Andere Barsche (Meerwasser)

Tropische Sandgrundeln

Goldstirn-Sandgrundeln (Valenciennea strigata) Goldstirn-Sandgrundeln (Valenciennea strigata)
© Leonard Low auf Flickr. Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Grundelartige (Gobioidei)
Familie: Grundeln (Gobiidae)
Unterfamilie: Eigentliche Grundeln (Gobiinae)

Vorbemerkung

Die Gattung Valenciennea umfasst 15 Arten, die wegen ihrer Ernährungsweise zoopädagogisch interessant sind. In europäischen Zoos und Schauaquarien ist daher rund die Hälfte der Arten vertreten.

Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)

In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für die Haltung eines Paars Sandgrundeln ein Becken mit mindestens 300 l Inhalt, ab 2 Paaren mindestens 1'000 l. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

D LC 650

Goldstirn-Sandgrundel

Valenciennea strigata • The Golden-headed Sleeper Goby • Le gobie soyeux à joues bleues

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Goldstirn-Sandgrundel (Valenciennea strigata) im Zoo-Aquarium Berlin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Goldstirn-Sandgrundel (Valenciennea strigata)

 

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Die Goldstirn-Sandgrundel, auch Goldstirn-Schläfergrundel genannt, erreicht eine Länge von 18 cm. Die Rückenflossen haben zusammen 7 Stachel- und 17-19 Weichstrahlen, wovon 1 Stachel- und 17-18 Weichstrahlen auf die hintere Flosse entfallen, die Analflosse 1 Stachel- und 16-19 Weichstrahlen. Der Kopf ist gelb mit einem auffälligen blauen Längsstreifen, der Körper weiß ohne Streifen [2; 3].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Von der Ostafrikanischen Küste bis zu den Ryukyu-Inseln und der Ostküste Australiens [2].

Lebensraum und Lebensweise

Die Goldstirn-Sandgrundel lebt meist in 1-6 mm Tiefe auf sandigen, kiesigen oder felsigen Böden an Außenlagunen und Außenriffen. Die Fische sind monogam und graben sich Höhlen, in die sie sich zurückziehen und in denen sie auch laichen. Sie ernähren sich von bodenlebenden Wirbellosen, kleinen Fischen und Fischlaich indem sie Sand mit dem Maul aufnehmen, ihn durchkauen, die kleine Organismen aussieben und den durchgekauten Sand über die Kiemenspalten wieder ausstoßen [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2017 wurde die weitverbreitete Art 2019 als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Goldstirn-Sandgrundel befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 20-30 € (Online-Inserate 2018).

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund zwei Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Goldstirn-Sandgrundel wurde 1782 von dem französischen Naturforscher Pierre Marie Auguste BROUSSONET aus Montpellier als "Gobius strigatus" beschrieben. 1856 stellte sie der niederländische Ichthyologe Pieter BLEEKER als Typusart in die neue Gattung Valenciennea. Gelegentlich stößt man auf das Synonym Eleotriodes strigatus [2].

Literatur und Internetquellen

  1. EICHLER, D. (1997)
  2. FISH BASE
  3. HOESE, D. F. & LARSON, H. K. (1994)
  4. KING, D. (1996)
  5. LARSON, H. (2019). Valenciennea strigata. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T193085A2193044. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-3.RLTS.T193085A2193044.en . Downloaded on 20 December 2020.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx