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Katzen

Wiederansiedlung der Wildkatze

Wildkatze (Felis silvestris) im Wildpark Langenberg, der Gehegezone des Wildnisparks Zürich Wildkatze (Felis silvestris) im Wildpark Langenberg, der Gehegezone des Wildnisparks Zürich
Peter Dollinger, VdZ

Wiederansiedlung der Wildkatze in Deutschland

Zahlreiche Zoos

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Wildkatze (Felis silvetsris silvestris) im Opel-Zoo, Kronberg © Archiv Opel-Zoo

 

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Junge Wildkatze (Felis s. silvestris) im Opel-Zoo © Archiv Opel-Zoo

 

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Europäische Wildkatze (Felis s. silvestris) im Wildpark Anholter Schweiz, Isselburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Europäische Wildkatze (Felis s. silvestris) im Tierpark Lange Erlen, Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Europäische Wildkatze (Felis s. silvestris) im Wildpark Langenberg des Wildnisparks Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Von 1984 bis 2004 wurden in Europa über 500 Wildkatzen freigelassen, die meisten davon in Deutschland. Alle Tiere stammten aus Zoos oder speziellen Zuchtstationen. Einzelne Tiere wurden nach der Freisetzung mittels Radiotelemetrie überwacht, eine systematische Bestandesüberwachung gab es aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Das Projekt im Spessart wurde als das erfolgreichste beurteilt, jenes im Steigerwald als gescheitert und der Erfolg der Ansiedlung im Bayerischen Wald wurde als  fraglich angesehen [1]. Sechs Jahre später erklärte jedoch der Bund Naturschutz das Auswilderungsprojekt im Bayerischen Wald für geglückt (Main Post vom 31.07.2011). 

1984 startete der Bund Naturschutz in Bayern e.V. eine Wiederansiedlung. Bis zum Jahr 2000 wurden im Spessart 250 Tiere, im Steigerwald 64 Tiere und im Vorderen Bayerischen Wald / Oberpfälzer Wald 109 Tiere freigelassen [3]. Diese Tiere stammten aus VDZ-Zoos in Deutschland, Österreich und der Schweiz und aus Wildparks, oder waren in besonderen Zuchtstationen für die Wiederansiedlung gezüchtet worden. Seitdem wurden weitere Tiere freigelassen und neue Ansiedlungsgebiete werden geprüft.

Der Zoo Magdeburg stellte von 1989 bis 1995 insgesamt 28 Wildkatzen für Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung [RUSKE in litt.], der Tierpark Hellabrunn sandte 1994 und 2009 dem Projekt je fünf Tiere für die Auswilderung im Spessart [ZEHRER, in litt.], der Zoo Duisburg 1997 sechs Tiere für die Auswilderung im Bayerischen Wald [WINKLER, in litt.].

Aus der Schweiz wuden Tiere für die Projekte im Spessart, Steigerwald und Bayerischen Wald vom Natur- und Tierpark Goldau, dem Tierpark Bern und dem Wildpark Langenberg geliefert [2]. So gingen von 2000-2008 jedes Jahr bis zu fünf Goldauer Wildkatzen an den Nationalpark Bayerischer Wald. 2012 stellte der Natur- und Tierpark Goldau erstmals zwei Wildkatzen dem Nationalpark Hainich für ein Schaugehege zur Verfügung.

Im Spätsommer 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Weilrod im Taunus zwei junge, erst wenige Wochen alte Kater neben ihrer verunfallten Mutter gefunden und in den Opel-Zoo zur Aufzucht gebracht. Genetische Untersuchungen zeigten, dass es sich um reine Europäische Wildkatzen handelte.Im Mai 2016 wilderte der Opel-Zoo die beiden Waisen wieder bei Weilrod aus. Im September 2016 wurden auch eigene Nachzuchten des Opel-Zoo in Kooperation mit dem HessenForst bei Weilrod ausgewildert. Die drei herangewachsenen Jungtiere sollen die kleine Population im Taunus verstärken. Bereits in früheren Jahren hat der Opel-Zoo verwaiste junge Wildkatzen für die spätere Auswilderung vorübergehend aufgenommen und auch im Kronberger Freigehege geborene junge Europäische Wildkatzen für  Wiederansiedelungen in Hessen und Bayern zur Verfügung gestellt. Von 2005-2019 wurden über 30 Nachzuchttiere ausgewildert. 2019 und 2022 wurden auch insgesamt drei im Vorjahr dem Zoo übergebene und von ihm aufgezogene Findelkater in die Wildbahn entlassen [PM Opel-Zoo].

 Literatur und Internetquellen:

  1. BREITENMOSER, C. & BREITENMOSER, U. (2005)
  2. DOLLINGER, P. & GESER, S. (2005)
  3. WOREL, G. ( 2001)
  4. Bayerische Forstverwaltung
  5. BUND Naturschutz in Bayern

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Gelesen 11710 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 09 Februar 2023 09:31