3]. Die Gattung Typhlonectes umfasst zwei Arten. T. compressicauda schließt südlich an die Verbreitung von  T. natans an [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAWEB
  2. BREHM, A. E. (1882-1887)
  3. FISCHER, J. G. (1880)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. MIJARES, A., CASTRO, F., MEASEY, J. & WILKINSON, M. (2004). Typhlonectes natans. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T59601A11965700, http://www.iucnredlist.org/details/59601/0. Downloaded on 15 March 2016.

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Gelesen 19871 mal Letzte Änderung am Sonntag, 06 Januar 2019 14:40