Geckos

Malaiischer Bogenfingergecko

Malayischer Bogenfingergecko (Cyrtodactylus pulchellus) im Kölner Zoo Malayischer Bogenfingergecko (Cyrtodactylus pulchellus) im Kölner Zoo
Thomas Ziegler, Kölner Zoo

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Haftfingergeckos (Gekkonidae)
Unterfamilie: Gekkoninae

D EN 650

Malayischer Bogenfingergecko

Cyrtodactylus pulchellus • The Malayan Forest Gecko • Le gecko forestier malais

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Malayischer Bogenfingergecko (Cyrtodactylus pulchellus) im Nebelwald von Bukit Larut , Malaysia. Bild: Dracoflyer, veröffentlicht unter GNU Free Documentation License,

 

 

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Vorkommen von Cyrtodactylus pulchellus sensu stricto (dunkelblau) und anderer Arten des Cyrtodactylus pulchellus-Komplexes

 

 

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Malayischer Bogenfingergecko (Cyrtodactylus pulchellus) in Penang, Malaysia © Albert Kang. Übernommen aus iNaturalist unter der Creative Commons BY-NC-Lizenz

 

 

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Malayischer Bogenfingergecko (Cyrtodactylus pulchellus) in Penang, Malaysia © Albert Kang. Übernommen aus iNaturalist unter der Creative Commons BY-NC-Lizenz

 

 

 

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Wie sein wissenschaftlicher Name "pulchellus" sagt, ist der Malayische Bogenfingergecko, eine der größten Arten seiner Gattung, hübsch gefärbt und daher für Terrarianer attraktiv. Im Zoo wird er aber nur sehr selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der deutsche Name "Bogenfingergeckos" für die Arten der Gattung Cyrtodactylus deutet auf ihre zu Bögen geformten, mit Krallen versehenen Finger und Zehen hin. Männchen des Malayischen Bogenfingergeckos erreichen eine Gesamtlänge von 26 cm, wovon 11.5 cm auf Kopf und Rumpf entfallen. Geschlechtsreife Männchen weisen Hemipenes-Taschen, 8 Präanalporen und an jeder Schenkelinnenseite 14-18 Femoralporen auf [2; 4].

Verbreitung

Südostasien: Ehemals angegeben mit Nordostindien bis Malaysia und Singapur. C. pulchellus im engeren Sinn kommt nur auf der Insel Penang, westlich der malaiischen Halbinsel vor [1; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Bogenfingergeckos sind überwiegend nachtaktive Bewohner der tropischen Regenwälder bis etwa 1300 m Höhe, die sich vorzugsweise am Boden oder im unteren Stammbereich großer Bäume aufhalten, aber auch an im Wald gelegenen Häusern und an Felsen zu finden sind. Die Weibchen legen mehrmals im Jahr zwei hartschalige Eier, die sie im Boden vergraben. Bei 24 °C schlüpfen die Jungen nach etwa 140 Tagen [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 ist die Art in Anbetracht ihres kleinen effektives Vorkommens auf nur 150 km² und ihres abnehmenden Bestands seit 2018 in der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet (ENDANGERED) aufgeführt [8].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Tiere werden für die Zwecke des Heimtierhandels gesammelt [8]. In den USA werden sie für 50-200 USD angeboten [Online-Inserate 2023].

Haltung

Es wird empfohlen, die Tiere paarweise in einem bepflanzten Urwaldterrarium zu halten. Rückwand und Seiten sollten mit einem Zement/Blumenerde-Gemisch (1:3) oder mit groben Kork verkleidet sein. Ast-, Rinden- oder Korkstücke dienen als Tagesverstecke. Eine große Wasserschale oder ein Wasserteil, gegebenenfalls mit Rieselwand (Baumfarn) sollte vorhanden sein. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 75-95% betragen. Leuchtstoffröhren reichen als Beleuchtung, da die Geckos tagsüber versteckt leben. Die Temperaturen sollten tags zwischen 24-29 (26-28)°C liegen und nachts auf Zimmertemperatur abgesenkt werden. Eine leichte Absenkung der Temperaturen im Winter ist wird empfohlen [3; 4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2023) in keinem europäischen Zoo gezeigt. Frühere Haltung in Köln. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 6x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Achtfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art ist 1827 von John Edward GRAY, einem Mitglied der Londoner zoologischen Gesellschaft, unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben worden [5]. 2012 wurden aufgrund farblicher, morphologischer und molekulargenetischer Merkmale sechs neue Arten von Cyrtodactylus pulchellus abgespaltet: Cyrtodactylus astrum sp. nov., C. langkawiensis sp. nov., C. bintangrendah sp. nov., C. bintangtinggi sp. nov., C. trilatofasciatus sp. nov. und C. stralotitiwangsaensis sp. nov.. Zum Cyrtodactylus pulchellus-Komplex gehören ferner C. macrotuberculatus und C. lekaguli sp. nov. [1].

Literatur und Internetquellen

  1. GRISMER, L. L. et al. (2012)
  2. HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2003)
  3. LUCKY REPTILE
  4. TERRARIENGEMEINSCHAFT BERLIN E.V.
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. UNEP-WCMC (2009)
  7. QUAH, E. & GRISMER, L. (2018). Cyrtodactylus pulchellus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T101949746A101949754. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T101949746A101949754.en. Accessed on 20 August 2023.

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Gelesen 16554 mal Letzte Änderung am Sonntag, 20 August 2023 13:18
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx