Krebstiere (Crustacea)

Asseln - Riesenasseln (Cirolanidae)

Riesenassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin Riesenassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Isopoda (Asseln)
Unterordnung: Cymothoida
Familie: Riesenasseln (Cirolanidae)

D NB 650

Riesenassel

Bathynomus giganteus The Giant Isopod • Le bathynome géant

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Riesenassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung der Riesenassel (Bathynomus giganteus)

 

 

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Riesenassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Riesenassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin © Zoo Berlin

 

 

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Rie4senassel (Bathynomus giganteus) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung

Westatlantik und Nebenmeere: Atlantik von Georgia (USA) bis Brasilien, Golf von Mexiko, Karibik. Im Golf von Mexiko in Tiefen von 220-1800 m, vor Brasilien in Tiefen unter 800 m. Verbreitungsangaben aus dem Indo-Pazifik beziehen sich auf andere Arten der Gattung  [2].

Biologie

Riesenasseln können 50 cm lang und 1,7 kg schwer werden. Die hellbraun gefärbten Tiere leben in der Tiefsee auf sandigem und schlammigen Bodengrund. Im Gegensatz zu ihren an Land lebenden Verwandten haben sie enorm vergrößerte Augen, um trotz des sehr schwachen Lichts in der Tiefsee ausreichend sehen zu können. Die Augen bestehen je nach Größe des Tieres aus 3.000-4.000 Facetten und haben ein Tapetum lucidum. Ferner verfügen sie über zwei Paar Antennen, wobei das kleinere der chemischen, das größere der physikalischen Wahrnehmung dient [1; 2, 3; PM Zoo-Aquarium Berlin].

Die Asseln sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von toten Walen, Fischen und Kraken, aber auch auf sich sehr langsam bewegende Meerestiere wird Jagd gemacht. Sie nehmen nur in großen Zeitabständen Nahrung zu sich, Im Aquarium of the Pacific in Long Beach CA zwischen 2 und 10mal pro Jahr, dann aber jeweils in größeren Mengen. Während der Hungerphasen können sie ihren Stoffwechsel drosseln, ähnlich wie andere Tiere während des Winterschlafs. Weiblich Isopoden haben auf der Bauchseite einen Brutbeutel, in dem sie 20-30 Eier lagern. Mit einem Durchmesser von 13 mm sind dies die größten Eier aller marinen Wirbellosen. Die Männchen verfügen über zwei kleine weiße Anhängen, mittels derer sie ihre Spermien auf das Weibchen übertragen können. Die Jungen machen kein Larvenstadium durch, einzig das letzte der sieben Beinpaare fehlt ihnen noch. Sie sind beim Schlupf bereits etwa 8 cm lang [3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Bedeutung dürfte sich auf das wissenschaftliche Interesse beschränken.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1879 vom Direktor des Pariser Naturkundemuseums, Alphonse MILNE-EDWARDS, unter ihrem heute noch gültigen Namen wissenschaftlich beschrieben [4]. 2006 erschien eine Überarbeitung der Gattung, in deren Rahmen zwischen "Giants" und "Super Giants" unterschieden und mehrere Arten neu beschrieben wurden. Danach sind es von jeder der beiden Gruppen 9 Arten. Die "Giants" werden etwa 15 cm lang, die "Super Giants" bis 50 cm. giganteus ist der größte Vertreter der Gattung [2].

Literatur und Internetquellen

  1. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  2. LOWRY, J. K. & DEMPSEY, K. (2006)
  3. MENTALFLOSS
  4. WoRMS

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Gelesen 10120 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 19 August 2020 14:18
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx