Eisvögel, Bienenfresser und Racken

Langschwanz-Erdracke

Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera) im Vogelpark Walsrode Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera) im Vogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung: Rackenartige (CORACII)
Familie: Erdracken (Brachypteraciidae)

D VU 650

Langschwanz-Erdracke

Uratelornis chimaera • The Long-tailed Ground-roller • Le brachyptérolle à longue queue

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Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera) im Weltvogelpark Walsrode © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

 

 

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Approximative Verbreitung der Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera)

 

 

 

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Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera) im Weltvogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Langschwanz-Erdracke (Uratelornis chimaera) im Weltvogelpark Walsrode © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

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Die Langschwanz-Erdracke wäre vor allem für Madagaskar-Themenausstellungen oder zur Illustration von konvergenten Entwicklungen von Interesse. Sie wurde aber stets nur ausnahmsweise gehalten und wird gegenwärtig (2019) in Europa nicht mehr gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Langschwanz-Erdracke erreicht eine Gesamtlänge von 47 cm, wovon etwa 30 cm auf den Schwanz entfallen. Sie ähnelt im Habitus dem amerikanischen Rennkuckuck. Das Gefieder der Oberseite ist hellbraun mit schwärzlichen Streifen und Sprenkeln. Die von einem breiten schwarzbraunen Band eingefasst Kehle ist weiß, die Körperunterseite cremefarben. Die Flügelspitzen sind bläulich [3].

Verbreitung

Südwest-Madagaskar [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Langschwanz-Erdracke lebt auf sandigen Böden in trockenen und halbtrockenen Gebieten mit Dornbusch- und Trockenwald-Vegetation, die durch Didieraceen, Euphorbien und Affenbrotbäume (Adansonia) charakterisiert sind. Sie ernährt sich von Insekten, Würmern und anderen Wirbellosen, die sie vom Boden aufnimmt. Gebrütet wird in selbstgegrabenen Erdbauen während der Regenzeit von Oktober bis Januar. Die Baue bestehen aus einer Röhre von 80-120 cm Länge und 8 cm Durchmesser und einer mit trockener Vegetation ausgekleideten Nestkammer von 20 cm Durchmesser. Die Gelege bestehen aus 2-4 Eiern [2].

Gefährdung und Schutz

Der Lebensraum im ohnehin kleinen Areal der Langschwanz-Erdracke schwindet mit zunehmender Geschwindigkeit. Die Art, die einen Bestand von etwa 5'000-16'000 Brutpaaren hat, gilt daher bereits seit 1988 als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE). Die letzte Überprüfung erfolgte 2020 [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird in Madagaskar zur Fleischgewinnung bejagt [1; 2].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde während etwa 15 Jahren im Welt-Vogelpark Walsrode gehalten, ohne dass es zur Zucht kam. Seit 2017 gibt es in europäischen Zoos keine mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Erdracken.

Taxonomie und Nomenklatur

Uratelornis ist eine von drei Gattungen der Erdracken. Sie ist monotypisch. Die Langschwanz-Erdracke wurde 1895 von dem englischen Bankier und Zoologen Lionel Walter ROTHSCHILD unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2021). Uratelornis chimaera. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T22682969A193044857. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T22682969A193044857.en. Accessed on 21 June 2023.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

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Gelesen 9694 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 21 Juni 2023 14:16
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