Dornfische bis Seepferdchen

Grosser Fetzenfisch

Großer Fetzenfisch (Phycodurus eques) im Zoo Basel Großer Fetzenfisch (Phycodurus eques) im Zoo Basel
Jörg Hess, Basel

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Familie: Seenadeln und Seepferdchen (Syngnathidae)  
Unterfamilie: Nadelpferdchen und Fetzenfische (Solegnathinae)

D LC 650

Großer Fetzenfisch

Phycodurus (Phyllopteryx ) eques • The Leafy Seadragon • Le dragon des mers feuillu

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Großer Fetzenfisch (Phycodurus eques) im Aquarium Vannes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Großer Fetzenfischs (Phycodurus eques)

 

 

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Großer Fetzenfisch (Phycodurus eques) im Aquarium Vannes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Fetzenfisch (Phyllopteryx eques)

 

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Große Fetzenfische sind faszinierende Gestalten, die jedoch nicht einfach zu halten sind und bislang vermutlich noch nie im Aquarium gezüchtet wurden. Sie sind in nur wenigen europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Große Fetzenfische können bis 35 cm lang werden. Sie kennzeichnen sich namentlich durch einen auffallenden Reichtum von Dornfortsätzen, bandartigen Anhängen und dergleichen aus, welche an fast allen Schildern sitzen und wie Fetzen eines Kleides von allen Seiten des Leibes herabhängen. Die Rückenflosse steht ausschließlich auf dem Schwanzteil. Die kurzen Dornen sind stark und spitzig, die bänderartigen Fortsätze unbiegsam, die übrigen Anhängsel dünn und nachgiebig. Mit Ausnahme der deutlich sichtbaren Rückenflosse und der kleinen Brustflosse erscheinen alle übrigen verkümmert und durch die Gestalt der Fische Gestalt aufzulösen. In Tangwäldern sind sie kaum noch als solche zu erkennen [1; 2; 3].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Kühlere, küstennahe Meeresgebiete vor Westaustralien, Südaustralien und Victoria [2; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Große Fetzenfische leben in flachem Wasser an mit Kelp oder anderen Großalgen bewachsenen Felsküsten oder Riffen, ferner über Posidonienwiesen und Sandböden. Ihre Nahrung besteht vorab aus Schwebegarnelen (Mysida) unxd anderen Krebschen [2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht gefährdet [3]

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Fischereilich ist die Art irrelevant. Sie befindet sich jedoch gelegentlich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Beckenvolumen von mindestens 200 l. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1865 von dem aus Esslingen stammenden und am Londoner Naturhistorischen Museum tätigen Zoologen Albert Karl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als "Phyllopteryx eques" beschrieben. Diese Bezeichnung wurde bis in die jüngste Zeit verwendet, gegenwärtig gilt jedoch der aus dem Jahr 1896 stammende Gattungsname Phycodurus. Phycodurus ist eine monotypische Gattung [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BREHM, A. E. (1882-1887)
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. POLLOM, R. (2017). Phycodurus eques. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T17096A67622420. http://www.iucnredlist.org/details/17096/0. Downloaded on 05 March 2018.

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Gelesen 16986 mal Letzte Änderung am Samstag, 18 Mai 2019 09:41
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx