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BATTERMANN, A. (2011)

Vergleich des Bodenverhaltens von Kattas (Lemur catta) im Tierpark Hellabrunn und im Zoo Augsburg.

Bachelor’s Thesis
42 Seiten. PDF: 1'159 KB

Lehrstuhl für Tierökologie, Prof. Dr. R. Gerstmeier, Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Freising–Weihenstephan

Voller Text

Zusammenfassung:

Diese Arbeit wurde als Erweiterung des Praktikums „Primatenbeobachtungen im Zoo“ erstellt, die darauf abzielte, das Bodenverhalten von Kattas in Gefangenschaft zu charakterisieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verhalten von Kattas vor allem bezüglich ihres Bodenverhaltens in Gefangenschaft teilweise von dem ihrer Artgenossen in freier Wildbahn abweicht. Vor allem der Boden wird stark genutzt, in Augsburg sogar überdurchschnittlich häufig. Da das Verhalten dennoch dem natürlichen Verhalten angemessen entspricht, lässt sich durchaus sagen, dass die Tiere weder Verhaltensstörungen haben, noch dass sie sich unwohl fühlen. Eine intensive Bodennutzung lässt sogar durchaus eher auf eine Entspannung der Tiere schließen, die sich in Augsburg auch nicht von Menschen, die durch ihre Anlage spazieren, irritieren lassen und im Normalfall ihr natürliches Verhalten ausleben. Auch Kampfverhalten oder Aggressionen konnten in keiner der beiden Einrichtungen festgestellt werden (abgesehen von denen, die durch Besucher in Augsburg, die Nahrung fallen ließen, hervorgerufen wurden), sodass beide Gruppe sehr gut harmonieren, was in Hellabrunn aber auch darauf zurückzuführen ist, dass alle Tiere im Tierpark geboren wurden und kein Tier aus einem anderen Zoo hinzu kam. In Augsburg ist die Ruhe in der beobachteten Gruppe wohl auf das Geschlechtsverhältnis zurückzuführen, was ein eindeutiger Beleg dafür ist, dass die Entscheidung für eine reine Männchengruppe eine sehr gute Entscheidung war.

Einzig gilt in München zu klären, warum die Tiere ihr Außengehege kaum bis gar nicht nutzen. Hier müsste man eventuell den strikten Tagesrhythmus der Tiere durchbrechen und zum Beispiel Außenfütterungen anbieten, um den Kattas das Außengehege näher zu bringen und dieses auch intensiver zu nutzen. Auch ein Umbau der Inseln mit einer größeren, weniger dicht bewachsenen Fläche könnte diesem Problem Abhilfe schaffen. In Augsburg hingegen wäre zu überlegen, wie man die zwei doch recht kleinen Innengehege für die Tiere attraktiver und annehmlicher gestalten könnte, was laut Aussage der Pfleger aber bereits überdacht wird

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Gelesen 8140 mal Letzte Änderung am Sonntag, 24 Juni 2018 06:26