Fliegenschnäpper bis Drongos

Goldscheitelwürger

Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) im Zoo Heidelberg Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) im Zoo Heidelberg
Thomas Bersch, Heidelberg

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Buschwürger (Malaconotidae)

D LC 650

Goldscheitelwürger

Laniarius barbarus • The Yellow-crowned Gonolek • Le gonolek de Barbarie

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Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung des Goldscheitelwürgers (Laniarius barbarus)

 

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Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) wildlebend in einem Mangrovensumpf bei Makasutu, Gambia © Steve Garvie. Übernommen aus Flickr unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic-Lizenz

 

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Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) im Welt-Vogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

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Briefmarken mit Goldscheitelwürger (Laniarius barbarus) als Motiv. Links Sierra Leone, rechts Mali

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Goldscheitelwürger ist der einzige Vertreter der afrikanischen Vogelfamilie der Buschwürger, der bei uns in Zoos zu sehen ist. Der höchst attraktive Vogel wird allerdings nur in sehr wenigen Zoos gehalten, die sich zur Zeit 2020) alle in Deutschland befinden.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Goldscheitelwürger erreicht eine Gesamtlänge von etwa 23 cm und ein Gewicht von 44-52.5 g. Er hat einen relativ langen Schwanz und kurze Flügel. Der kräftige Schnabel und die Läufe und Füße sind schwarz. Geschlechtsunterschiede in der Gefiederfärbung sind geringfügig. Oberseite und Gesicht sind schwarz. Der Scheitel ist je nach Unterart golden oder orangefarben. Kehle, Brust und Bauch sind rot, die Unterschwanzdecken, der Bürzel und die Schenkel sind gelbbraun [2].

Verbreitung

Zentral- und Westafrika: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo, Tschad [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Goldscheitelwürger besiedelt Feucht- und Trockensavannen, Akazien- und Galeriewälder mit dichtem Unterwuchs, Gestrüpp und Feuchtgebiete. Er ernährt sich von Käfern, Heuschrecken und anderen Insekten, gelegentlich frisst er auch Nestlinge von anderen Vogelarten und Kleinvögel. Goldscheitelwürger fliegen eher ungern und meist nur über kurze Strecken. Sie jagen paarweise am Boden oder im Geäst. Die Paare sind territorial und über Jahre sehr standorttreu. Während der Balz rufen sie im Duett. Das Nest ist napfförmig, die Gelege bestehen in der Regel aus zwei Eiern [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Der Goldscheitelwürger wird nicht als gefährdet betrachtet, da er relativ häufig ist und ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Goldscheitelwürger werden mit Weichfutter und gepressten Körnern für Drosseln, gefrorenen und lebenden Insekten sowie Fruchtstückchen, denen zum Erhalt der Gefiederfarbe Tagetespulver beigemischt wird, gefüttert. Während der Aufzucht sind viele Insekten wie Fliegenmaden, Wachsmottenlarven, kleine Grillen, junge Mehlwürmer und Zophobas zu berabreichen [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur sehr selten in europäischen Zoos gezeigt. Für 2023 gibt die Zootierliste 6 Einrichtungen an, davon 4 in Deutschland.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Buschwürger.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Goldscheitelwürger wurde 1766 von Carl von LINNÉ  als "Lanius barbarus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Laniarius wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT eingeführt. Es werden zwei Unterarten anrkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Laniarius barbarus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22707575A94130248. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22707575A94130248.en. Downloaded on 17 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GIELEN, J. (2021)

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Gelesen 16457 mal Letzte Änderung am Dienstag, 30 Mai 2023 06:56
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx