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SCHÜRER, U. (2012)

Neue Huftiertaxonomie verursacht Probleme.

MILU Berlin 13 (2012): 866-873

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Problemstellung:

Änderungen der taxonomischen Ansichten begleiten die Arbeit der wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten natürlich schon seit sie bestehen. Selten sind sie aber so zahlreich geworden wie heute. Im Jahre 2011 sind zwei wichtige und umfassende Neubearbeitungen der Huftiertaxonomie erschienen, die wir nicht einfach ignorieren können:

  • WILSON,D. E., & MITTERMEIER, R. A.: Handbook of the Mammals of the World 2. Hoofed Mammals. Barcelona.

und

In beiden wird eine große Anzahl von bisherigen Unterarten von Huftieren in den Rang von Arten gehoben, ohne dass es in allen Fällen eine umfassende Begründung gibt.
Nimmt man die bisherige, als verbindlich angesehene Artenliste von Säugetieren:

und vergleicht die Anzahl z. B. der dort verzeichneten Arten der Bovidae, es sind 143 Arten incl. der kürzlich ausgerotteten, mit denen bei WILSON & MIITERMEIER {2011), so stellt man mit 279 Arten fast eine Verdopplung fest.

Die bewährten Konzepte des biologischen Artbegriffs und der geografischen Unterarten werden dabei teilweise verlassen und Einzelbefunden, meist am Erbgut, z.B. aus Mitochondrien und Mikrosatelliten, untergeordnet.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx