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KUNKIS, N. (1996)

Untersuchung zum Einfluss des Publikums auf das Verhalten dressierter Delphine.

STaatsexamensarbeit

117 Seiten.

Fachbereich Biologie, Universität Dortmund
Leitung: Prof. Dr. Bernhard Verbeek
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

Im letzten und abschließenden Teil meiner Auswertung bzw. Untersuchung im Duisburger Delphinarium möchte ich, bezogen auf meine Haupthypothese, die besagt, dass kein Einfluss durch das Publikum auf das Verhalten dressierter Delphine vorhanden ist, die Ergebnisse der Teilhypothese zusammenfassen.
Zur besseren Übersicht habe ich jene Ergebnisse in einer Tabelle aufgeführt, in der ein Einfluss des Publikums auf das Delphinverhalten mit ‚positiv‘ und ein nicht vorhandener mit ‚negativ‘ gekennzeichnet wird (s. Tabelle 7). Betrachtet man nun in dieser Übersicht die festen und geplanten Bestandteile der Vorführung (Ballschießen/Sprünge/Bootsfahr/Hochbälle I/Körperbeherrschung), erkennt man deutlich, dass keine durch die Einflussfaktoren des Publikums ausgelösten Verhaltensveränderungen bei den Delphinen vorlagen. Es könnte daraus geschlussfolgert werden, dass die Delphine schlicht die Vorführungselemente durchführen, um anschließend Futter in der Form von Fisch zu erhalten.
Gleichermaßen negativ fiel auch das Ergebnis für den Bereich ‚Aufforderungen/Verweigerungen‘ aus. Diese Untersuchung bezog sich allerdings auf kein spezielles Element, sondern auf die Mitarbeit der Delphine während der gesamten Vorstellung. Wie bereits in der Auswertung beschrieben, liegt die Erklärung dessen wahrscheinlich in der Tatsache der verschiedenen Charaktere und wechselnden Tagesformen der drei Tümmler begründet.
Führt man sich schließlich die ‚Sonderaktionen‘ sowie das ‚Bälle-Hinausstupsen‘ der Delphine vor den Vorführungen vor Augen, handelt es sich um buchstäblich spontanes, nicht zum planmäßigen Vorführungsablauf zugehöriges Verhalten der Tiere. In beiden Fällen, ‚Sonderaktionen‘ und ‚Bälle-Hinausstupsen‘, scheint die Anzahl des Publikums mit der jeweiligen Lautstärke einen Einfluss auf das Verhalten der Tiere auszuüben.
Ausschließlich die Momente der Durchführung der Sonderaktionen sind im Hinblick auf das negative Ergebnis nicht durch da Publikum (vorausgehender Applaus) hervorgerufen. Abschließend kann man also nach dieser, über einen relativ kurzen Zeitraum stattgefundenen Untersuchung sagen, dass sich die Delphine während der planmäßigen Vorführungselemente nicht durch die Zuschauer beeinflussen lassen. Das Publikum übt jedoch eine Wirkung auf die Delphine in der Hinsicht aus, dass spontane, der geplanten Vorführung abgesonderte Verhaltensweisen, ausgeführt werden.

 

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Fachbereich Biologie, Prof. Dr. Bernhard Verbeek

Universität Dortmund

Zoo Duisburg

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