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Drachenköpfe und Groppen

Zwergfeuerfische

Zebra-Zwergfeuerfisch (Dendrochirus zebra) im Aquazoo Düsseldorf Zebra-Zwergfeuerfisch (Dendrochirus zebra) im Aquazoo Düsseldorf
© Aquazoo

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)
Unterordnung: Scorpaenoidei
Familie: Drachenköpfe (Scorpaenidae)  
Unterfamilie: Feuerfische (Pteroinae)

Vorbemerkung

Zwergfeuerfische sind aufgrund ihrer Färbung und Gestalt äußerst attraktive Fische, die auch wegen ihrer Giftigkeit die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen und daher gute Botschafter für den Schutz tropischer Meere und Korallenriffe sind. Sie werden allerdings deutlich weniger häufig gezeigt als die Vertreter der Gattung Pterois.

Gefährdung und Schutz (für alle Arten)

Alle von der IUCN beurteilten Arten wurden als nicht gefährdet eingestuft. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen (für alle Arten)

Wie alle Drachenköpfe verfügen die Zebra-Zwergfeuerfische über einen Giftapparat und sind aktiv-giftig, im Gegensatz zu passiv-giftigen Fischen, die nur giftig sind, wenn man sie isst. Das Gift befindet sich in den Hartstrahlen der Flossen, die über jeweils zwei mit giftproduzierendem Drüsengewebe ausgestattete Längsfurchen verfügen. Furchen und Drüsengewebe sind von einer dünnen Haut überzogen, die beim Einstich reißt, sodass das u. a. Acetylcholin enthaltende Gift freigesetzt und in die Wunde eingespritzt wird. Stiche sind sehr schmerzhaft, aber für den Menschen nicht tödlich [2; 4].

Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)

In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Beckenvolumen von mindestens 500 l und für jedes weitere Tier 100 l mehr. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge der gehaltenen Fische (ohne Schwanz) angeboten werden müssen. In Bayern gelten Zwergfeuerfische als gefährliche Tiere im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde.

D LC 650

Zebra-Zwergfeuerfisch

Dendrochirus zebra • The Zebra Turkeyfish • Le poisson-scorpion nain à bandes

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Zebra-Zwergfeuerfisch (Dendrochirus zebra) in Nord-Silawesei © Jens Petersen, veröffentlicht unter GNU Free Documentation License

 

 

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Approximative Verbreitung des Zebra-Zwergfeuerfischs (Dendrochirus zebra)

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Körperbau und Körperfunktionen

Zebra-Zwergfeuerfische werden bis 25 cm lang, wobei die Weibchen etwas kleiner bleiben. Sie haben in den Rückenflossen 13, in der Afterflosse 3 Stachelstrahlen sowie 10-11 bzw. 6-7 Weichstrahlen [1].

Verbreitung

Indo-Pazifik: Rotes Meer und Indischer Ozean von der Küste Ostafrikas bis Samoa im Westpazifik. Nordwärts bis Süd-Japan, südwärts bis Australien und Lord-Howe-Insel [1; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Zebra-Zwergfeuerfisch lebt in Riffen in Tiefen von 3-80 m. Balz und Ablaichen finden nachts statt. Die Gelege bestehen aus einer gelatinösen, 2'000-15'000 Eier enthaltenden Masse. Die Larven schlüpfen 36 Stunden nach Eiablage [1].

Bedeutung für den Menschen

Die Art ist fischereilich von geringer Bedeutung, wird aber für den internationalen Aquarienfischhandel gefangen [3]. Angebote liegen in Deutschland bei 45-65 €, in der Schweiz bei 65-100 CHF (Online-Inserate 2018).

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in etwa einem Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund zwei Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1829 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER, als "Pterois zebra" beschrieben. 1839 stellte sie der englische Naturforscher William John SWAINSON in die neue Gattung Dendrochirus [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. MOTOMURA, H. & MATSUURA, K. (2016). Dendrochirus zebra. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T69793953A69800937. http://www.iucnredlist.org/details/69793953/0. Downloaded on 07 March 2018.
  4. STUDER, P. (1986)

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Gelesen 10020 mal Letzte Änderung am Montag, 03 August 2020 08:27