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Warane

Gefleckter Nilwaran

Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) im Kölner Zoo  Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) im Kölner Zoo
Thomas Ziegler, Kölner Zoo

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D LC 650

Gefleckter Nilwaran

Varanus (Polydaedalus) (niloticus) ornatus • The Ornate Monitor • Le varan orné

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Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) im Zoo Osnabrück © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung des Gefleckten Nilwarans (Varanus ornatus)

 

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Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) im Kölner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) am Kongofluss, Nordangola. Bild von Warren Klein, Bela Bela (Warmbad), veröffentlicht auf http://www.sareptiles.co.za/forum/

 

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Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) am Kongofluss, Nordangola. Bild von Warren Klein, Bela Bela (Warmbad), veröffentlicht auf http://www.sareptiles.co.za/forum/

 

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Gefleckter Nilwaran (Varanus ornatus) am Kongofluss, Nordangola. Bild von Warren Klein, Bela Bela (Warmbad), veröffentlicht auf http://www.sareptiles.co.za/forum/

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Varanus ornatus wurde lange als Unterart des Nilwarans angesehen. Von der Haltung her hat er ähnliche Ansprüche wie jener. In europäischen Zoos ist er nur sehr selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Im Mittel sind die Tiere etwas kleiner als die Nilwarane. Sie erreichen zumeist eine Gesamtlänge von 150 cm, wovon 100 cm auf den Schwanz entfallen. Das bisher größte Tier soll eine Gesamtlänge von 242 cm bei einer Kopf-Rumpf-Länge von 98 cm gehabt haben [2]. Wie aus den nebenstehenden Fotos von Warren Klein ersichtlich ist, unterscheidet sich die Art vom Nilwaran auch dadurch, dass die Tiere auf dem Rumpf nur 4-6 Querreihen Augenflecken haben, anstatt 6-11, und dass die Zunge rosa ist und nicht blau oder purpurfarben [2; 3; 5].

Verbreitung

West- und Zentralafrika: Die Kenntnisse über die Verbreitung sind lückenhaft. Belegt aus Nord-Angola, Äquatorialguinea, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo Dem., Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Zentralafrika [2; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Gefleckte Nilwaran kommt hauptsächlich im Tiefland-Regenwald und in Mangrovenwäldern und stets in Wassernähe vor. Er frisst Wirbellose, wie z.B. Krabben, und was er an Wirbeltieren überwältigen kann, einschließlich junge Stumpfkrokodile (Osteolaemus tetraspis) [5].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2019 wird V. ornatus in V. niloticus integriert und gilt somit seit 2021 im Rahmen der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet [6].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

In der CITES-Handelsstatistik wird Varanus ornatus erst seit 2006 als eigene Art ausgewiesen. Allfällige frühere Exporte wären daher unter Varanus niloticus subsumiert. Von 2006-2015 meldeten Kamerun den Export von 6287, Togo von 16 lebenden Tieren [1].

Haltung

Im Zoo sollte den Tieren eine Anlage mit möglichst großem Land- und Wasserteil geboten werden. Als Bodengrund eignen sich leicht feuchte Substrate, wie z.B. ein Torf-Sand-Gemisch. Die Raumtemperatur sollte tagsüber 25-30ºC mit lokaler Strahlungswärme bis 35ºC, nachts etwa 20ºC betragen. Haltung einzeln oder paarweise [2; 3].

Der Gefleckte Nilwaran gehört eventuell zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt in Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Siehe unter Nilwaran.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Gefleckte Nilwaran wurde 1803 vom französischen Zoologen François Marie DAUDIN im Rahmen seines Werks "Histoire Naturelle, Générale et Particulière des Reptiles" als "Tupinambis ornatus" beschrieben [9]. Er wurde später und bis in die 1990er-Jahre als Unterart von Varanus niloticus angesehen [z. B. 4] und figuriert deshalb z.B. in älteren CITES-Handelsstatistiken unter jener Art [1]. 1997 erhob ihn ein deutsches Herpetologenteam in den Artstatus. Aufgrund von 2015 veröffentlichten molekulargenetischer Untersuchungen wird er aber neuerdings als Synonym von niloticus angesehen, wobei es sich bei niloticus um einen Artkomplex mit unklarer Taxonomie handeln soll, so z.B. in der Roten Liste der IUCN [6].

Literatur und Internetquellen

  1. CITES TRADE DATA BASE
  2. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  3. EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
  4. ROTTER, J. (1963)
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. WILMS, T., WAGNER, P., LUISELLI, L. et al. (2021). Varanus niloticus. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T198539A2531945. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-2.RLTS.T198539A2531945.en . Accessed on 12 March 2022.

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Gelesen 27514 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 28 September 2023 15:12