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Kugel- und Plattfische

Seegras-Feilenfisch

Seegrasfeilenfisch (Acreichthys tomentosus), Tierpark Hellabrunn Seegrasfeilenfisch (Acreichthys tomentosus), Tierpark Hellabrunn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Feilenfische (Monacanthidae)

D LC 650

Seegras- oder Tangfeilenfisch

Acreichthys tomentosus • The Bristle-tail File Fish • Le poisson-lime vert

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Seegrasfeilenfisch (Acreichthys tomentosus) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Seegras-Feilenfischs (Acreichthys tomentosus)

 

 

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Seegrasfeilenfisch (Acreichthys tomentosus). Bild aus der Sammlung Iconographia Zoologica der Universität Amsterdam. Public Domain.

 

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Feilenfische sind eine Schwestergruppe der Drückerfische. Der Seegras-Feilenfisch hat die Eigenschaft, überbordende Glasrosen und Feueranemonen zu dezimieren. Er wird deshalb relativ häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt..

Körperbau und Körperfunktionen

Der Seegras-Feilenfisch wird etwa 12 cm lang. Sein Name kommt von seiner reibeisenartigen, rauen Haut. Der erste Stachelstrahl der Rückenflossen ist isoliert und stark verlängert, Die TZahl der Rückenflossen-Weichstrahlen liegt zwischen 27 und 30, die der Analflosse zwischen 26 und 29 [2; 3]

Verbreitung

Indo-Pazifik: Von Sri Lanka bis zu den Fidschi-Inseln und Tonga. Im Norden bis zu den Ryukyu-Inseln, im Süden bis New South Wales [2; 4]

Lebensraum und Lebensweise

Der Seegrasfeilenfisch lebt an Riffen in Tiefen von 2-12 m. Er ist ein Allesfresser mit einer Vorliebe für Seeanemonen und Steinkorallen [2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als weltweit nicht gefährdet [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Seegras-Feilenfisch ist für die gewerbliche Fischerei von untergeordneter Bedeutung, er wird allenfalls lokal gefangen und vermarktet. Er befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel. Angebote liegen in der Größenordnung von 30 €/CHF (Online-Inserate 2018).

Haltung

Der Seegrasfeilenfisch kann im Aquarium zur Glasrosen- (Aiptasia spp.) und Majano-Anemonen-Bekämpfung eingesetzt werden, er ist aber kein geeigneter Bewohner von Korallenriffbecken mit Schwerpunkt auf Steinkorallen. Er ist eine von über 330 riffbewohnenden Fischarten, bei denen die Zucht im Aquarium gelungen ist [1].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis zu 10 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 500 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Balistes tomentosus" beschrieben. In der Folge wurde sie verschiedenen Monacanthiden-Gattungen zugeordnet (Monacanthus, Pervagor, Stephanolepis) und landete schließlich in der von dem englischen Ichthyologen Alec Frederick FRASER-BRUNNER 1941 aufgestellten Gattung Acreichthys [2].

Literatur und Internetquellen

  1. CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2017)
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. MATSUURA, K. & MOTOMURA, H. (2016). Acreichthys tomentosus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T69921254A70010065. http://www.iucnredlist.org/details/69921254/0. Downloaded on 10 March 2018.

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Gelesen 16945 mal Letzte Änderung am Montag, 03 August 2020 15:33