Echte Barsche (Meerwasser)

Engelfische

Kariben-Kaiserfisch (Holacanthus tricolor) Kariben-Kaiserfisch (Holacanthus tricolor)
© Paul Asman and Jill Lenoble auf flickr. Übernommen unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz.

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Engelfische (Pomacanthidae)

Vorbemerkung

Aufgrund ihrer Größe und Zeichnung sind die Engelfische der Gattung Holacanthus dominierende Gestalten im Korallenfischbecken, welche die Aufmerksam des Publikums auf sich ziehen und so gute Botschafterarten für den Schutz der Meere und Korallenriffe abgeben. Wegen ihres von der Färbung und Zeichnung der Erwachsenen abweichenden Jugendkleides sind sie auch zoopädagogisch interessant. Dementsprechend werden sie häufig in Zoos und Schauaquarien gezeigt. Von den 7 Arten der Gattung sind fast alle in europäischen Zoos und Schauaquarien vertreten.

Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)

In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert Einzel- oder Paarhaltung und für Arten unter 25 cm Länge ein Beckenvolumen ab 5'000 l, für größere Arten ab 10'000 l. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

D LC 650

Kariben-Kaiserfisch, Dreifarben-Kaiserfisch

Holacanthus tricolor • The Rock Beauty • La demoiselle beauté

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Kariben-Kaiserfisch (Holacanthus tricolor) im Kölner Zoo © Nieuwenhuizen / Kölner Zoo

 

 

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Approximative Verbreitung des Kariben-Kaiserfischs (Holacanthus tricolor)

 

 

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Junger Kariben-Kaiserfisch (Holacanthus tricolor). Bild: Kevin Bryant, Savannah /USA. Veröffentlicht unter Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0) License.

 

 

 

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Körperbau und Körperfunktionen

Der Kariben- oder Dreifarben-Kaiserfisch wird 30, maximal bis 35 cm lang. Die Rückenflosse weist 14 Stachel- und 17-19 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 18-20 Weichstrahlen auf. Bei den Erwachsenen ist der vordere Teil des Körpers gelb, der Rest des Körpers, die Rückenflosse und der vordere Teil der Analflosse schwarz, die Schwanzflosse wieder ganz gelb gefärbt. Der Vorderrand der Analflosse und der Rand des Kiemendeckels sind orange, der Augenrand teilweise hellblau. Jungfische bis etwa 2.5 cm Länge sind bis auf einen blau umrandeten schwarzen Fleck auf dem Hinterkörper ganz gelb. Mit dem Wachstum des Fischs wächst der Fleck über seinen blauen Rand hinaus [1].

Verbreitung

Atlantik: Westatlantik von Georgia (USA) über die Bermudas und die Karibik bis Santa Catarina (Brasilien) in den Territorialgewässern von rund 40 Staaten und Territorien [2]

Lebensraum und Lebensweise

Der Kariben-Kaiserfisch lebt an Felsbänken und Korallenriffen in Tiefen vin 3-93 m. Jungfische begeben sich gerne in den Schutz der stark nesselnden Feuerkorallen (Millepora). Die Nahrun g besteht aus verschiedenen Wirbellosen, wie Manteltieren, Schwämmen oder Krustenanemonen, und Algen [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Der Kariben-Kaiserfisch hat eine sehr weite Verbreitung und einen stabilen Bestand. Er gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 als nicht gefährdet [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird als Speisefisch für den Eigenbedarf oder lokale Märkte gefangen und frisch vermarktet. Sie befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter welchen im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kariben-Kaiserfisch ist bereits 1795 vom aus Ansbach stammenden Arzt und Naturforscher Marcus Élieser BLOCH als "Chaetodon tricolor" beschrieben worden. Später wurde er in den 1802 von Bernard Germain, comte de Lacépède aufgestellten Gattungen Pomacanthus bzw. aktuell Holacanthus untergebracht [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. PYLE, R., MYERS, R., ROCHA, L.A. & CRAIG, M.T. (2010). Holacanthus tricolor. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T165879A6155521. http://www.iucnredlist.org/details/165879/0. Downloaded on 29 March 2018.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx