Mäuse-Verwandte

Matthey-Knirpsmaus

Mattheys Knirpsmaus (Nannomys mattheyi) in der Wilhelma Stuttgart Mattheys Knirpsmaus (Nannomys mattheyi) in der Wilhelma Stuttgart
Pressefoto Wilhelma

Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Mäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Tribus: Echte Mäuse und Ratten (Rattini)

D LC 650

Mattheys Knirpsmaus,
Westafrikanische Zwergmaus

Mus (= Nannomys) mattheyi • The Matthey's Mouse • La souris de Matthey

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Matthey-Knirpsmaus (Mus mattheyi) © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

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SEHR approximative Verbreitung der Mattheys Knirpsmaus Mus ((Nannomys) mattheyi)

 

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Matthey-Knirpsmaus (Mus mattheyi) in der Wilhelma Stuttgart © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Matthey-Knirpsmäuse (Mus mattheyi) im Zoologisch-Botanischen Garten Budapest © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Matthey-Knirpsmaus (Mus mattheyi) im Tiergarten Nürnberg © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Junge Matthey-Knirpsmäuse (Mus mattheyi) im Tiergarten Nürnberg © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Knirpsmäuse sind zwar für das Publikum attraktiv, geben aber zoopädagogisch weniger her als die ähnliche einheimische Zwergmaus und werden daher seltener gehalten. Von den beiden in Europa gezeigten Arten ist mattheyi die seltenere.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit maximal 5 cm Kopf-Rumpflänge und einem gleich langen Schwanz ist die Matthey-Knirpsmaus  noch etwas kleiner als die Eurasische Zwergmaus und gilt als der vermutlich kleinste Nager überhaupt. Mit höchstens neun Gramm Gewicht ist die Knirpsmaus ebenfalls federleicht und auch sie verfügt über einen Greifschwanz [3].

Verbreitung

Westafrika: Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Mali, Niger, Senegal, Tschad [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Matthey-Knirpsmaus bewohnt die westliche Sudan-Savanne. Sie geht auch in Brachfelder und Gärten. Sie ist nachtaktiv und bodenlebend. Ansonsten ist über ihre Lebensweise wenig bekannt [1; 3].

Auch bei der Matthey-Knirpsmaus ist die Fortpflanzung nicht gerade ein Langzeitprojekt: Nach 19 Tagen Tragzeit werden bis zu sechs Jungtiere pro Wurf geboren, nach knapp drei Wochen sind sie selbstständig, mit sechs bis acht Wochen geschlechtsreif. Mattheys Knirpsmäuse lieben eine ähnliche Kost wie die Zwergmäuse, erreichen ein Alter von rund zwei Jahren in der Wildnis, im Terrarium sogar bis zu sechs Jahre [Text nach PM Wilhelma].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weiter verbreitet als früher angenommen. Sie ist gebietsweise häufig und es sind keine wesentlichen Bedrohungen erkennbar. Sie wurde deshalb im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft wurde (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Matthey-Knirpsmaus spielt eine Rolle als Heimtier.

Haltung

WEIGL gibt als Altersrekord für die nahe verwandte Südafrikanische Knirpsmaus (Mus minutoides) 4 Jahre und 3 Monate an [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur sehr wenigen Zoos gehalten, häufiger ist die Südafrikanische Knirpsmaus (Mus minutoides). Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll 1-2 Knirpsmäusen ein Gehege von mindestens 0.3 m³ Grundfläche und 0.5 m Höhe zur Verfügung gestellt werden, für jedes weitere Adulttier 600 cm² mehr. Die Grundfläche ist für eine Schaugehege zwar angemessen, die Tierschutzsachverständigen der Zoos machten jedoch darauf aufmerksam, dass eine tiergerechte Haltung auch auf kleinerer Fläche möglich ist. Die Zusatzflächen für weitere Tiere sind ziemlich praxisfremd.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) stellt keine Mindestanforderungen an Gehege für Knirpsmäuse.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) gilt für kleinere Arten der Mäuseverwandtschaft pauschal eine Mindestfläche von 1 m² pro Haltungseinheit.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Matthey-Knirpsmaus wurde erst 1969 von dem französischen Zoologen Francis PETTER beschrieben. Sie wird innerhalb der Gattung Mus der Untergattung Nannomys zugeordnet [3].

Literatur und Internetquellen

  1. GRANJON, L. (2016). Mus mattheyi. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T13968A22404270. http://www.iucnredlist.org/details/13968/0. Downloaded on 21 May 2018.
  2. WEIGL, R. (2005)
  3. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Gelesen 10574 mal Letzte Änderung am Montag, 06 Februar 2023 12:27
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