Südliches Afrika

Dickicht

Dickicht mit Euphorbien im Weenen-Naturschutzgebiet, Südafrika Dickicht mit Euphorbien im Weenen-Naturschutzgebiet, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

(4.5) Allgemeines
(4.5.1) Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht

(4.5.2) Albany-Buschland und -Dickicht

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  southafrica thicket map
(1) Weenen-NR, (2) Hluhluwe-iMfolozi-Park, (3) Addo-Elefanten-NP, (4) Great Fish River-NR. (a) Queen-Elizabeth-NP, (b) Oribi-Gorge-NR, (c) Thomas-Baines-NR , (d) Waters-Meting-NR

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 Allgemeines

Die auf Englisch "Thicket" genannte, natürlicherweise fragmentierte Ökoregion liegt zwischen den Drakensbergen und dem Küstenwald. Sie reicht vom Ostkap bis in den Süden Mpumalangas und Mosambiks und bildet ein Mosaik mit Savanne und anderen Vegetationstypen.

Das als Brennpunkt der Biodiversität definierte Gebiet umfasst 274'138 km². Davon sind rund 24 % noch intakt und etwa 8 % stehen unter Schutz. Die Biodiversität ist sehr hoch. Es sind 8'100 Gefäßpflanzen, 1'016 terrestrische Wirbeltierarten und 73 Fischarten bekannt. 1'900 Pflanzenarten, 45 terrestrische Wirbeltierarten und 20 Fischarten sind endemisch. Dickicht kommt auch außerhalb der definierten Ökoregion in Fynbos, Sukkulenter und Nama-Karoo, sowie Savanne und Trockenwald vor.

Literatur und Internetquellen

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Ausdehnung des Maputaland-Pondoland-Albany Hotspots. Aus: ECOSYSTEM PROFILE - MAPUTALAND-PONDOLAND-ALBANY BIODIVERSITY HOTSPOT

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Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht

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Dichter Busch in der tief ausgeschnittenen Oribi-Schlucht des Umzilkulwana-Flusses © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mabuye (Trachylepis varia) am Rand der Oribi-Schlucht des Umzilkulwana-Flusses © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht findet sich im Süden hauptsächlich in tiefen Flusstälern, im Norden ist es in tieferen Lagen weiter verbreitet. Vom Indischen Ozean wird es durch einen schmalen Streifen Küstenwald getrennt. Im Inland schließen das Grasland der Drakensberge, Savannen und Trockenwälder an. Die meisten Bäume und Sträucher sind immergrüne Hartlaubgewächse, ferner kommen Sagopalmfarne (Cycas), Kniphofien, Strelitzien und Sukkulenten, namentlich Aloen und Euphorbien, vor. Nur wenige Arten sind endemisch.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Weenen-Naturschutzgebiet

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Kudu (Tragelaphus strepsiceros) im Weenen-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kapgiraffen (Giraffa cemelopardalis giraffa) im Weenen-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Süßdornakazie (Acacia karroo) im Weenen-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Prächtige Akazie (Vachellia robusta) im Weenen-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Sekretär im Weenen-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1974. Vollständig eingezäunte Fläche von 4'908 ha. Das Schutzgebiet ist Teil des 60'000 ha umfassenden Thukela-Biosphären-Reservats. Es liegt auf 898-1306 m Höhe.

Jahresniederschlag (Weenen Dorp) ca. 660 mm.
Temperatur: Monatsmittel min. 3.5°C (Juni), max.; 28,5°C (Januar).

Vegetation: Dickicht mit Afrikanischem Ölbaum (Olea europaea subsp. africana), Rotem Elfenbeinholz (Berchemia zeyheri), Bergkohlbaum (Cussonia paniculata), Kandelaber-Euphorbie (Euphorbia candelabrum) und der seltenen Grasaloe (Aloe spectabilis) namentlich im Tal des Bushman's River, ansonsten Akaziensavannen und Grasland. Zu den häufigen Baumarten gehören Acacia karoo, A. nilotica, A. robusta, A. sieberiana, A. tortilis, Witgat (Boscia albitrunca), Ficus-Arten, Flaschenbürstenstrauch (Greyia sutherlandii).

Tierwelt: Seit Beginn vorhanden oder spontan eingewandert sind Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Tüpfelhyäne, Braune Hyäne, Erdwolf, Serval, Leopard, Erdferkel, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Buschbock, Bergriedbock, Steinböckchen und Klippspringer. Wiederangesiedelt wurden Breit- und Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Großer Kudu, Pferdeantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Bergriedbock , Großriedbock (Redunca arundinum), Südafrikanischer Strauß.

Die Avifauna umfasst über 250 Arten. Während des Sommers sind z. B. 8 Kuckucksarten anzutreffen: Schwarz-, Afrikanischer, Einsiedlerkuckuck (Cuculus clamosus, C. gularis, C. solitarius), Häher-, Jakobiner-, Kapkuckuck (Clamator glandarius, C. jacobinus C. levaillantii), Gold- und Klaaskuckuck (Chrysococcyx caprius, C. klaas). Ferner sind besonders beachtenswert Namaspecht (Thripias namaquus), Weißkehlrötel (Cossypha humeralis), Meisensänger (Parisoma subcaeruleum), Angolagirlitz (Serinus albogularis) und Rotkopfamadine (Amadina erythrocephala). An großen Vögeln gibt es Schwarzstörche, die vermutlich auf Felsen in de Schlucht des Bushmans River brüten, Sekretäre und Paradieskraniche.

Literatur und Internetquellen

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Hluhluwe-iMfolozi-Park

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Breitmaulnashörner (Ceratotherium s. simum) in Mfolosi, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mosaik von Busch und Grasland in Hluhluwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Steppenzebra (Equus q. antiquorum) in Trockenwald im Corridor © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Eingeführte subadulte Elefanten (Loxodonta africana) vor dichtem Busch in Hluhluwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Warzenschwein (Phacochoerus africanus) in Mfolosi © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) auf Zebra © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Baum-Aloe (Aloe arborescens) beim Hilltops Camp, Hluhluwe-iMfolozi-Park, Kewazulu-Natal© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) im iMfolozi-Teil des Hluhluwe-iMfolozi-Parks, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kämpfende junge Nyalaböcke (Tragelaphus angasi) im Hluhluwe-Teil des Hluhluwe-iMfolozi-Parks, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Schutzgebiete von Hluhluwe und Umfolozi (offizielle Schreibweise heute: iMfolozi) wurden am 27. April 1897 (nach anderen Quellen am 30. April 1895) offiziell gegründet. Sie haben eine Fläche von 23'067 bzw. 47'753 ha. 1989 wurden sie durch einen Korridor verbunden, wodurch der 96'453 ha große, vollständig eingezäunte  Hluluwe-iMfolozi-Park entstand. Das Terrain ist hügelig, Höhenlagen von 90-586 m.ü.M.

Der Jahresniederschlag beträgt etwa 600 mm im Süden von Umfolozi bis 1250 mm beim Hilltop Camp im Norden von Hluhluwe. Die höchsten Niederschläge fallen von Februar bis April. Die mittlerer Tiefsttemperatur wird im Juli mit 12°C erreicht, die mittlere Höchsttemperatur im Dezember mit 30.5°C. In Umfolozi können die Tagestemperaturen bis auf 38°C steigen.

Vegetation: Die Vegetation des Parks ist äußerst vielfältig, wobei relativ wenig endemische Arten vorkommen. Sie umfasst Dickicht und Busch mit Kalahari-Weihnachtsbaum (Dichrostachys cinerea) and Akazien, lockere Savanne mit Schirmakazien (A. tortilis), Trockenwälder mit Marulabäumen (Sclerocarya birrea) und Süßdornakazien (A. nigrescens), Grasland (Northern Zululand Sourveld) und Galeriewald mit Sykomoren (Ficus sycomorus) und Afrikanischem Ebenholz (Diospyros mespiliformis) (SCOTT-SHAW & ESCOTT, 2011, unpubl.). Der Name Hluhluwe leitet sind von einer dornigen Liane (Dalbergia armata) ab, die auf isiZulu "umHluhluwe" genannt wird. 20 invasive Pflanzenarten gefährden die einheimische Vegetation. Am problematischsten sind Siamkraut (Chromolaena odorata) und Zedrachbaum (Melia azedarach ) (MACDONALD, 1983).

Tierwelt: Die Parks wurden ursprünglich eingerichtet, um das Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu bewahren, was ein voller Erfolg war. Nebst dem Breitmaul- mit 1'500 ist auch das Spitzmaulnashorn mit 360 Individuen gut vertreten, ferner leben hier u.a. Grüne MeerkatzeWeisskehlmeerkatze, Bärenpavian, Schabrackenschakal, Serval, LeopardTüpfel- und Braune Hyäne, Zuluzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Buschschwein (Potamochoerus larvatus),  Kaffernbüffel, Elenantilope, Großer Kudu, Tiefland-Nyala, Buschbock, Rotducker, Kronenducker, Streifengnu, Wasserbock , Bergriedbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala (23'000 Stück!), Steinböckchen und Klippspringer. Wiederangesiedelt wurden Afrikanischer Wildhund, Löwe, Gepard, Kapgiraffe, Rotschnabel-Madenhacker und zwischen 1985 und 1991 etwa 160 Elefanten. Die Wiederansiedlung der Elefanten hatte zum Ziel, der Verwaldung es Parks entgegen zu wirken.

Der Park ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA046) mit über 425 Arten, darunter Kahlkopfrapp, Kapgeier (Gyps coprotheres), Weißrückengeier, Wollkopfgeier,Ohrengeier, Palmgeier, Raubadler, Kampfadler, Gaukler, Graubrustschlangenadler (Circaetus fasciolatus), Sekretär, Wachtelkönig (Wintergast), Kaptriel, Braunkopfpapagei (Poicephalus cryptoxanthus), etwa 30 Südliche Hornraben, Trompeterhornvogel und drei Tockus-Arten, drei Arten Frankoline, Kräuselhauben- und Helmperlhuhn, drei Arten Turakos, acht Arten Kuckucke und zehn Arten Eulen.

Die Herpetofauna schliesst ua mit ein: Nilkrokodil , Glattrand-Gelenkschildkröte , Pantherschildkröte, Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), Felsagame (Agama atra), Lappenchamäleon (Chamaeleo dilepis), Riesenskink (Acontias plumbeus), Delalande-Sandveldeidechse (Nucras lalandii), Afrikanische Strauchnatter (Philothamnus semivariegatus), Östliche Tigerschlange (Telescopus semiannulatus), Kap-Vogelnatter (Thelotornis capensis), Afrikanische Eierschlange, Puffotter , Rauten-Krötenviper (Causus rhombeatus).

Literatur und Internetquellen

 

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Weitere Parks mit Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Vegetation mit Aloe ferox im Queen-Elizabeth-Nationalpark, Pietermaritzburh, Kwazulu-Natal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kwazulu-Natal: Mhlopeni-Naturschutzgebiet, Oribi-Gorge-Naturschutzgebiet, Queen-Elizabthe-Nationalpark, Ubizane-Wildschutzgebiet

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Albany-Buschland und -Dickicht

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Dichtes Buschland am Kowie-Fluss, Waters Meeting-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Dickicht-Vegetation im Waters Meeting-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Albany-Dickicht mit Aloe ferox im Thomas Baines Naturschutzgebiet bei Grahamstown © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

In dem nach dem Albany District, dem früheren Grenzbezirk zwischen dem von europäischen Farmern besiedelten Ostkap und der Ciskei, dem traditionellen Siedlungsgebiet der Xhosa, benannten Albany-Buschland hat es vermehrt Sukkulenten. Der Jahresniederschlag liegt überwiegend unter 800 mm, im Süden zum Teil unter 450 mm. Grahamstown (seit 2019 Makhanda) weist einen Jahresniederschlag von 683 mm und eine durchschnittliche Jahrestemperatur Avon 16.8°C auf.

Zentrale Vorkommen des von manche Autoren als Teil des Kap-Florenreichs betrachteten Albany-Buschlands, von dem es mindestens fünf verschiedene Typen gibt, sind die Flusstäler des Fish, Sundays und Gamtoos. Es besteht hauptsächlich aus 2-2.5 m hohen dornigen Gehölzen und Sukkulenten.

Die dominierenden Gehölz- und Sukkulentenarten gehören je nach Dickichttyp zu den Gattungen Allophylus, Aloe, Bosciaoleoides, Canthium, Cussonia, Diospyros, Euclea, Euphorbia, Pappea, Portulacaria , Ptaeroxylon , Rhus, Schotia oder Tecomaria.

Literatur und Internetquellen

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Addo-Elefanten-Nationalpark

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Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Spekboomveld des Addo-ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Das Kerngebiet des Addo ENP ist von landwirtschaftlich intensiv genutztem Land umgeben © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der elefantensichere Anderson-Zaun © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der sukkulente Speckbaum (Portulacaria afra) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Spekboomveld im Addo ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Spekboomveld des Addo-ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schabrackenschakal (Canis mesomelas) im Addo ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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"Rooj hartebeeste", Südafrikanische Kuhantilopen (Alcelaphus buselaphus) im Addo ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pantherschildkröte (Geochelone pardalis) im Addo ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Flugunfähiger Riesenmistkäfer (Circellium bacchus ) mit Elefantenmistkugel im Addo ENP © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Blick vom Zuurberg über die Addo-Region © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gegründet am 03.07.1931  auf eine Fläche von erwa 4'000 ha. Sukzessive Vergrößerung, bis 1991 auf 11'718 ha, bis 1996 Integration des Zuurberg Nationalparks und Expansion auf 54'000 ha, wovon 12'126 ha für die Elefanten zur Verfügung standen. Danach Integration und weitere Expansion auf heute 170'000 ha. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich nur auf das Kerngebiet, da in de Zuurberg-, Darlington-Damm und Alexandria Forest-Sektion völlig andere Vegetationstypen vorherrschen:
Höhe: 76-341 m. ü. 16 M.
Mittlere Monatstemperatur 16°C im Januar, 5°C im Juli. Mittlere Höchsttemperatur 29°C im Januar, 21°C im Juli, Tageshöchsttemperatur im Januar bis 42°C.
Mittlerer Jahresniederschlag 479 mm. Die Niederschläge fallen ganzjährig an mit Spitzen von März-Mai und im August.

Nicht-nachhaltige Bejagung für im 19. Jahrhundert zu einer Beinahe-Ausrottung des Elefanten in Südafrika. In der östlichen Kapprovinz überlebte, nebst einigen Tieren im Knysna-Wald, eine einzige Herde, bei der die Bullen nur bescheidene, die Kühe meist gar keine Stosszähne trugen. Diese Herde hatte sich in die mit dichtem Speckbaumdickicht bestandenen Hügel um die Ortschaft Addo zurückgezogen, die wegen Wassermangels landwirtschaftlich nicht genutzt werden konnte.

Die Hügel waren aber rundum von Ackerbaubetrieben und Obstplantagen umgeben, und die Elefanten gerieten wegen der Landschäden, die sie verursachten, immer wieder in Konflikt mit den Farmern. 1919 wurde beschlossen, die Elefanten auszurotten. In den folgenden Jahren wurden 120 Tiere abgeschossen, bis sich das öffentliche Gewissen regte. 1931 wurde ein Gebiet als Addo Elephant National Park ausgeschieden und die restlichen Elefanten hineingetrieben. Es waren noch elf Stück. Unter dem Schutz des Parks vermehrte sich die Herde, anfänglich allerdings sehr langsam. 1954 umfasste sie erst 18 Tiere. Konflikte mit den Farmern waren nach wie vor an der Tagesordnung. Man versuchte sie zu umgehen durch Ablenkfütterungen mit Orangen.

1954 wurde ein elefantensicherer Zaun um einen zuerst 22, später etwa 50 km2 grossen Teil des Parks gelegt, womit das Problem vorerst geregelt war. Das Resultat war zwar etwas, was sich von einer Zoohaltung fast nur noch durch die Dimension unterschied, aber immerhin hatten die Elefanten die Möglichkeit, sich ungestört zu vermehren, was sie auch fleissig taten: nach zehn Jahren betrug der Bestand 43 Tiere, nach 20 Jahren waren es 75 und 1984 bereits 118. 1991 gelang es, den Addo Elephant National Park auf 117 km2 zu erweitern. Damit konnte Platz für maximal 220 Elefanten geschaffen werden. 1994 wurde aber bereits die 200er Marke erreicht, was weitere Vergrößerungen des Elefantenarereal erforderlich machte. Für 2014 wird der Bestand mit 620 angegeben. Heute werden die Elefantekühe zum Teil unter Hormone gesetzt, um das Populationswachstum zu bremsen. Zur Erhöhung der genetischen Bandbreite wurden Elefantenbullen aus dem Kruger-Nationalpark einegführt.

Vegetation und Charakterpflanzen: Mehr als 90 % der Fläche wird vom Spekboomveld eingenommen, einem der fünf Subtypen des Albany-Dickichts. Charakterpflanze ist der sukkulente Speckbaum (Spekboom, Portulacaria afra). Dieser bildet die hauptsächliche Nahrungsgrundlage der Elefanten, der Büffel und verschiedener Antilopen. Außerhalb des Parks ist er sehr selten geworden. Ferner kommen u.a. Karoo-Burenbohne (Schotia afra, ein Johannisbrotgewächs), zwei Sumachbaum-Arten (Rhus longispina  und tomentosa ), Amathungulu-Busch oder Num-num (Carissa macrocarpa ), Nadelbusch (Azima tetracantha ) und Ghwarrie-Busch (Euclea undulata ), Uitenhage-Aloe (Aloe africana ) und mehrere Euphorbienarten vor.

Tierwelt: Als größere Säuger hatten im Gebiet des ursprünglichen Parks Grüne Meerkatze, Schabrackenschakal, Karakal, Erdferkel, Elefant, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Kaffernbüffel, Großer Kudu, Buschbock, KronenduckerKap-Greisbock und Weißschwanz-Stachelschwein überlebt. Löwe, Tüpfelhyäne, Elenantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Großriedbock (Redunca arundinum) und Bergriedbock wurden (wieder-)angesiedelt. Die in den 1960er Jahren angesiedelten Ostafrikanischen Spitzmaulnashörner (D. b. michaeli) wurden nach 1990 durch Tiere der südlichen Unterart (D. b. bicornis) aus Namibia ersetzt.

Heute zählt der Park im "Main Camp and Game Area" 47 Säugetierarten ohne Fledermäuse 253 Vogel-, 54 Reptilien- und 19 Amphibienarten. In allen Sektionen des Parks wurdenj 417 Vogelarten Besonders bemerkenswert ist der flugunfähige Riesenpillendreher, der nach der Ausrottung von Elefant und Nashorn außerhalb des Parks fast überall ausstarb.

Literatur und Internetquellen

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Great Fish River-Naturschutzgebiet

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Valley Bushveld mit Aloe ferox in der Andries Vosloo-Sektion des Great Fish River-Naturschutzgebiets © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Fish River Valley Bushveld in der Andries Vosloo-Sektion des Great Fish River-Naturschutzgebiets © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kapgiraffe (Giraffa c. giraffa) im Great Fish River-Naturschutzgebiet. Foto: Eastern Cape Parks

 

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Elenantilopen (Taurotragus orys) und Steppenzebras (Equus q. antiquorium) im Great Fish River-Naturschutzgebiet. Foto: Eastern Cape Parks

Das Great Fish River-Naturschutzgebiet entstand durch den Zusammenschluss der früheren Andries Vosloo- und Sam Knott- Schutzgebiete der alten Kapprovinz und des Double Drift-Wildschutzgebiet des ehemaligen Homelands Ciskei. Es umfasst rund 45'000 ha. Benachbart befindet sich das private Kwandwe-Naturschutzgebiet mit 22'000 ha.

Die höchsten Hügel sind etwas über 500 m hoch.
Jahresniederschlag: Unter 500 mm.

Vegetation und Charakterpflanzen: Klassifiziert als Fish River Valley Bushveld und charakterisiert durch etwa 2 m hohe dornige Gehölze, Euphorbien und Aloen. Die Wiederansiedling des Spitzmaulnashorns und anderer Herbivoren sowie die Zunahme der Pavianbestände haben zu einem deutlichen Rückgang von Euphorbien-Arten (Euphorbia bothae, E. tetragona and E. triangularis) geführt (LENT et al., 2009; LUSKEL et al. (2009).

Tierwelt: Ursprünglich eingerichtet zum Schutz des Großen Kudus. Zusätzlich zu den noch autochthon vorkommenden Tierarten, wie Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Tüpfelhyäne, Karakal, Leopard, Buschbock, Kronenducker, Steinböckchen und Springbock wurden zahlreiche weitere wiederangesiedelt, so Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Streifengnu, Blessbock und Impala.

Der Park ist nicht auf der Liste der ornithologisch wichtigen Gebiete, es kommen aber mindestens 245 Vogelarten vor, im benachbarten Kwandwe-Reserbat wurden deren 302 nachgewiesen.

Pantherschildkröten sind häufig anzutreffen, Afrikanische Felsenpythons wurden (Python sebae) wurden wiederangesiedelt.

Literatur und Internetquellen

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Weitere Parks mit Albany-Buschland und -Dickicht
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Valley Bushveld im Thomas-Baines-Naturschutzgebiet, Ostkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ost-Kap: Blaauwkrantz-NaturschutzgebietKariega-Wildpark, Karringmelkspruit-Naturschutzgebiet, King-Williams-Town-Naturschutzgebiet, Kowie-Naturschutzgebiet, Mpofu-NaturschutzgebietMpongo-Park, Thomas-Baines-Naturschutzgebiet, Waters-Meeting-Naturschutzgebiet

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx