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SCOTSON, L. (2013)

Kartierung der Bärenverbreitung in der Volksrepublik Laos: von der Forschung zum Artenschutz.

Z. Kölner Zoo 56 (2013), Heft 2: 99-108

Zusammenfassung

Bis vor kurzem war zum Status von Kragenbären und Malaienbären in der Volksrepublik Laos nur wenig bekannt. Sie sind dort gesetzlich geschützt und werden als gefährdet eingestuft. Eine 2010 von „Free the Bears“ initiierte landesweite Kartierungsstudie erbrachte genaue Informationen zur Verbreitung und zu Gefahren für wildlebende Bären, die regional unterschiedlich sind. Beide Arten sind im ganzen Land anzutreffen. Einige Populationen befinden sich in einem besseren Zustand als andere.

Mit dem Ziel die Verbreitung der Bären zu erfassen und ortsspezifische Gefährdungen zu ermitteln, wurden mittels Transektmethode und Befragungen in ländlichen Gemeinden verschiedener Regionen relevante Daten erhoben. Die Bedrohungen unterscheiden sich je nach Untersuchungsgebiet. Im Nordosten richten Bären Ernteschäden an. Deswegen sind sie durch Wilderei seitens der Bauern gefährdet, da der Verkauf von getöteten Problembären mehr einbringt als der Schutz der Felder gegen Wildschaden. Die relativ hohe Bärendichte im Nordwesten macht die Errichtung von Fangzäunen g für einheimische Jäger lohnend, da der Marktwert von Bären rasant gestiegen ist. Jungtiere, Tatzen und Gallenblasen von Bären finden auf dem illegalen Wildtiermarkt reißenden Absatz.

Ausgehend von diesen bedeutsamen Befunden verstärkt „Free the Bears“ die Bemühungen zum Schutz der Bären in der Volksrepublik Laos. Im Nordosten werden derzeit Möglichkeiten geprüft, die Zusammenarbeit von Bauern beim Schutz der Felder zu fördern. Im Nordwesten sollen zusammen mit Bezirksbehörden Forstpatrouillen in von Fallenstellerei gefährdeten Gebieten unterstützt werden, um die Sicherheit des Lebensraums von Bären zu erhöhen.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx