Kranichvögel

Weissbrustralle

Brasilianische Zwergralle oder Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) im Zoo Zürich Brasilianische Zwergralle oder Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) im Zoo Zürich
Edi Day, Zoo Zürich

Ordnung: Kranichvögel (GRUIFORMES)
Unterordnung: Kranichverwandte (GRUES)

Familie: Rallen (Rallidae)

D LC 650

Brasilianische Zwergralle, Weißbrustralle

Laterallus leucopyrrhus • The Red-and-white Crake • Le râle blanc et roux

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Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) im Zoo Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung der Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus)

 

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Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) im Zoo Karlsruhe

 

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Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) im Welt-Vogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

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Weißbrustralle (Laterallus leucopyrrhus) © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

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Die in ihrer Heimat nicht gefährdeten Weißbrustrallen lassen sich gut in die Lebensgemeinschaften von Tropenhallen integrieren. Sie werden aber in europäischen Zoos nur selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Brasilianische Zwergralle erreicht eine Gesamtlänge von 14-16 cm und ein Gewicht von etwa 45 g. Sie ist charakterisiert durch eine rein weiße Kehle und Brust, die scharf vom übrigen, rotbraunen Gefieder abgegrenzt sind. An den Flanken hat sie ferner eine schwarz-weiße Streifenzeichnung [2; 3].

Verbreitung

Subtropisches Südamerika: Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Brasilianische Zwergralle bewohnt offene, grasbestandene Feuchtgebiete im Tiefland des südamerikanischen Subtropengürtels. Sie baut ein kugelförmiges Nest aus Gras mit einem seitlichen Eingang. Das Gelege besteht aus 2-3 Eiern, die während 23-24 Tagen von beiden Eltern bebrütet werden. Die Küken haben ein schwarzes Daunenkleid. Sie wiegen beim Schlupf etwa 7-8 Gramm und verlassen das Nest unverzüglich. Sie können bereits selbständig fressen, werden aber in der Regel von den Eltern und eventuell älteren Geschwistern gefüttert. [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Es ist zwar wenig über die Populationsgröße bekannt, aber man nimmt nicht an, dass die Bestände nennenswert zurückgehen. Auch hat die Weißbrustralle ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Sie wurde deshalb nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Weißbrustrallen werden laut IUCN für den internationalen Tierhandel gefangen [1].

Haltung

Eine Gemeinschaftshaltung von Weißbrustrallen mit Vögeln ähnlicher Größe ist in der Regel problemlos möglich. Oft werden sie freilaufend in Tropenhallen gehalten [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde bereits um 1890 im Zoo Berlin gehalten, alle weiteren Haltungsnachweise datieren ab den 1950er-Jahren. Heute wird sie nur in sehr wenigen Zoos gezeigt, die sich hauptsächlich im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Rallen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Weißbrustralle wurde 1819 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT als "Rallus leucopyrrhus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Laterallus wurde 1855 von dem britischen Zoologen George Robert GRAY eingeführt. Die Art ist monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Laterallus leucopyrrhus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22692371A93350975. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22692371A93350975.en . Downloaded on 27 September 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

 

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Gelesen 12116 mal Letzte Änderung am Montag, 19 Juni 2023 15:17
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx