Andere Barsche (Meerwasser)

Demoisellen

Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema) im Zoo Zürich Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema) im Zoo Zürich
© Enzo Franchini, Zoo Zürich

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Riffbarsche (Pomacentridae)
Unterfamilie: Eigentliche Riffbarsche (Pomacentrinae)

Vorbemerkung

Demoisellen fallen durch ihre leuchtenden Farben auf. Sie sind zwar territorial, aber weniger aggressiv als viele andere Riffbarsche. Sie werden deshalb häufig gehalten und können in Verbindung mit den anderen Arten die Biodiversität der Korallenriffe illustrieren. In europäischen Zoos und Schauaquarien werden etwa ein Drittel der insgesamt 34 Arten gezeigt.

Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)

In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für ein Paar oder eine Gruppe Riffbarsche ein Becken von mindestens 1'000 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

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 Neue Tierart

D LC 650

Malediven-Riffbarsch

Amblyglyphidodon indicus • The Maldives Damselfish • La demoiselle des Maldives

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Weißbauch-Demoiselle (Amblyglyphidodon indicus) im Meeresaquarium Zella-Mehlis © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung der Weißbauch-Demoiselle (Amblyglyphidodon indicus)

 

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Weißbauch-Demoiselle (Amblyglyphidodon indicus) im Meeresaquarium Zella-Mehlis © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weißbauch-Demoiselle (Amblyglyphidodon indicus) im Meeresaquarium Zella-Mehlis © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Der Malediven-Riffbarsch wird ca. 8 (-15) cm lang. Die Rückenflosse weist 8 Stachel- und 11-13 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 2 Stachel- und 13-14 Weichstrahlen [1; 2].

Verbreitung

Rotes Meer und Indischer Ozean: Ägypten, Dschibuti, Eritrea, Französische Südgebiete (Inseln in der Mosambikstraße), Indien, Indonesien, Israel, Jemen, Jordanien, Kenia, Komoren Madagaskar, Malaysia, Malediven, Mayotte, Mosambik, Myanmar, Saudi-Arabien, Seychellen, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Tansania, Thailand [2].

Lebensraum und Lebensweise

Malediven-Riffbarsche leben in kleinen Schwärmen in geringen Meerestiefen von 1-15 m an Binnen- und Außenriffen mit Acropora-Korallen. Wie andere Korallenfische auch bilden sie während der Fortpflanzungsperiode territoriale Paare. Das Gelege wird an toten Korallenästen abgelegt. Es wird vom Männchen bewacht und verteidigt, das ihm auch frisches Wasser zufächelt [2].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2010 ist die Art seit 2017 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) in der Roten Liste aufgeführt. Sie hat eine weite Verbreitung und ist nicht unbedingt auf lebende Korallen angewiesen [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Malediven-Riffbarsch spielt im Aquarfienfischhandel eine untergeordnete Rolle [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2022) laut Zootierliste einzig im Erlebnispark Meeresaquarium Zella-Mehlis gezeigt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde erst 2002 von den aus Kalifornien stammenden Ichthyologen Gerald R. ALLEN und John E. RANDALL  wissenschaftlich beschrieben. Zuvor war man davon ausgegangen, dass es sich um eine <morphe der von dem niederländischen Arzt und Ichthyologen Peter BLEEKER bereits 1847 beschriebenen Weiß- oder Gelbbauch-Demoiselle (Amblyglyphoron leucogaster) handle [1]

Literatur und Internetquellen

  1. ALLEN, G. & RANDALL, J. (2002)
  2. FISH BASE
  3. ROCHA, L.A. & MYERS, R. (2017). Amblyglyphidodon indicus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T188596A1899477. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-2.RLTS.T188596A1899477.en. Accessed on 24 November 2022.

D NB 650

Gelbschwanz-Demoiselle

Chrysiptera parasema • The Yellowtail Damselfish • La demoiselle à queue dorée

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Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung der Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema)

 

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Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema) im Zoo Kosice © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Die Gelbschwanz-Demoiselle wird 5-6 cm lang. Die Rückenflosse weist 13 Stachel- und 10-12 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 2 Stachel- und 11-12 Weichstrahlen [1; 2].

Verbreitung

Westpazifik: Indonesien, Philippinen, Nordküste Neuguineas, Salomonen, Ryukyu-Inseln (Japan), möglicherweise auch im Great Barrier Reef [2].

Lebensraum und Lebensweise

Gelbschwanz-Demoisellen leben in kleinen Schwärmen in geringen Meerestiefen von 1-16 m an Riffen mit Acropora-Korallen. Wie andere Korallenfische auch sind sie während der Fortpflanzungsperiode territorial und verjagen dann nicht nur Artgenossen, sondern auch andere blaue Demoisellen. Das Gelege umfasst etwa 300 Eiere. Es haftet an Korallen oder Steinen. Es wird vom Männchen bewacht und vehement gegen jeden Eindringling, auch die Mutter, verteidigt [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde im Rahmen der Roten Liste noch nicht beurteilt.

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wegen ihrer plakativen Färbung ist die Gelbschwanz-Demoiselle ein beliebter Aquarienfisch, dessen Zucht schon mehrfach gelungen ist [1].

Haltung

Über die Welterstzucht, die in Ancona gelang, wurde im Jahr 2003 ausführlich berichtet [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1918 vom amerikanischen Zoologen Henry Weed FOWLER aus Philadelphia als "Abudefduf parasema" beschrieben. und später in die von dem englischen Illustrator und Hobby-Zoologen William John SWAINSON bereits 1839 aufgestellte Gattung Chrysiptera umgeteilt [2]

Literatur und Internetquellen

  1. BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
  2. FISH BASE
  3. OLIVOTTO, I., CARDINALI, M., BARBARESI, L., MARADONNA, F. & CARNEVALI, O. (2003)

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Gelesen 22866 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 24 November 2022 18:01
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx